8. April 2024

HR News im April: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen

HR News April

Arbeitsrechtliche Urteile, HR-Trends, handverlesene Studien: In unseren HR News gibt's jeden Monat einen knackigen Überblick über neue Top-Themen aus dem Personalbereich. Denn der frühe Vogel fängt den Wurm...

Aufgepasst: Die wichtigsten HR-Themen stellen wir auch Ihnen immer dienstags in unserem Podcast "Das HR-Briefing" vor. Jetzt reinhören.

Mit Prävention gegen Arbeitsstress: Konkrete Strategien für mehr mentale Stärke

Die Zahlen des aktuellen Mental Health Reports des Versicherers Axa zeigen: 32 Prozent der Berufstätigen in Deutschland nehmen sich als „psychisch erkrankt“ wahr – dazu zählen Zustände wie Depressionen, Angst-, Ess- und Zwangsstörungen. 

Unterschiede bestehen dabei je nach Beschäftigungsart: Teilzeitkräfte berichten mit 35 Prozent häufiger von psychischen Belastungen als Vollzeitbeschäftigte (31 Prozent), während sich Selbstständige und Unternehmer mit 33 Prozent in einem ähnlichen Maße betroffen fühlen. 

Zudem gaben 26 Prozent der abhängig Beschäftigten an, im vergangenen Jahr mindestens einmal aufgrund psychischer Probleme krankgeschrieben gewesen zu sein, ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diesen Trend bestätigt der „Psychreport“ der DAK.

Was sind die Gründe für diese alarmierende Entwicklung? Ein wesentlicher Faktor neben dem Arbeitsstress ist die anhaltend angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland, die die Unsicherheit und die Furcht vor einem Arbeitsplatzverlust verstärkt. Rund 39 Prozent der Befragten sehen ihr psychisches Wohlbefinden durch finanzielle Sorgen beeinträchtigt – bei Selbstständigen sind dies sogar 48 Prozent. 

Die Daten verdeutlichen, wie wichtig es für Unternehmen und HR ist, in die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Unternehmen sollten unbedingt präventive Maßnahmen ergreifen und ein unterstützendes und gesundes Arbeitsumfeld schaffen. Dazu gehört der Aufbau einer positiven Unternehmenskultur, die auf Teamzusammenhalt, offener Kommunikation und klaren Verantwortlichkeiten basiert. 

Download: In 5 Schritten zur passenden Kultur

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Führende Kulturexperten und namhafte Unternehmen verraten, wie man eine starke Unternehmenskultur fördert, von der die gesamte Organisation profitiert.

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Konkrete Maßnahmen sind etwa regelmäßige psychische Gefährdungsbeurteilungen, flexible Arbeitsmodelle, Schulungen im Bereich Stressmanagement und die Einrichtung von Kontaktstellen zur Unterstützung bei psychischen Belastungen. Damit kann HR frühzeitig Risiken erkennen und vorbeugen. Eine nachhaltige Präventionsstrategie zahlt sich nach Ansicht von Fachleuten übrigens auch langfristig aus: Sie verbessert nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. 

Wie Sie die Alten halten – und drohenden Know-how-Verlust verhindern

Es ist mehr als ein Gemeinplatz: Die Babyboomer haben den deutschen Arbeitsmarkt über Jahrzehnte geprägt – sie würden selbst sagen: gerockt! Bis zum Jahr 2036 ist der Renteneintritt dieser Generation abgeschlossen. Die Folge ist eine gewaltige Lücke, die junge Menschen allein nur schwer füllen können. Unternehmen müssen jetzt aktiv werden. 

Mit gezielten Maßnahmen müssen ältere Mitarbeitende mit schmackhaften Maßnahmen länger im Unternehmen gehalten werden. Dafür lohnt sich ein Blick auf die zentralen Werte dieser Generation: Die Babyboomer leben, um zu arbeiten. Sie sind fleißig, engagiert, durchsetzungsfähig, streben nach beruflichem Aufstieg. Damit können Sie als HR bestimmt arbeiten – mit diesen fünf Tipps gelingt es garantiert:

  • Wertschätzendes Feedback Regelmäßige Anerkennung der langjährigen Leistungen steigert die Motivation und Bindung Ihrer Babyboomer. Geben Sie deshalb persönliches und ausführliches Feedback!

