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Active Sourcing: Methoden, Kanäle, Fallstricke
In vielen Bereichen scheint der Markt wie leer gefegt. Fachlich kompetente Mitarbeiter sind kaum verfügbar. Zum Teil ist dies sicherlich eine Folge des seit längerer Zeit prognostizierten Fachkräftemangels. Andererseits ist die Arbeitsmarktsituation im Augenblick so gut wie seit Jahren nicht mehr. Optimieren Sie Ihre Personalbeschaffung mit Active Sourcing und beugen Sie dadurch personellen Engpässen vor.
Warum Active Sourcing zu jeder Recruiting-Strategie gehören sollte
Im klassischen Recruiting kommt der Kandidat zum Unternehmen, z. B. über eine Stellenanzeige. Beim Active Sourcing dreht sich der Spieß um: Das Unternehmen bewirbt sich mit einer offenen Stelle beim Kandidaten. Und das erfolgreich: Laut den Recruiting Trends 2018 wird mittlerweile jede zehnte Stelle über das Active Sourcing besetzt.
Die Vorteile des Active Sourcings reichen aber noch weiter: Neben mehr Bewerbern zielt es auch darauf ab, potenzielle Mitarbeiter zu binden und das Unternehmen langfristig in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken – und es dort zu erhalten. Gelingt dies, sind die Chancen auf einen Wechsel zum interessierten Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums groß.
Bei Active Sourcing handelt es sich keinesfalls um einen neuen Recruiting-Trend. Denn bereits vor der Zeit der digitalen Medien und Social Networks informierten sich Personalverantwortliche über die Absolventenbücher von Universitäten über potenzielle Mitarbeiter, präsentierten sich aktiv auf entsprechenden Messen oder beauftragten Headhunter zur Suche nach hoch qualifizierten Experten, sogenannten High Potentials.
Recruiting leicht gemacht
Mit Personio können Sie Stellen per Klick aus ausschreiben, erkennen, welche Portale die meisten Bewerber bringen und mit einem reibungslosen Bewerbungsprozess bei Kandidaten punkten.
So geht Recruiting mit PersonioActive Sourcing erreicht den gesamten Kandidatenmarkt
Um diesem Mangel an gut ausgebildeten potenziellen Mitarbeitern zeitnah auszugleichen, ist die Aktivität des Unternehmens gefragt. Dabei handelt es sich um verschiedene Maßnahmen, die erst in ihrer Kombination den gewünschten Erfolg bringen. Denn mit herkömmlichen Aktivitäten erreichen Sie nur jenen Personenkreis, der auf der Suche nach einer neuen Position ist. Ihr Unternehmen muss jedoch den gesamten Kandidatenmarkt erreichen. Active Sourcing unterstützt Sie dabei.
Passiver Kandidatenmarkt
Potenzielle Mitarbeiter im Beschäftigungsverhältnis, die sich zwischendurch immer wieder über den Markt informieren und neue Herausforderungen suchen.
Aktiver Kandidatenmarkt
Alle Personen, die auf Stellenausschreibungen antworten – unabhängig davon, ob sie sich im Arbeitsverhältnis befinden oder nicht.
Eine durchdachte Active-Sourcing-Strategie bringt Ihrem Unternehmen zahlreiche Vorteile.
Reduzierung der Time-to-Hire
Schnellere Reaktion auf personelle Engpässe durch Talent-Pool.
Active Sourcing reduziert den Zeitaufwand der Mitarbeiterbeschaffung.
Kandidaten und Personalverantwortliche kennen sich häufig durch vorangegangene Kontakte.
Kostengünstige Rekrutierungsform
Active-Sourcing-Prozess: In acht Schritten zu mehr Bewerbern
Nähern Sie sich Ihrem Active-Sourcing-Prozess mit System und Struktur. Wie so ein Prozess aussehen könnte, zeigen wir Ihnen hier in acht Schritten.
Wen wollen Sie wie und wo anschreiben – und welche Stichworte wollen Sie für die Suche verwenden? Candidate Personas helfen Ihnen, diese Fragen zu beantworten und Ihr Active Sourcing noch gezielter vorzubereiten.
Auf dieser Seite können Sie sich unsere kostenlose Vorlage herunterladen.Fünf bewährte Methoden und Kanäle im Active Sourcing
Aktives Rekrutieren heißt mehr, als wahllos potenzielle Kandidaten anzuschreiben. Es gibt mehrere Methoden, mit denen Personaler ein System in ihr Active Sourcing bringen können.
