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6. Februar 2024
HR News im Februar: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen
Arbeitsrechtliche Urteile, HR-Trends, handverlesene Studien: In unseren HR News gibt's jeden Monat einen knackigen Überblick über neue Top-Themen aus dem Personalbereich. Denn der frühe Vogel fängt den Wurm...
Slacken am Abend? Besser nicht (sagt Slack)
Ironie, ick hör dir trapsen? Ausgerechnet Slack, Anbieter der gleichnamigen Messaging-App, warnt jetzt: Mitarbeitende, die sich auch nach Feierabend zur Arbeit verpflichtet fühlen, sind laut einer Studie des hauseigenen Workplace Labs weniger produktiv.
Die Slack-Studie mit etwa 10.000 Büroangestellten ergab, dass diejenigen, die sich am Ende des Arbeitstages von der App abmelden, um 20 Prozent produktiver sind als Kolleg:innen, die das nicht tun. Denn späte Arbeit führe zu doppelt so hohem arbeitsbedingtem Stress und Burnout.
Diese Ergebnisse beleuchten die Diskrepanz zwischen der Forderung nach höherer Produktivität durch längere Arbeitszeiten, wie von einigen CEOs propagiert, und der tatsächlichen Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Christina Janzer, Senior Vice President of Research and Analytics bei Slack, betont:
Mehr Arbeitsstunden bedeuten nicht zwangsläufig eine bessere Produktivität.“
Die Umfrage betont die Bedeutung von Pausen, effektivem Zeitmanagement und der Notwendigkeit für Unternehmen, Prioritäten zu setzen. Sie zeigt auch, dass Wissensarbeitende einen Idealzeitraum von vier Stunden pro Tag für konzentriertes Arbeiten erkennen und sich bei mehr als zwei Stunden Meetings überlastet fühlen. Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass Unternehmen alternative Arbeitsmuster und -praktiken wie hybride Arbeitsformen und technologische Unterstützung nutzen sollten, um die Produktivität ihrer Mitarbeitenden steigern – und nicht einfach auf Überstunden zu setzen.
Slack selbst experimentiert mit der „Speedy Meeting-Woche“, in der Meetings von 30 Minuten auf 15 Minuten eingekürzt werden. Außerdem schmeißt das Unternehmen während der sog. „Macher-Wochen“ zweimal im Quartal Besprechungen einfach komplett aus dem Kalender – um zu erkennen, welche Meetings sinnvoll und wichtig sind und welche nicht.
Mit diesem HR-Podcast perfekt gebrieft in die Woche starten
Unser neuer Podcast ist die wöchentliche Quelle für aktuelle HR-Trends, echte Einblicke und kontroverse Meinungen.Dabei führen unsere Host, Susa und Marvin, in knapp 20 Minuten durch die wichtigsten Personalthemen der Woche.
Jetzt auf Spotify anhörenAchtung, HR: KI hübscht Lebensläufe auf
Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile voll im HR-Alltag angekommen. Entsprechende Tools werden beim Recruiting oder beim Onboarding eingesetzt. Doch was die Personaler:innen vermögen, können die Kandidat:innen schon lange! Stolze 51 Prozent gaben in einer Umfrage von CVapp.de mit über 2.800 Teilnehmenden an, KI bei der „Gestaltung“ ihres Lebenslaufs verwendet zu haben. Spannend übrigens, dass es vor allem die zwischen 55- und 65-Jährigen (56 Prozent) sind, die ihren CV mit KI aufhübschen. Diese Altersgruppe übertrumpft hier sogar die als digital kompetenter geltenden 18- bis 24-Jährigen (46 Prozent). Außerdem verpassen viel mehr Männer (59 Prozent) ihrem Lebenslauf ein KI-Make-up als Frauen (41 Prozent).
Die Umfrage ergab weiterhin, dass ...
Männer KI-Tools vor allem dann einsetzen, wenn es um „Fähigkeiten und Kenntnisse“ geht
Jeder dritte Studienteilnehmende mit KI seine Qualifikationen (30 Prozent) „verbesserte“
Jede Fünfte angab, von ChatGPT & Co. generierten Inhalte eins zu eins in ihren finalen Lebenslauf zu übernehmen. Lediglich 14 Prozent überarbeiteten den KI-Content noch selbst …
KI als wichtiger Business-Faktor für HR
Künstliche Intelligenz verändert die Personalarbeit grundlegend. Dieser Leitfaden gibt Ihnen praktische Tipps an die Hand, wie Sie KI gewinnbringend in HR-Abteilungen einsetzen können.
KI-Leitfaden herunterladenCVapp.de sieht den Anstieg der KI-generierten Lebensläufe kritisch. Diese seien für geschulte HR-Mitarbeitende leicht als solche zu erkennen und vor allem nur wenig individuell. Und falls Sie als Recruiter:in auf Nummer sicher gehen möchten: Setzen Sie Tools ein, um KI-erzeugte Inhalte zu identifizieren.
P.S. Um zu schummeln, brauchen Kandidat:innen offensichtlich überhaupt keinen KI-Support. Denn die Umfrage ergab auch, dass 59 Prozent der Bewerber:innen in ihren Lebensläufen grundsätzlich die Unwahrheit schreiben, und zwar bei so zentralen Themen wie vorherigem Gehalt, Berufsbezeichnungen und Fähigkeiten. Ganz weit vorn: die Bremer und die Bayern …
Flexible Work-Life-Balance: Urlaubstage zu (ver)kaufen!
Im Wettbewerb um die besten Talente und die wichtigsten Mitarbeitenden haben Unternehmen das Zauberwort „Flexibilität“ entdeckt. Sie setzen dabei auf eine neue Form der Mitarbeitendenzufriedenheit – wie sie etwa durch eine maßgeschneiderte, individuelle Ausgestaltung der Arbeitszeit möglich werden kann. Statt des Obstkorbs wünschen sich Beschäftigte vor allem flexible Arbeitszeiten.
Die Idee, die Anzahl der Urlaubstage ganz nach persönlichem Gusto zu gestalten, wird beliebter und das Arbeitsrecht gibt dies auch her. Arbeitnehmende könnten etwa schriftlich auf einen Teil ihrer vertraglich zugesicherten Urlaubstage verzichten und im Gegenzug eine Erhöhung ihrer Vergütung erhalten. Alternativ können sie zusätzliche Urlaubstage gegen eine Reduzierung ihres Gehalts erwerben.
Sollte Ihr Unternehmen hieran Interesse haben, müssen derartige Regelungen auf jeden Fall als schriftliche Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag festgehalten werden, die zwingend die Zustimmung des Arbeitgebers erfordert. Weil es keinen gesetzlichen Anspruch auf den Verkauf oder den Kauf von Urlaubstagen gibt. Fachanwälte empfehlen eine klare Trennung zwischen gesetzlichem Mindesturlaub (der auf keinen Fall unterschritten werden darf!) und vertraglich vereinbartem Zusatzurlaub.