Beitragsbemessungsgrenze 2024: aktuelle Infos & Auswirkungen

Beitragsbemessungsgrenzen 2024

Die Beitragsbemessungsgrenzen stellen sicher, dass die Sozialversicherungsbeiträge bis zu einer Einkommensschwelle gedeckelt sind. In diesem Beitrag erfahren Sie, für welche Sozialversicherungen welche Beitragsbemessungsgrenzen 2024 gelten und was passiert, wenn Gehälter diese Grenzen übersteigen.

Wichtige Änderungen bei Lohnsteuer und Sozialversicherung 2024

Key Facts

  • Für vier der fünf Sozialversicherungszweige existieren Beitragsbemessungsgrenzen. Die Ausnahme bildet die Unfallversicherung.

  • Beitragsbemessungsgrenzen dienen dazu, den maximal zu zahlenden Beitrag zur jeweiligen Versicherung zu beschränken, was jedoch nur für Angestellte mit hohen Gehältern relevant ist.

  • Als Grundlage zur Berechnung der verschiedenen Versicherungsbeiträge wird maximal die jeweils geltende Beitragsbemessungsgrenze herangezogen. Auf den darüber hinausgehenden Entgeltteil entfallen keine Sozialversicherungsabgaben.

Beitragsbemessungsgrenze: Definition

Bei der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) handelt es sich um den Höchstbetrag des Gehalts, der zur Berechnung der Pflichtbeiträge in der jeweiligen Sozialversicherung herangezogenwird. Übersteigt das Gehalt die geltende Beitragsbemessungsgrenze, wird auf den Überschuss kein Beitrag zur jeweiligen Sozialversicherung fällig. Damit sind bei hohen Gehältern die aktuellen Beitragsbemessungsgrenzen sowohl entscheidend für die Entgeltabrechnung als auch für das daraus resultierende Bruttogehalt.

Die Beitragsbemessungsgrenzen werden regelmäßig in der „Verordnung über die Sozialversicherungsgrößen“ angepasst. Das Verordnungsverfahren und die Festlegung der Werte erfolgen in sich jährlich wiederholender Routine auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen. Man spricht auch von einer dynamischen Einkommensgrenze, denn die Entwicklungen bei Löhnen und Gehältern geben den Trend bei den Anpassungen der Beitragsbemessungsgrenzen vor. Mit der regelmäßigen Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen stellt der Gesetzgeber sicher, dass höhere Gehälter auch in der Sozialversicherung berücksichtigt werden.

Dies sind die Beitragssätze in der Lohn- und Gehaltsabrechnung

Für welche Sozialversicherungen gibt es Beitragsbemessungsgrenzen?

Für vier der fünf Sozialversicherungen (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) existieren Beitragsbemessungsgrenzen. Dabei gilt jeweils die gleiche Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung sowie die (generelle) Renten- und Arbeitslosenversicherung. Zusätzlich existiert eine eigene Beitragsbemessungsgrenze für die knappschaftliche Rentenversicherung, während keine Beitragsbemessungsgrenze der fünften Sozialversicherung – der Unfallversicherung – zugrunde gelegt wird.

Beitragsbemessungsgrenze: Krankenversicherung und Pflegeversicherung

Die Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung werden vom gleichen Träger eingezogen, deshalb sind auch die Beitragsbemessungsgrenzen identisch. Die Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung unterscheidet nicht nach Rechtskreis Ost und Rechtskreis West. Gut zu wissen: Die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung wird auch bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (Krankengeld) herangezogen. Die Höhe des Krankengeldes beträgt 70 Prozent des Bruttoentgelts (bis zur Beitragsbemessungsgrenze), aber nicht mehr als 90 Prozent des Nettoentgelts.

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Rentenversicherung: Beitragsbemessungsgrenze 

Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung legt den Maximalbetrag fest, bis zu dem sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Rentenbeiträge entrichten. Beträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung werden für die Rentenversicherungsbeiträge nicht berücksichtigt. In der Rentenversicherung wird zudem nach Ost und West unterschieden.