  • Flexible Arbeitszeitmodelle Ermöglichen Sie Ihren Babyboomern mit Teilzeitmodellen, Jobsharing oder gleitenden Übergängen in den Ruhestand einen sanften Ausstieg, ohne dass Ihrem Unternehmen wertvolles und zentrales Fachwissen abrupt verloren geht.

  • Mentoren-Programme Machen Sie erfahrene Mitarbeitende zu Mentor:innen. So können diese ihr wertvolles Wissen an jüngere Kollegen weitergeben und so nicht nur den fachlichen, sondern auch den generationenübergreifenden Austausch zwischen Alt und Jung fördern.

  • Weiterbildungsangebote Entwickeln Sie maßgeschneiderte Schulungen zu spezifischen Bedürfnissen Ihrer Babyboomer. Stärken Sie als deren digitale Kompetenzen und unterstützen Sie beim Meistern technologischer Veränderungen.

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze, Gesundheitsprogramme und präventive Maßnahmen – all das unterstützt die physische und psychische Gesundheit Ihrer Babyboomer.

HR Trends 2025

Welche Maßnahmen helfen HR, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, Raum für persönliches Wachstum zu schaffen und eine produktive Arbeitsumgebung zu fördern? Unser Report verrät sechs HR-Trends für 2025. 

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Fachkräftemangel hausgemacht: Warum Deutschland dringend seine Bürokratie abbauen muss

Deutschland steuert auf eine Versorgungskrise im Pflegebereich zu: Bis 2034 (andere Quellen sprechen von 2030) fehlen mehr als eine halbe Million Pflegekräfte. Besonders betroffen ist der Osten des Landes, wo bereits 35 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre sind. Trotz dieser dramatischen Entwicklung bleibt Deutschland durch überbordende Bürokratie für ausländische Fachkräfte unattraktiv.

Während andere Länder wie Kanada oder Finnland Pflegekräfte zügig in den Arbeitsmarkt integrieren, verzögern sich in Deutschland die Anerkennungsverfahren oft über Jahre. Hochqualifizierte Fachkräfte müssen monatelang auf eine Entscheidung warten – und entscheiden sich stattdessen für Länder mit effizienteren Prozessen.

Andere Länder sind schneller

  • Finnland: Arbeitsaufnahme innerhalb weniger Wochen, fehlende Qualifikationen werden parallel nachgeholt.

  • Kanada: Beschleunigte Anerkennungsverfahren für Pflegekräfte und andere Schlüsselberufe.

  • USA: Keine staatliche Anerkennungspflicht – Arbeitgeber entscheiden über Qualifikation und Weiterbildung.

Damit Deutschland – übrigens nicht nur in der Pflege – international konkurrenzfähig bleibt, fordern Arbeitsmarkt-Expert:innen dringend Reformen:

  • Maximale Bearbeitungszeit von drei Monaten statt jahrelanger Verfahren.

  • Berufseinstieg trotz offener Qualifikationen ermöglichen – Arbeit und Weiterbildung parallel

  • Digitalisierte Anerkennungsverfahren, um Prozesse effizienter und schneller zu gestalten.

Das können Unternehmen tun

Mit diesen fünf Tipps heißen Sie internationale Fachkräfte nicht nur willkommen zu heißen, sondern integrieren sie auch erfolgreich: 

  • Onboarding-Programme: Strukturiertes Einarbeiten mit Mentor:innen für eine schnellere Eingewöhnung.

  • Sprachförderung: Deutschkurse anbieten oder finanzielle Unterstützung für Sprachschulungen leisten.

  • Behörden-Support: Unterstützen bei Visaanträgen, Anerkennungsverfahren und Wohnungssuche.

  • Interkulturelles Training: Teams auf kulturelle Unterschiede vorbereiten, um Missverständnisse zu vermeiden.

  • Flexible Arbeitsmodelle: Teilzeitlösungen oder begleitende Qualifikationsmaßnahmen ermöglichen.

8 Inspirationen, um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden zu steigern

Mitarbeiterzufriedenheit Checkliste