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4. Oktober 2022
HR News im Oktober: Aktuelles aus dem Personalbereich
Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen. So sparen Sie Zeit und bleiben trotzdem auf dem Laufenden.
Wenn der Resturlaub nicht verfällt
Wann verfallen die gehamsterten Urlaubstage Ihrer Mitarbeiter:innen? Wenn Sie nicht aufpassen, vielleicht nie. Das wurde jetzt in einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs näher konkretisiert. Laut EuGH-Urteil vom September 2022 müssen Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden über Verjährung und Verfall ihres Resturlaubs explizit informieren – sonst bleibt er bestehen. Dabei reicht es nach Ansicht von Arbeitsrechtsexperten nicht aus, wenn über die Verpflichtung zum Urlaubsnehmen einmal generell im Arbeitsvertrag hingewiesen wird oder noch offene Urlaubstage in der Lohnabrechnung vermerkt sind.
Also, aufgepasst: Ohne einen derartigen Hinweis verfällt der Urlaubsanspruch nicht automatisch – und die Ansprüche des Mitarbeitenden bleiben trotz der normalen Verfallsfrist von drei Jahren bestehen.
KI-Skepsis verhindert Recruiting-Vorteile
Wer im Recruiting auf Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) setzt, könnte künftig ein Effizienzwunder erleben. Laut einer Studie des HR-Automation-Spezialisten Entelo erwarten vier von fünf Personalern eine deutliche Steigerung ihrer Produktivität, wenn Kandidatensuche und Einstellungsprozess weitestgehend automatisiert werden könnten. Die Studie zeigte außerdem, dass datenbasiert arbeitende Recruiting-Teams besser abschnitten als jene Personaler, die sich eher auf ihr Bauchgefühl verließen.
Also reißen sich HR- und Recruiting-Teams jetzt um künstliche Intelligenz – oder?! Nicht so ganz. Gerade deutsche Unternehmen sind momentan noch sehr zurückhaltend beim Thema KI und HR. Lediglich 9 Prozent der KMU setzen aktuell auf die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz, wie eine Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt.
Die Bedenken sind groß und betreffen...
IT-Sicherheit
Datenschutz
hohe Kosten
Dieses Zögern hält Bitkom-Chef Achim Berg für wenig sinnvoll. Er ist der Auffassung, dass sich Organisationen auch im HR schon jetzt für die Zeit nach der Krise mit Hilfe von KI-gestützten Technologien zukunftssicher aufstellen sollten. Um dann resilienter zu sein und flexibler reagieren zu können.
Hipp, hipp, hybrid!
Die Zahlen aus der aktuellen IDC-Studie zur „Work Transformation“ sind geradezu festlich. 62 Prozent der 300 befragten Unternehmen planen für die Zukunft in hybriden Arbeitsmodellen – also einer Mischung aus der Arbeit vor Ort und einer Remote-Situation. 2021 bewerteten lediglich 36 Prozent der Befragten diese Option als zukunftsweisend. Die Studienmacher sehen vor allem in Sachen Technologieeinsatz, Arbeitskultur und Gestaltung des Arbeitsplatzes noch jede Menge Luft nach oben.
Webinar: Hybrides Arbeiten im Arbeitsrecht
Welchen gesetzlichen Regelungen unterliegt hybrides Arbeiten? Unser Experte für Arbeitsrecht gibt einen Überblick.
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Die Gründe pro hybride Modelle sind übrigens pragmatisch.
28 Prozent der Unternehmen möchten so Kosten einsparen
27 Prozent wollen die Produktivität steigern
In Zusammenhang mit Kosten und Produktivität spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle – immerhin 63 Prozent der Unternehmen führen papierbasierte Prozesse heute bereits digital durch und sparen damit Ressourcen.
Doch wie lässt sich die Belegschaft bei der Transformation der Arbeitsweise mit ins Boot holen? Hier empfehlen die Studienmacher der IDC, die Mitarbeitenden in puncto Arbeitsplatzveränderungen und neuen Technologien zu informieren und die Vorteile neuer, hybrider und digitaler Lösungen aufzuzeigen. Fast 60 Prozent der Unternehmen tun dies schon und messen außerdem die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden. Denn auch die könnte steigen, wenn klar wird, dass neue Software und Technologien die Mitarbeitenden von lästigen Routineaufgaben befreit und ihnen damit Raum für erfüllende und strategisch wichtige Aufgaben gibt.