Gut zu wissen: Die Beiträge werden bis zur Beitragsbemessungsgrenze gemäß dem Prozentsatz der beitragspflichtigen Einnahmen bestimmt. Darüber hinaus verändert sich der absolute Betrag nicht mehr, sodass die prozentuale Belastung sinkt. Dies gilt für alle Beitragsbemessungsgrenzen.

Beitragsbemessungsgrenze in der Arbeitslosenversicherung

In der Arbeitslosenversicherung besteht mit Ausnahme von geringfügigen Beschäftigungen bei jeder Entgelthöhe Versicherungspflicht. Die Beitragsbemessungsgrenze in der Arbeitslosenversicherung legt dabei den Maximalbetrag fest, auf den sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Beiträge an die Arbeitslosenversicherung entrichten. Auch in der Arbeitslosenversicherung existieren unterschiedliche Grenzen für Ost und West.

Auswirkungen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen

Die Beitragsbemessungsgrenzen wirken sich auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen in der Regel nur dann aus, wenn diese überschritten werden. In der Folge reduzieren sich für beide Parteien die prozentual zu zahlenden Sozialabgaben. Da auf den über den Beitragsbemessungsgrenzen liegenden Teil des Entgelts keine Sozialabgaben im jeweiligen Versicherungszweig entfallen, sinken für Arbeitgeber die Lohnnebenkosten (Stichwort: Arbeitgeberanteil); Arbeitnehmer:innen können sich gleichzeitig über mehr Netto vom Brutto freuen.

Lesetipp: Was ist eine Entgeltersatzleistung?

Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze 2024?

Die Beitragsbemessungsgrenzen 2024 finden sich auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Wir haben sie für Sie übersichtlich zusammengestellt.

Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung 2024

Die Beitragsbemessungsgrenze 2024 beträgt im Rechtskreis West 7.550 Euro monatlich bzw. 90.600 Euro jährlich. Im Rechtskreis Ost (neue Bundesländer und Ost-Berlin) liegt die BBG bei 7.450 Euro monatlich bzw. bei 89.400 Euro jährlich. Wer darüber hinaus verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge. Die Beitragsbemessungsgrenze der knappschaftlichen Rentenversicherung (für Bergleute) beträgt 9.300 Euro (West) bzw. 9.200 Euro (Ost).

Gut zu wissen: Der Beitragssatz der Rentenversicherung beträgt 2024 wie schon im Vorjahr 18,6 Prozent, der hälftig von Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber getragen wird.

Beitragsbemessungsgrenze in der Arbeitslosenversicherung 2024

In der Arbeitslosenversicherung ist die Beitragsbemessungsgrenze 2024 identisch mit den Werten der Rentenversicherung.

Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung 2024

Die Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung liegt 2024 bei 5.175 Euro monatlich bzw. bei 62.100 Euro jährlich.

Rechengrößen für die Sozialversicherung 2024 im Überblick

West

Ost

Monat

Jahr

Monat

Jahr

Beitragsbemessungsgrenze für die allgemeine Rentenversicherung

7.550 Euro

90.600 Euro

7.450 Euro

89.400 Euro

Beitragsbemessungsgrenze für die knappschaftliche Rentenversicherung

9.300 Euro

111.600 Euro

9.200 Euro

110.400 Euro

Beitragsbemessungsgrenze für die Arbeitslosenversicherung

7.550 Euro

90.600 Euro

7.450 Euro

89.400 Euro

Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung

5.175 Euro

62.100 Euro

5.175 Euro

62.100 Euro

Versicherungspflichtgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung

5.775 Euro

69.300 Euro

5.775 Euro

69.300 Euro

Bezugsgröße in der Sozialversicherung

3.535 Euro

42.420 Euro

3.465 Euro

41.580 Euro

Was passiert, wenn die Beitragsbemessungsgrenze überschritten wird?

