Neueste Beiträge
6. März 2024
HR News im März: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen
Arbeitsrechtliche Urteile, HR-Trends, handverlesene Studien: In unseren HR News gibt's jeden Monat einen knackigen Überblick über neue Top-Themen aus dem Personalbereich. Denn der frühe Vogel fängt den Wurm...
Fachkräftemangel & die 7 Todsünden beim Recruiting
Alle wollen sie, doch sie lassen sich bitten. Fachkräfte sind so umworben wie nie zuvor. Und können deshalb beim neuen Job wählerisch sein. Setzen Sie als HR also alles daran, Fachkräfte, die Sie an der Recruiting-Angel haben, nicht wieder zu verlieren. Denn 85 Prozent aller Unternehmen mit einer Größe zwischen 50 und 249 Mitarbeitenden – die klassischen KMU – leiden unter Fachkräftemangel, wie eine neue Studie der Manpowergroup meldet. Weltweit steht Deutschland in diesem Ranking hinter Japan auf Rang 2. Was Sie tun können? Vermeiden Sie diese 7 Todsünden im Recruiting-Prozess von Fachkräften!
1. Unstimmige oder schwache Arbeitgebermarke
Es zählt der erste Eindruck auf allen Kanälen, über die sich Kandidat:innen über Sie als Arbeitgeber informieren. Also: Entwickeln Sie einen ganzheitlichen und stimmigen Auftritt.
2. Miserable Jobanzeigen
Rechtschreibfehler? Tabu! Langweilige Texte? No go! Komplizierter Jobtitel? Vergessen Sie’s! Stellenanzeigen müssen immer die Perspektiven der Jobsuchenden im Fokus haben – nicht Ihre!
3. Unrealistische Ansprüche
Fachkräfte können nicht alles wissen. Mit zu hohen fachlichen Ansprüchen verzögern Sie den Bewerbungsprozess und schrecken Kandidat:innen ab. Also: Setzen Sie lieber Anreize, noch fehlende Fähigkeiten on the job erlernen zu können.
4. Komplexer Bewerbungsprozess
Schnell und reibungslos muss es gehen, sonst springen Fachkräfte wieder ab. Checken Sie Ihre Online-Formulare, vermeiden Sie lange Ladezeiten. Denken Sie über One-Klick-Bewerbungen nach.
5. Schlechte Reaktionszeiten
Verspätete Antworten und Einladungen können Sie sich nicht erlauben. Sie sind im Wettbewerb mit anderen Unternehmen! Merke: Geben Sie immer innerhalb von 48 Stunden eine Rückmeldung.
6. Mangelnde Wertschätzung
Fachkräfte erwarten Wertschätzung und transparente Kommunikation. Fehlendes oder mangelhaftes Feedback vergrault Kandidat:innen. Tipp: Nennen Sie feste HR-Kontaktpersonen, die den Prozess dauerhaft begleiten.
7. Onboarding auf die leichte Schulter nehmen
Recruiting endet nicht mit der Vertragsunterschrift! Patzen Sie beim Onboarding, ist die Fachkraft schnell wieder weg. Strukturieren Sie Ihr Onboarding, gehen Sie auf individuelle Bedürfnisse konkret ein.
Mit diesem HR-Podcast perfekt gebrieft in die Woche starten
Unser neuer Podcast ist die wöchentliche Quelle für aktuelle HR-Trends, echte Einblicke und kontroverse Meinungen.Dabei führen unsere Host, Susa und Marvin, in knapp 20 Minuten durch die wichtigsten Personalthemen der Woche.
Jetzt auf Spotify anhörenDuzen? Siezen? Beides!
Das Siezen im Job war in deutschen Unternehmen über viele Jahrzehnte eine heilige Kuh. Doch wie sieht es im Jahr 2024 aus? Eine Umfrage des Fachmagazins Personalwirtschaft kommt zu dem Schluss, dass die Frage „Du oder Sie?“ keine wirkliche Relevanz besitzt. 49 Prozent der Befragten ist es egal, ob sie etwa in einer Jobanzeige geduzt werden. 47 Prozent finden das wichtig.
Im Joballtag selbst kehrt sich das Verhältnis um: 53 Prozent messen Siezen oder Duzen eine Bedeutung bei, 42 Prozent nicht. Und im beruflichen Miteinander hat die Entwicklung zum „Du“ offensichtlich zugenommen: 35 Prozent gaben an, alle Kolleg:innen zu duzen, nur 10 Prozent sprechen alle mit Sie an. Häufigstes Verhalten im Alltag: 48 Prozent duzen einige und siezen einige. Insbesondere die 18- bis 24-Jährigen scheinen eine eindeutige Vorgabe zur Ansprache innerhalb der Belegschaft zu bevorzugen.
Was HR daraus ableiten kann? Ob Sie im Unternehmen siezen oder duzen, ist primär eine Frage der gelebten Unternehmenskultur. So ist das Du insbesondere in Startups weit verbreitet, was sich dann in der Regel auch im Employer Branding widerspiegelt. Was HR auf keinen Fall tun sollte: Stellenanzeigen auf Du trimmen, wenn im Alltag (eher) gesiezt wird. So vermitteln Sie Kandidat:innen ein falsches Bild des Unternehmens und der Tonalität. Bewerber:innen haben dafür ein sehr feines Gespür.
Mit einer starken Kultur zum Erfolg
Experten-Einblicke, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und zahlreiche Praxisbeispiele: In diesem Leitfaden lernen Sie, wie Sie konkrete Ziele festlegen, klare Werte verankern und Ihre Unternehmenskultur gezielt steuern und messen.
Leitfaden hier herunterladenBack to Office? Lieber hybrides Arbeiten
Die Meldungen häufen sich, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden aus dem Homeoffice (HO) zurück ins Büro zitieren. Doch deshalb nun gleich eine Back to Office-Bewegung auszurufen, greift laut aktueller Studie des Münchner Ifo-Instituts zu kurz. Demnach hat sich das Homeoffice in Deutschland „fest etabliert“. Das gilt allerdings vor allem für die großen Unternehmen, bei denen 32 Prozent der Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten, mit einem besonderen Fokus auf dem Dienstleistungssektor (34 Prozent).
Doch insbesondere bei KMU, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft darstellen, liegt die HO-Quote deutlich darunter: 20,5 Prozent. Über die Gründe dafür gibt die Studie keine Auskunft. Aber laut Ifo-Experten Jean-Victor Alipour sei es „unbestritten, dass Präsenzarbeit dem Homeoffice in einigen Bereichen überlegen ist: etwa beim Transfer von Wissen, bei Kreativität in der Gruppe oder bei sozialen Aspekten.“ In Sachen Produktivität ist das Homeoffice dagegen dem Büro keineswegs unterlegen.
Eine aktuelle Cisco-Studie sieht einen Trend zum hybriden Arbeiten. Demnach sagen 90 Prozent der deutschen Arbeitgeber, dass hybrides Arbeiten werde innerhalb der nächsten zwei Jahre Normalität werden. Doch die Unternehmen müssten hierfür vorsorgen: Denn nur 37 Prozent der Unternehmen sagen, dass ihre Büros auf hybride Arbeitsmodelle ausgelegt sind und ganz 91 Prozent gehen davon aus, dass sich bisher genutzte Remotetools nicht nahtlos im Büro einsetzen lassen. Damit Arbeiten im Büro erfolgreich ist, „müssen diese Orte Magnete werden und keine Verpflichtung“, so Anton Döschl von Cisco Deutschland. Es brauche eine Balance zwischen Office und Home Office.