6. Februar 2023

HR News im Februar: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen

HR News

Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen. So sparen Sie Zeit und bleiben auf dem Laufenden.

Worauf muss HR sich einstellen? Jetzt HR Trends Report 2023 herunterladen.

30% mehr IT-lerinnen: Wie eine NGO das geschafft hat

Sie suchen IT-Fachkräfte? Dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Denn momentan sind laut einer Bitkom-Studie nahezu 140.000 Stellen in der IT nicht besetzt. Sie könnten sich jetzt hinsetzen, jammern und klagen. Oder lieber einen raschen Blick auf die Digitalfabrik in Augsburg werfen. Diese NGO zieht IT-ler mittlerweile magisch an. Oder sollen wir genauer sagen: IT-lerinnen? Denn der Clou ist: Aktuell arbeiten mehr Frauen als Männer für das Software-Startup.

Wie das gelingen konnte? Die CEOs der Digitalfabrik haben ihren Fokus auf das Thema Diversität gelegt und das Recruiting darauf ausgerichtet, gezielt Frauen anzusprechen – ohne Quote im Kopf. Innerhalb von drei Jahren konnte die Digitalfabrik die Anzahl der weiblichen Beschäftigten von 20 auf mehr als 50 Prozent steigern. Selbst in der Entwicklungsabteilung arbeiten mittlerweile stolze 43 Prozent Frauen.

Als einen extrem wichtigen Baustein betrachtet die Digitalfabrik das Wording in den Stellenanzeigen. Hier wurden die Jobanforderungen ausdrücklich nicht als ein vordefiniertes Muss formuliert, sondern mit dem Zusatz versehen „Bitte bewirb dich auch dann, wenn du nicht alle Punkte erfüllst. Vieles kannst du während der Arbeit bei uns lernen.“ Viele Frauen fühlten sich gerade von dieser offenen Kultur angesprochen.

Vorlage: Sprechen Sie Kandidaten gezielt an

Candidate Persona Download Vorschau

Im Recruiting ist wichtig, dass Sie Talente finden, die wirklich zu Ihnen passen. Mit Candidate Personas gelingt Ihnen genau das. Damit sparen Sie Aufwand und Kosten.

Spannend ist, dass die Zahl der männlichen Bewerber trotz gleich hoch geblieben ist. Das Unternehmen stellt nicht nach Quote ein, sondern legt Wert auf konkrete Leistung, die zum Beispiel beim Codieren nachgewiesen werden muss. 

Was HR von der Digitalfabrik lernen kann: Intensive Reflexion über das eigene Vorgehen und den Mut, im Recruiting andere Wege zu gehen und sich dabei von eingefahrenen Methoden zu verabschieden, die in der Vergangenheit vielleicht erfolgreich waren. Diese Offenheit kann sich im extrem umkämpften IT-Segment zum Wettbewerbsvorteil wandeln. Und Top-Talente magisch anziehen. 

Studien zur Arbeitswelt der Zukunft gibt es wie Sand am Meer. Doch der aktuelle Trendreport des globalen Personaldienstleisters ManpowerGroup mit dem Titel „The New Human Age“ sticht mit wichtigen Thesen heraus, die vor kurzem auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt und diskutiert wurden. Insbesondere der Fachkräftemangel, verbunden mit demographischem Wandel und dem Aufschwung neuer Technologien wie KI wälzen die gewohnte Modelle um. Verbunden mit ungewohnten Ansprüchen der Generation Z, die auf den Arbeitsmarkt drängt, müssen Unternehmen demzufolge drastisch umdenken. Insgesamt wurden mehr als 20.000 Führungskräfte und Mitarbeitende in acht Ländern befragt.

  1. Die Generation Z hat deutlich gestiegene Erwartungen an Gleichberechtigung, Integration, Nachhaltigkeit, Umwelt und Diversität. Unternehmen müssen diese erfüllen und Anforderungen an ESG (Umwelt, Gesellschaft, Unternehmensführung) ernst nehmen. 