Talent Pool: Sie starten bei dieser Variante nicht bei Null, denn mit den Kandidaten in Ihrem Talent Pool hatten Sie bereits Kontakt. Das können ehemalige Praktikanten oder Studenten sein, aber auch Bewerber, welche die Anforderungen einer vorherigen Stelle nicht erfüllt haben. Laut einer Studie sagen 86 % der wichtigsten deutschen Unternehmen, dass der Talent Pool sich am besten für das Active Sourcing eignet.
Soziale Netzwerke aka. Profile Mining: Beim sogenannten E-Recruiting filtern Sie Nutzer auf Social Media nach bestimmten Qualifikationen aus. Mehr dazu finden Sie in den Abschnitten unten.
Die CV Database Search: Wie der Name bereits andeutet, geht es hier darum, Lebensläufe auf Jobplattformen, Lebenslauf-Datenbanken und Google durchzuschauen.
Referral Sourcing: Bei dieser Methode schauen sich Recruiter die Kontakte ihrer Mitarbeiter an. Ziel ist es, einen ähnlich hoch qualifizierten Kontakt für das eigene Unternehmen zu akquirieren. Auch ein Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm spielt hier mit rein.
Harvesting: Personaler suchen bei dieser Variante auf nur einem Kanal nach Kandidat mit speziellen Qualifikationen.
E-Mail-Kurs: Vollgas für Ihr Recruiting
Bei Personio haben wir im letzten Jahr unsere Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt. Unser Recruiting Team teilt in diesem 7-teiligen E-Mail-Kurs ihre Tipps und Anregungen.
Hier zum Kurs anmeldenActive Sourcing und die sozialen Netzwerke
In den sozialen Netzwerken gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, das Unternehmen als interessanten Arbeitgeber zu präsentieren und auf Karrieremöglichkeiten hinzuweisen. Dabei sollte dies nicht erst dann erfolgen, wenn bereits personeller Bedarf besteht. Bauen Sie sich einen Talent Pool auf, aus dem Sie im Bedarfsfall die geeigneten Kandidaten auswählen. Dies bedeutet jedoch, dass Sie bereits zu diesem Zeitpunkt eine Bindung zu den Interessenten in Form des Employer Brandings aufbauen. Denn nur dann ist die Ausgangssituation optimal.
Für Active Sourcing bieten sich bevorzugt jene sozialen Netzwerke an, deren Schwerpunkt in der beruflichen Vernetzung der Teilnehmer liegt. Abhängig davon, welche Fachkräfte Sie suchen, eignen sich auch Facebook oder die Hashtag-Suche auf Twitter dazu, potenzielle Mitarbeiter zu kontaktieren.
Unternehmen mit expliziter Social-Media-Strategie sind fast doppelt so erfolgreich im Active Sourcing.
Studie: Recruiting Trends 2018
Zeitgleich ist die Akquise in den verschiedenen Lebenslauf-Datenbanken unverzichtbar bei der Suche nach Potential für Ihr Unternehmen. Denn wie in den sozialen Netzwerken finden sich hier ebenfalls zahlreiche interessante Profile potentieller Mitarbeiter für eine aktuell zu vergebende Position oder Ihren Talent Pool.
Bedenken Sie jedoch, dass eine persönliche Kontaktaufnahme unverzichtbar ist. Es ist wenig sinnvoll, wenn Sie sich für eine Auswahl interessanter Profile entscheiden und diese ohne weiteren persönlichen Kontakt in Ihren Pool verschieben.
Im Idealfall nutzen Sie die Vorteile einer Software-Lösung, die Sie bei der Erstellung der gesamten Strategie sowie deren Verwaltung unterstützt. Vor allem der Talent Pool bedarf einer kontinuierlichen Pflege, um im Bedarfsfall umgehend auf aktuelle Daten zugreifen zu können.
Active Sourcing auf XING und LinkedIn
Als Business-Plattformen sind XING und LinkedIn beim Active Sourcing nicht wegzudenken. Wer dabei nicht auf kostenpflichtige Tools wie den XING TalentManager zurückgreifen will, hat auch die Möglichkeit, über die erweiterte Suche passende Kandidaten für sein Unternehmen zu finden. Obwohl diese Variante zeitintensiver ist, gibt sie einen umfangreichen Überblick über potenzielle Mitarbeiter auf den Business-Plattformen. Bei beiden Varianten lohnt sich ein Premium-Account, da man nur über ihn sämtliche Profilangaben sehen kann.
Die Basis für eine effektive Suche sollte immer ein klar definiertes Jobprofil mit allen Anforderungen und Qualifikationen sein. Diese sind zugleich Ihre Stichwörter, die Sie für die aktive Suche bei XING und LinkedIn brauchen. Außerdem können Sie nach folgenden Kriterien filtern:
Derzeitige Position
Demografische Angaben, z. B. Stadt
Fähigkeiten und Tools, die der Kandidat mitbringen sollte
In welcher Branche ist der Kandidat tätig?
