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Diese arbeitsrechtlichen Bestimmungen sollte HR kennen
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Angestellter oder Arbeiter: Was ist der Unterschied?
Personalverantwortliche beschäftigen sich mit zahlreichen Beschäftigungsformen und Arbeitszeitmodellen. Worin sich Angestellte und Arbeiter rechtlich unterscheiden, lesen Sie in diesem Artikel.
Das Wichtigste zusammengefasst:
Angestellte erledigen überwiegend geistige Tätigkeiten.
Arbeiter erledigen überwiegend körperliche Tätigkeiten.
Rechtliche Unterschiede wurden größtenteils ausgeglichen.
Angestellter oder Arbeiter?
Heute ist die Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeiter für Arbeitgeber nicht mehr unbedingt entscheidend, da der Gesetzgeber beide Beschäftigungsformen arbeitsrechtlich weitestgehend gleichsetzt. Angestellte üben hauptsächlich geistige Tätigkeiten aus, Arbeiter überwiegend körperliche. Bis zu Beginn der 2000er-Jahre mussten Unternehmen arbeits-, sozial- und tarifrechtliche Unterschiede beachten. Diese Ungleichbehandlung geht auf eine Zeit zurück, in der Angestellte einen höheren gesellschaftlichen Rang hatten und Privilegien genossen. Schon vor der letzten Gesetzesnovelle (Oktober 2021) konnten Fortschritte verzeichnet werden.
Wer ist was?
Sowohl Angestellte als auch Arbeiter sind Arbeitnehmer (§ 5 BetrVG).
| Angestellte | Arbeiter |
Definition | Angestellte arbeiten vorrangig mit ihrem Kopf und setzen ihre geistigen Fähigkeiten und ihr Wissen ein. Das Angestelltengesetz definiert Angestellte als Mitarbeitende, die im Betrieb kaufmännische Tätigkeiten oder höhere nicht-kaufmännische Tätigkeiten verrichten. | Arbeiter arbeiten vorrangig mit ihren Händen und setzen ihre Körperkraft und Geschicklichkeit ein. Wer nicht Bürotätigkeiten ausübt, die über einfache Tätigkeiten hinausgehen, gilt als Arbeiter. |
Entgelt | monatliches Gehalt | monatlicher Lohn |
Beispiele | HR-Manager Anwält:innen Verkäufer Kassierer Bürokräfte kaufmännische Angestellte | Feuerwehrleute Buffetkräfte Kellner Lagerarbeiter Anlagenbediener Bauarbeiter Handwerker |
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Zuletzt sah nur die gesetzliche Regelung in § 133 Abs. 2 SGB VI eine Differenzierung zwischen Angestellten und Arbeiter vor.
Sozialversicherungen
| Früher | Heute |
Krankenversicherung | Angestellte waren in Ersatzkassen und Arbeiter in der Allgemeinen Ortskrankenkasse versichert. | Angestellte und Arbeiter haben das freie Wahlrecht (§ 173 SGB V). |
Rentenversicherung | Angestellte waren bei der BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) und Arbeiter bei der LVA (Landesversicherungsanstalt) versichert. | Seit der Gründung der DRV (Deutschen Rentenversicherung) im Jahr 2005 können Arbeitgeber alle Beiträge an einen Träger abführen. |
Kündigung
| Früher | Heute |
Bei Angestellten hing die Kündigungsfrist von den Dienstjahren ab (6 Wochen bis 5 Monate).
Arbeiter:innen hatten meist eine 14-tägige Frist. Bestimmte Branchen (z. B. Bäckereien) hatten eine Frist von 1 Tag (zum Ende der Arbeitswoche). | Inzwischen gilt einheitlich eine Kündigungsfrist von 6 Wochen bis zu 5 Monaten (je nach Dienstzeit).
Die Bestimmung enthält eine dienstjahrabhängige Kündigungsfristen-Staffelung und die Vorgabe für Kündigungstermine (zum Ende des Kalenderquartals). | |
Kündigungstermine | Während Angestelltenverhältnisse zum Quartalsende kündbar waren (zum 15. oder letzten Tag eines Monats), mussten Arbeitgeber bei Arbeiter keine Kündigungstermine berücksichtigen. |
Entgeltfortzahlung (EFZ)
| Früher | Heute |
EFZ bei Krankheits- oder Freizeitunfällen | In diesem Punkt waren Arbeiter im Vorteil. Angestellte hatten erst ab einer Dienstzugehörigkeit von 5 Jahren Anspruch auf 8 Wochen EFZ. | Angestellte haben bereits ab einer Dienstzugehörigkeit von 1 Jahr Anspruch auf EFZ. |
EFZ bei Berufskrankheit und nach Arbeitsunfällen | Nur Angestellte erhielten eine Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall. | Die Regelungen des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EFZG) gelten für Angestellte und Arbeiter. |
Entlassung
| Früher | Heute |
Entlassungsgründe | Arbeitgeber konnten das Arbeitsverhältnis mit ihren Arbeiter schnell beenden. | Die Angleichung im Entlassungsrecht ist nicht konsequent, wodurch Unterschiede zwischen Angestellten und Arbeiter bestehen bleiben.
Allgemein tritt der Gesetzgeber Arbeiter gegenüber arbeitnehmerfreundlicher auf (Katalog mit konkreten Entlassungsgründen in Gewerbeordnung). Angestellten gegenüber ist er restriktiver (im Angestelltengesetz aufgeführt). |
Fazit: Noch nicht alle Ungleichberechtigungen sind beseitigt
Wie die Gegenüberstellung von Angestellten und Arbeitern zeigt, sind inzwischen die gravierendsten – aber noch nicht alle – arbeitsrechtlichen Ungleichberechtigungen eliminiert. Personalverantwortliche müssen sich daher noch mit den Unterschieden befassen. Eine HR-Lösung wie Personio stellt sicher, dass Sie den Durchblick behalten und rechtskonform agieren. Testen Sie Personio 14 Tage kostenlos und unverbindlich.
FAQ Angestellter und Arbeiter
Was ist der Unterschied zwischen Arbeitern und Angestellten?
Angestellte üben geistige Tätigkeiten aus, Arbeiter arbeiten körperlich. Beide sind laut Gesetzgeber inzwischen weitestgehend gleichberechtigte Beschäftigte.
Wann ist man Arbeiter oder Angestellter?
Laut Angestelltengesetz sind Angestellte alle Mitarbeiter, die vorwiegend kaufmännische Tätigkeiten oder höhere nicht-kaufmännische Tätigkeiten ausführen. Wer keine Bürotätigkeiten ausübt, gilt i. d. R. als Arbeiter.
Welche Arten von Angestellten gibt es?
Beispiele:
Sekretär
Anwalt
Kassierer
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