  2. Uniabschlüsse sind für viele Unternehmen kein Must have mehr – damit können sie auch fähige und lernbereite Kandidat:innen ohne Abschluss ansprechen. Immer wichtiger werden stattdessen praktische Fähigkeiten und Erfahrungen.

  3. Mehr als 80 Prozent der befragten Mitarbeitenden haben nach Corona höhere Ansprüche an die Work Life Balance. Wenn Unternehmen diese nicht erfüllen, ist die Bereitschaft für einen schnellen Jobwechsel bei vielen Angestellten hoch. 

  4. Ohne Homeoffice geht nichts mehr und jeder vierte Mitarbeitende würde für eine Vier-Tage-Woche auf bis zu fünf Prozent Gehalt verzichten.

  5. Die Digitalisierung und neue Technologien verlangen nach permanenter Weiterqualifikation der Mitarbeitenden, die wiederum weniger auf eine klassische vertikale Karriere schielen, sondern sich primär fachlich weiterentwickeln möchten. Und außerdem mehr Sinn in ihrem Tun suchen. 

  6. Die Vollzeit on premise-Arbeit ist passé. Fast 90 Prozent der Beschäftigten können sich diese Arbeitsform nicht mehr vorstellen. Hybride Modelle sind gefragt. 

HR-Report 2024: Erfolgsfaktoren in der neuen Arbeitswelt

HR Trends 2024

HR steht 2024 vor einer zentralen Herausforderung: Technologie und Menschlichkeit so zu vereinen, dass Prozesse reibungslos laufen und HR mehr Zeit für ihre Mitarbeitenden hat. Erfahren Sie von Expert:innen, welche Trends diese Transformation ermöglichen.

Wie HR-Teams einen Bumerang fangen

Während der Corona-Pandemie sahen sich zahlreiche Unternehmen mit wechselwilligen Belegschaften konfrontiert. Forschung und Medien überboten sich mit Schlagwörtern wie  „Große Resignation“, „Kündigungswelle“ und „Jobwechseldrama“. Damit ist jetzt Schluss und ein neuer Trend greift um sich – Job Boomeranging. Was das bedeutet? Ehemalige Mitarbeitende kehren in Scharen zu ihren früheren Brötchengebern zurück.

Dass etwas Wahres dran ist, belegt die Studie „Resign, Resigned or Re-sign?“. Demnach bedauern zahlreiche Jobwechsler mit ein wenig Abstand ihre Entscheidung zur Kündigung beim alten Arbeitgeber. 46 Prozent der Befragten in Deutschland sagen „Es ging mir in meinem alten Job besser“ und 41 Prozent geben zu „Meine Kündigung war übereilt“.

Und nun? Klopfen sie wieder an, denn im neuen Job sind sie ähnlichen Problemen und Hürden begegnet – doch zudem fehlten die alten Routinen und die bekannten Gesichter. Die Wissenschaft spricht bei diesem Rückkehr-Phänomen vom „Big regret“, also dem großen Bedauern. Die harten Zahlen: 20 Prozent der Kündigenden sind wieder zurück in alten Jobgefilden. Und viele Unternehmen sind bereit, die Bumerang-Kolleg:innen mit offenen Armen aufzufangen.

Warum HR sich für diese Rückkehrer offen zeigen sollte? Weil die Risiken einer Wiedereinstellung geringer als bei einer Neueinstellung sind. Sie kennen die Kolleg:innen und die Kolleg:innen kennen Sie – und ihren Arbeitsplatz. Eine langwierige und komplizierte Einarbeitung entfällt. Nur über eines sollten Sie sich als HR keiner Illusion hingeben: Die alten, neuen Kolleg:innen sind nicht über Nacht zu Highperformern geworden. 

Leitfaden: Performance Management

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