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5. Februar 2025
HR News im Februar: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen
Arbeitsrechtliche Urteile, HR-Trends, handverlesene Studien: In unseren HR News gibt's jeden Monat einen knackigen Überblick über neue Top-Themen aus dem Personalbereich. Denn der frühe Vogel fängt den Wurm...
Powernap im Homeoffice: Mit Nickerchen zu mehr Produktivität?
Suppenkoma im Homeoffice? Kein Problem! Statt zu einem starken Espresso greifen heute vor allem jüngere Arbeitnehmer:innen lieber zu einer alternativen Energieladung: dem Powernap. Laut Schlafstudie 2024 der Pronova BKK legen sich beinahe 40 Prozent der Berufstätigen im Homeoffice gelegentlich zum Nickerchen aufs Sofa – jeder Zehnte macht das sogar häufig. Besonders beliebt ist diese Methode bei den 18- bis 29-Jährigen – ganze 60 Prozent nutzen die kurze Erholungspause. Interessante Erkenntnis – je älter die Befragten sind, desto weniger nappen sie …
Was sagt die Wissenschaft dazu? Mediziner empfehlen Powernaps zwischen 10 und 20 Minuten zur Steigerung von Energielevel, Konzentration und Leistungsfähigkeit. Wirtschaftspsychologen bestätigen, dass ein kurzes Dösen die Effizienz beim Problemlösen steigert und außerdem das subjektive Wohlbefinden der Kurzschläfer:innen fördert. Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden Räume für Powernaps bereitstellen, können laut (einer noch unveröffentlichten) Untersuchung sogar ihre Arbeitgeberattraktivität verbessern.
Und wie ist das arbeitsrechtlich zu bewerten? Während der Arbeitszeit einnicken ist nicht erlaubt. Wer jedoch seine Pause für ein Nickerchen nutzt, ist auf der sicheren Seite.
Tipp für HR: Nutzen Sie die Vorteile des Powernaps aktiv im Personalmanagement. Rückzugsorte für kurze Erholungspausen steigern nicht nur die Produktivität, sondern können auch die Arbeitgebermarke positiv aufladen. Warum also nicht einen „Nap Room“ einrichten oder die Unternehmenskultur um einen bewussteren Umgang mit Pausen erweitern? Dann werden Sie in Zukunft um die Mittagszeit seltener „Mahlzeit!“ und mehr „Schlafen Sie gut!“ hören.
Die wichtigsten HR Trends 2025
Welche Maßnahmen helfen HR, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, Raum für persönliches Wachstum zu schaffen und eine produktive Arbeitsumgebung zu fördern? Unser Report verrät sechs HR-Trends für 2025.
HR Trends Report herunterladenArbeitsrecht: Datenschutz in Betriebsvereinbarungen im Fokus
Die DSGVO schlägt mal wieder zu – und diesmal trifft es die Betriebsvereinbarung. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden: Arbeitgeber und Betriebsräte haben deutlich weniger Spielraum bei der Verarbeitung von Arbeitnehmerdaten in einer Betriebsvereinbarung. Betriebsvereinbarungen müssen sich künftig strenger an gesetzliche Vorgaben halten, spontane „Kreativität“ ist damit passé. (EuGH, Urteil vom 19.12.2024, Aktenzeichen C-65/23)
Der Stein des Anstoßes? Ein deutsches Unternehmen hatte die cloudbasierte Software „Workday“ getestet – und zwar mit echten Mitarbeiterdaten. Ein Arbeitnehmer klagte und der Fall ging bis vor den EuGH. Das Urteil? Ist so klar wie ein Datenschutzbericht: Eine Betriebsvereinbarung darf nur das regeln, was ohnehin gesetzlich erlaubt ist. Heißt konkret: Datenschutz bleibt Chefsache des Gesetzgebers, nicht der Betriebsparteien.
Was bedeutet das nun für HR? Bestehende Betriebsvereinbarungen gehören unter diesen Voraussetzungen dringend auf den Prüfstand. Auch Dokumentationen wie Verarbeitungsverzeichnisse und Datenschutzhinweise müssen überarbeitet werden. Denn Arbeitgeber könnten sonst Datenschutzverletzungen begehen.
Empfehlung für HR: Handeln Sie proaktiv und überprüfen Sie bestehende Betriebsvereinbarungen auf Konformität mit der DSGVO. Bestandsschutz gibt es nicht! Dokumentationspflichten müssen nachgeschärft, Datenschutzprozesse überarbeitet werden.
Bedeutung von Weiterbildung: HR sieht Gold, Mitarbeitende sehen Blech
Unternehmen investieren gerne in die Weiterbildung ihrer Belegschaften – doch kommt das bei den Mitarbeitenden auch so an? Im HR-Monitor 2025 von McKinsey zeigt sich eine deutliche Diskrepanz: Während HRler ihre Weiterbildungsangebote für attraktiv halten, bleibt die Begeisterung in der Belegschaft oft aus. Die Folgen sind so klar wie gefährlich: Fehlende Weiterbildung bedeutet langfristig sinkende Wettbewerbsfähigkeit.
40 Prozent der Personaler gehen laut Umfrage davon aus, dass Mitarbeitende bis zu fünf Tage pro Jahr für Trainings nutzen. Doch die Beschäftigten geben an, nur zwei Tage für Weiterbildung absolviert zu haben. Gleichzeitig halten 80 Prozent ihre aktuellen Fähigkeiten für ausreichend – HR sieht das kritischer: Ein Drittel der Mitarbeitenden weist ihrer Meinung nach bereits heute Kompetenzlücken auf.
Besonders alarmierende Zahl: 44 Prozent der Mitarbeitenden haben 2024 keinen einzigen Weiterbildungstag genutzt. Dabei zeigen Studien, dass kontinuierliches Lernen entscheidend ist, um in einer sich immer rasanter verändernden Arbeitswelt mithalten zu können.
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Woher stammt diese Diskrepanz? Manche Beschäftigte unterschätzen den Wert von Weiterbildung, andere fühlen sich schlichtweg zu überlastet, um sich weiterzubilden. Der Spagat zwischen Druck im Arbeitsalltag und langfristiger Karriereentwicklung gelingt vielmals nicht. Doch ohne beständiges Lernen droht Unternehmen langfristig ein Wettbewerbsnachteil – und verpassen Mitarbeitenden die Chance auf eine persönliche und fachliche Entwicklung.
Gleichzeitig unterschätzen Unternehmen offenbar, dass nicht jedes ihrer Weiterbildungsangebote auch auf Akzeptanz stößt. Fehlende Praxisnähe, unpassende Formate oder mangelnde Verknüpfung mit individuellen Karrieremöglichkeiten führen dazu, dass zahlreiche Mitarbeitende das Thema Weiterbildung als eher unwichtig betrachten.
Wie kann HR hier sinnvoll agieren?
Bedeutung erhöhen: Weiterbildung muss von Mitarbeitenden als echter Mehrwert empfunden werden – passgenaue, praxisnahe Inhalte sind entscheidend.
Flexibilität fördern: Micro-Learning, kurze Sessions und E-Learning-Formate erleichtern das Lernen im und dessen Integration in den Arbeitsalltag.
Anreize schaffen: Weiterbildung sollte als Karrierebooster sichtbar gemacht und aktiv belohnt werden.
Führungskräfte einbinden: Wenn Vorgesetzte das Thema vorleben und aktiv fördern, steigt die Akzeptanz in den Teams deutlich.