Welche Entwicklungsmöglichkeiten sucht er?
Je mehr Angaben Sie in den Suchfeldern machen, desto präziser und treffender werden Ihre Ergebnisse sein. Gehen Sie die Liste an vorgeschlagenen Mitgliedern durch und schreiben Sie interessante Kandidaten direkt an. Achten Sie dabei auf eine offene, freundliche und individualisierte Formulierung, um das Gefühl einer Massenansprache zu vermeiden. Wie wichtig das bei den Generation Y ist, zeigt die Studie Recruiting Trends 2018: Knapp die Hälfte der befragten Teilnehmer wünscht sich eine Ansprache mit persönlichem Bezug. Dies rührt vor allem daher, dass die jüngere Generation vom Ansprache-Spam betroffen ist – mit unpassenden Angeboten und standardisierten Texten.
Active Sourcing auf Messen oder in Hörsälen
Ein wichtiger Bestandteil einer Active-Sourcing-Strategie ist der persönliche Auftritt des Unternehmens. Hierzu eignen sich vor allem Berufsmessen verschiedenster Fachrichtungen wie Karrieremessen für Hochschul-Absolventen oder Berufsmessen zur Gewinnung von Auszubildenden. Bedenken Sie, dass sich Active Sourcing nicht ausschließlich auf High Potentials in Form von Universitätsabsolventen bezieht, sondern sich durchaus für alle in Ihrem Unternehmen vorhandenen Berufsfelder eignet.
Achten Sie beim Messeauftritt unbedingt auf die Qualität Ihrer Beratung und ermöglichen Sie auf jeden Fall die Bewerbung direkt am Messestand. Denn der Hinweis auf die Karriere-Webseite mit detaillierten Informationen oder ein Bewerbungsformular ist für den Interessenten nicht zielführend. Bleiben Sie auch hier aktiv und nutzen Sie die Kontakte für die Bereicherung des Talent Pools.
Alternativ zur Messe bieten sich Firmenpräsentationen an oder die Vorstellung des Unternehmens an Berufsschulen, um die Aufmerksamkeit der zukünftigen Fachkräfte als interessanter Arbeitgeber zu gewinnen.
Erfordert Active Sourcing mehr Personal und Budget?
Folgt man den Ergebnissen der Recruiting Trends 2018 heißt die Antwort "ja”. Unternehmen, in denen sich mindestens ein Personaler intensiv mit der Direktansprache von Kandidaten auseinandersetzte, waren erfolgreicher beim Active Sourcing. Konkret heißt das: Bei den befragten Top 1.000 Unternehmen war durchschnittlich ein Personaler für die Direktansprache verantwortlich. Pro Tag wurden vier Kandidaten angesprochen.
Im Vergleich zu den Unternehmen, die keinen Active-Sourcing-Mitarbeiter hatten, schnitten sie auch besser ab. So lag bei ihnen der Anteil an positiven Rückmeldungen bei 29,7 % – ohne extra Mitarbeiter nur bei 22 %. Dasselbe Bild zeigt sich bezügl. Budget: Bei Unternehmen, die mehr Budget für das Active Sourcing investierten, lagen die positiven Rückmeldungen bei 26,4 % – ohne Active-Sourcing-Budget nur bei 16,4 %.
Fallstricke im Active Sourcing
Active Sourcing erfordert Fingerspitzengefühl. Dies gilt vor allem für die persönliche Kontaktaufnahme über die sozialen Medien. Denn nicht nur Sie, sondern eine Vielzahl weiterer Personalmanager tummeln sich darin und jeder versendet seine Standard-Nachrichten an die interessanten Profile. Aus einer kürzlich durchgeführten Befragung ging hervor, dass ein Großteil der regelmäßig kontaktierten Personen (oft mehrmals täglich!) durch das Versenden standardisierter, und eindeutig als Massenanfrage verifizierter, Kontaktanfragen genervt ist. Ein Argument, warum vor allem Sie keinesfalls zur standardisierten Information greifen sollten.
Verzichten Sie auf Standardformulierungen und Massentexte.
Individualisieren Sie die Kontaktaufnahme.
Denken Sie daran: Niemand möchte einer unter vielen sein.
Bevor Sie in Kontakt treten, recherchieren Sie über die Person, die für Ihr Unternehmen als Mitarbeiter interessant sein könnte. Dies ist mit wenig Zeitaufwand verbunden und erleichtert die Erstellung einer individuellen Nachricht. Dadurch erhöhen Sie Ihre Chance, eine Rückmeldung zu erhalten. Denn je passender das Angebot ist, das Sie versenden, umso größer sind die Chancen auf eine positive Antwort.