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25. August 2023
HR News im September: Die Top-Trends für Personaler:innen
Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen.
Die wertvollen Soft Skills der Gamer
Ihr Lieblingsstereotyp über Gamer? Eigenbrötler:innen, die auf dem Sofa nächtelang Fortnite zocken und dabei kalte Pizza essen? Am besten vergessen Sie dieses abgedroschene Klischee ganz schnell, denn ihre Soft Skills machen Zocker momentan zu einer begehrten Spezies bei HR-Verantwortlichen.
Menschen, die professionell spielen, z.B. im eSports-Bereich,...
sind kreativ,
denken kritisch und strategisch,
können argumentieren,
lösen Probleme,
können Teamwork,
treffen Entscheidungen
sind belastbar.
Zumindest sagen das die Macher der Studie „Game to Work“, für die ca. 11.000 Spiele aus dreizehn Genres auf dort speziell benötigte Soft Skills hin analysiert wurden. Das Ergebnis ist der „Gaming Skill Translator“, der Fähigkeiten von Bewerber:innen aus der Game-Welt in wichtige Skills für die „normale“ Arbeitswelt übersetzt.
Die Gaming-Welt kann dabei unterstützen, Qualifikationslücken zu schließen.
Tomas Chamorro-Premuzic, Chief Talent Scientist ManpowerGroup
"Die Pandemie hat die Nachfrage nach Kompetenzen in den Bereichen Kollaboration, Kommunikation und Lernfähigkeit angetrieben – und die Gaming-Welt kann dabei unterstützen, die zu schließen", so Tomas Chamorro-Premuzic, Chief Talent Scientist ManpowerGroup. Insbesondere im gerade angebrochenen KI-Zeitalter werden Kompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken und Empathie immer wichtiger.
Was das für HR heißt? Treiben Sie sich doch demnächst einmal auf bei Gamern beliebten Messaging- und Social-Plattformen wie Discord herum und kontaktieren interessante Bewerber:innen – oder Sie zeigen Präsenz auf Spielemessen. Und zocken selbst eine Runde mit!
Mit diesem HR-Podcast perfekt gebrieft in die Woche starten
Unser neuer Podcast ist die wöchentliche Quelle für aktuelle HR-Trends, echte Einblicke und kontroverse Meinungen.Dabei führen unsere Host, Susa und Marvin, in knapp 20 Minuten durch die wichtigsten Personalthemen der Woche.
Jetzt auf Spotify anhörenWarum Sie den Sinn der Arbeit in Jobanzeigen betonen sollten
Ein Großteil der Stellenanzeigen ist austauschbar und damit im Recruiting verschenkt. Wie also sprechen Sie Ihre Wunschkandidat:innen wirklich an? Der Recruiting-Experte Henner Knabenreich empfiehlt HR-Verantwortlichen herauszuarbeiten, „wie man neben den Aufgaben und Anforderungen den Sinn der Aufgaben vermittelt, die potenzielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen sollen.“
Kandidat:innen wollen verstehen, dass ihre Aufgaben wichtig für das Unternehmen als Ganzes sind und eine echte Bedeutung haben. Das hat einen weiteren psychologischen Nebeneffekt: Denn Menschen, die in ihrer Arbeit einen Sinn sehen, sind motivierter. Sie bringen sich stärker ein, sind produktiver und auch leistungsfähiger. Aber aufgepasst: Den Sinn eines Jobs herauszustellen bedeute nicht, ihn zu beschönigen oder Aufgabenbereiche zu verschweigen, so Knabenreich.
Formulierungs-Beispiel für einen IT-Security-Experten:
Nicht: „Als Security-Experte kümmerst du dich darum, dass die Software-Lösungen stets up to date sind.“
Sondern: „Mit deiner Arbeit sorgst du dafür, dass sich unsere Kunden sicher fühlen. Tag und Nacht.“
Für die Formulierung von Texten für Stellenanzeigen bedeutet das: Holen Sie sich Experten-Rat, etwa von den Kolleg:innen im Marketing, aus der Unternehmenskommunikation oder von einer externen Agentur. Seien Sie kritisch und übernehmen Sie nicht einfach die Bullets, die Ihnen die Fachabteilung schickt.
Vorlage: Sprechen Sie Kandidaten gezielt an
Im Recruiting ist wichtig, dass Sie Talente finden, die wirklich zu Ihnen passen. Mit Candidate Personas gelingt Ihnen genau das. Damit sparen Sie Aufwand und Kosten.
Jetzt Vorlage herunterladenUrlaubsgeld 2023 – nur jeder Zweite bekommt es
Zum Ende der Sommerferien werfen wir einen Blick auf das Urlaubsgeld, das bei Beschäftigten in Zeiten knapper Kassen stets willkommen ist. Doch in Deutschland erhalten 2023 gerade einmal 47 Prozent aller in der Privatwirtschaft Beschäftigten diese Sonderzahlung, wie das Online-Portal lohnspiegel.de in einer aktuellen Online-Befragung herausgefunden hat. Deutlich besser sieht es hingegen bei jenen Arbeitnehmer:innen vor, deren Unternehmen Tarifbindung haben. Stolze 74 Prozent profitieren hier vom Urlaubsgeld. Weitere Fakten sind bemerkenswert und auch bedenklich: So erhalten im Osten Deutschlands lediglich 34 Prozent der Beschäftigten Urlaubsgeld, während es im Westen 49 Prozent sind. Grund dafür ist die deutlich geringere Tarifbindung in den neuen Bundesländern.
Auch die Größe des Unternehmens kann die Höhe des tariflich festgelegten Urlaubsgeldes maßgeblich beeinflussen. Je mehr Beschäftigte, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Urlaubsgeld bezahlt wird – weil in größeren Unternehmen häufiger ein Tarifvertrag gilt. Laut Hans-Böckler-Stiftung entscheidet auch das Monatsgehalt über das Urlaubsgeld: So erhalten nur 38 Prozent der Beschäftigten mit einem Monatslohn von weniger als 2.300 Euro Urlaubsgeld. Bei den Besserverdienenden – mehr als 4.000 Euro – sind es hingegen 50 Prozent. Traurig, aber wahr: Nur 41 Prozent der Frauen kommen in den Genuss der Sonderzahlung, aber 50 Prozent der Männer.
Die Höhe jenes Urlaubsgeldes, das die Tarifparteien über Tarifverträge festlegen, unterscheidet sich von Branche zu Branche teils erheblich. Während ein Mitarbeitender in der Landwirtschaft lediglich 180 Euro Urlaubsgeld erhält, gehen 2.686 Euro an einen Mitarbeitenden in der Holz- und Kunststoffindustrie (gilt für mittlere Lohngruppen).