Wenn das Gehalt eine der Beitragsbemessungsgrenzen überschreitet, ist dieses folglich nur bis zur Höhe der jeweils geltenden Beitragsbemessungsgrenze versicherungspflichtig. Auf den darüberliegenden Teil des Gehalts werden keine Beiträge entrichtet. Mit anderen Worten: Spitzenverdiener:innen zahlen lediglich den durch die BBG festgelegten Höchstbeitrag.

Beispiele anhand der Rentenversicherung:

Max M. verdient in Leipzig 3.000 Euro brutto pro Monat. Sein Anteil für die Rentenkasse beträgt 279 Euro pro Monat (9,3 Prozent von 3.000 Euro). 

Jutta J. arbeitet in Köln und verdient 9.000 Euro brutto pro Monat. Ihr Anteil für die Rentenkasse beträgt 702,15 Euro (9,3 Prozent von 7550 Euro Beitragsbemessungsgrenze West). Gäbe es keine BBG, läge ihr Rentenbeitrag auf das gesamte Bruttoeinkommen bei 837 Euro.

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Versicherungspflichtgrenze im Kontext der Beitragsbemessungsgrenze 2024 

Wenn Beschäftigte mit ihrem regelmäßigen Arbeitsentgelt die Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt) überschreiten, werden sie versicherungsfrei. Damit haben sie die Wahl, von der gesetzlichen Krankenversicherung, in der sie bis zu dieser Grenze pflichtversichert sind, in eine private Krankenversicherung zu wechseln. Sie können aber auch weiterhin – nun eben freiwillig – in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert bleiben.

Jahresarbeitsentgeltgrenze 2024

Besondere Jahresarbeitsentgeltgrenze 2024

Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung 2024

69.300 Euro

62.100 Euro

62.100 Euro

2024 beträgt die allgemeine JAEG 69.300 Euro jährlich. Für Beschäftigte, die bereits am 31.12.2022 privat versichert waren, gilt eine andere Versicherungspflichtgrenze, die der Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung entspricht. Damit beträgt die besondere JAEG im Jahr 2024 62.100 Euro jährlich.

Achtung: Die reguläre Versicherungspflichtgrenze entspricht nicht der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung.

Beitragsbemessungsgrenzen in der Lohnabrechnung

Für eine fehlerfreie Lohnabrechnung sind die aktuellen Beitragsbemessungsgrenzen unbedingt zu berücksichtigen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Sozialabgaben in korrekter Höhe abgeführt werden und bei Angestellten der korrekte Nettolohn ankommt. Personio ist hierbei ihr zuverlässiger Begleiter. Vereinbaren Sie noch heute ein unverbindliches Beratungsgespräch und profitieren auch Sie von den zahlreichen Vorteilen der Personio-Software!

FAQ 

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze?

Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jährlich vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales festgelegt und in diesem Zuge an die Entwicklung der Löhne in Deutschland angepasst. Mithilfe der BGG wird bestimmt, bis zu welchem Gehalt Beiträge an die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungsträger abzuführen sind. Das diesen Betrag übersteigende Entgelt bleibt sozialversicherungsfrei.

Für wen gilt die Beitragsbemessungsgrenze?

Die Beitragsbemessungsgrenzen der verschiedenen Sozialversicherungen (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung) gelten für alle Arbeitnehmer:innen, die in den jeweiligen Zweigen gesetzlich versichert sind. Beispielsweise sind Minijobber:innen meist nur in der Krankenversicherung und in der Rentenversicherung versichert. Für die Unfallversicherung gilt keine Beitragsbemessungsgrenze.

Welche Änderungen gibt es bei der Beitragsbemessungsgrenze im Jahr 2024?

Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jedes Jahr an die veränderten Löhne und Gehälter angepasst. Wir haben die im Jahr 2024 geltenden Beitragsbemessungsgrenzen tabellarisch für Sie aufgelistet.

Disclaimer

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