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Corporate Governance: Grundsätze der Unternehmensführung
Wenn Manager:innen ihr unternehmerisches Handeln lediglich am größtmöglichen Profit ausrichten,zeugt das weder von unternehmerischer Weitsicht, noch finden die Interessen von Share- und Stakeholder ausreichend Berücksichtigung. Doch was macht gute Unternehmensführung aus und wie kann sie langfristig Bestand haben? Die Corporate Governance bietet dafür ein Grundgerüst.
Das Wichtigste zusammengefasst:
Corporate Governance umfasst Leitsätze, Regeln und Absichtserklärungen guter Unternehmensführung, zu denen sich ein Unternehmen bekennt.
Zu den Zielen im Rahmen von Corporate Governance gehören ein regelkonformes und nachhaltiges Wirtschaften, die Berücksichtigung verschiedener Interessengruppen und die Reduzierung von Risiken.
Ein gelungenes Corporate-Governance-Konzept trägt zu einer positiven öffentlichen Wahrnehmung bei und unterstützt Unternehmen in ihrem Bestreben, sowohl intern als auch extern Vertrauen aufzubauen.
Was ist Corporate Governance?
Unter dem Begriff Corporate Governance (kurz CG) werden die Prinzipien zusammengefasst, die ein Unternehmen im Sinne einer ordnungsgemäßen Führung und Überwachung verfolgt. Diese können sowohl in Form von Leitsätzen und Absichtserklärungen selbst definiert als auch von Dritten auferlegt werden. Unterm Strich dient die Corporate Governance dazu, eine verantwortungsvolle und ethisch einwandfreie Unternehmensführung zu gewährleisten.
Seitens des Staats vorgegebene Handlungsrahmen und gesetzliche Vorschriften – wie der Deutsche Corporate Governance Kodex oder das Aktiengesetz für börsennotierte Unternehmen – bilden einen Teil der unternehmerischen Corporate Governance. Daneben reihen sich vom Unternehmen selbst definierte Prinzipien und Leitsätze ein. Dazu zählen beispielsweise die Gleichstellungder Geschlechter im Vorstand oder das Einführen von Systemen zur anonymen Meldung von Rechtsverstößen.
Die Corporate Governance gilt schon lange als wichtiger Bestandteil der Unternehmensführung, gewinnt derzeit jedoch verstärkt an Bedeutung. Dies lässt sich unter anderem beobachten, weil
Regulierungen für Unternehmen zunehmend strenger werden,
Globalisierung, Digitalisierung und ökologischer Wandel neue Herausforderungen mit sich bringen und
wirtschaftliche Skandale im heutigen Informationszeitalter schnell publik werden, was schwer wieder auszugleichende Rufschädigungen zur Folge haben kann.
Lesetipp: Ein fundamentaler Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung ist eine gute Mitarbeiterführung.
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Jetzt Leitfaden herunterladenCorporate Governance: Die Merkmale
Abhängig von der Branche sind zum Teil unterschiedliche ethische Maßstäbe für Unternehmen anzusetzen. Sie alle verbindet jedoch Folgendes: Die Corporate Governance …
bringt die Interessen von relevanten Parteien, die mit dem Unternehmen direkt oder indirekt interagieren, in Einklang,
zielt auf ein angemessenes Risikomanagement sowie die Steigerung von Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit ab,
ist für börsennotierte Unternehmen besonders relevant, da diese auf Aktionäre als zusätzliche Anspruchsgruppe angewiesen und ihnen verpflichtet sind,
kann sich international aufgrund von Gesetzgebung oder kulturellen Besonderheiten unterscheiden,
unterliegt Kontrollmechanismen – z. B. durch den Aufsichtsrat, eine bestimmte Abteilung oder eine externe Wirtschaftsprüfung.
Corporate Governance vs. Compliance
Die Bezeichnungen Corporate Governance und Compliance werden irrtümlich mitunter synonym verwendet. Zwar dienen Corporate Governance und Compliance unterm Strich ähnlichen Zwecken; ihren Einfluss üben sie jedoch auf unterschiedlichen Ebenen aus.
Während im Rahmen der Corporate Governance das Unternehmen als Gesamtheit die entscheidende Rolle spielt und dessen Außenwirkung gegenüber Investoren und Aktionären in den Fokus gerückt wird,bezieht sich Compliance speziell auf die unternehmensinterne Regeltreue von Mitarbeiter:innen und Management. Zu den gängigen Compliance-Tools zählen beispielsweise präventive Maßnahmen gegen Regelverstöße oder Systeme zur Identifikation und Kommunikation derselben.
Corporate Governance: zwei Ansätze
Ein Unternehmen unterhält Beziehungen zu zahlreichen Anspruchsgruppen, denen an einer (nach ihren Maßstäben) fairen und verantwortungsvollen Unternehmensführung gelegen ist. Zu diesen Interessengruppen zählen:
das Management
die Belegschaft
Geschäftspartner
die Kundschaft
Investoren, Anteilseigner bzw. Aktionäre
Konkurrenzunternehmen
der Staat
die Gesellschaft als Ganzes
Die Interessen all dieser Parteien sind nur schwer miteinander in Einklang zu bringen, wodurch Unternehmen sich vor die Herausforderung gestellt sehen, Prioritäten zu setzen. Vor diesem Hintergrund existieren zwei gängige Ansätze für die Interessengewichtung im Zuge der Corporate Governance:
Shareholder-Ansatz
Verfolgt ein Unternehmen den Shareholder-Ansatz, dann wird vor allem im Sinne der Aktionäre, die dem Unternehmen Kapital zur Verfügung stellen, agiert. Diese profitieren im Allgemeinen von einer Maximierung der Unternehmensgewinne, da sie meist steigende Aktienkurse und Dividenden zur Folge hat.
Stakeholder-Ansatz
Hinter dem Stakeholder-Ansatz verbirgt sich das Bedürfnis, stets den bestmöglichen Kompromiss für alle beteiligten Parteien zu finden. Dies bezieht neben den Shareholdern auch Angestellte, Kunden, Kommunen und die Öffentlichkeit mit ein. Eine derart ganzheitliche Vorgehensweise fordert von betreffenden Unternehmen, ihre Corporate Governance an den Bedürfnissen sämtlicher Anspruchsgruppen auszurichten.
Im Rahmen einer im Jahr 2019 durchgeführten Studie des Diligent Institute und des Rock Centers für Corporate Governance der Stanford University wurden 200 Geschäftsführer:innen dazu befragt, wie sie die Bedürfnisse von Stake- und Shareholder:innen gewichten. 89 Prozent der Geschäftsführer:innen sahen es als wichtigfür ihr eigenes Unternehmen an, die Interessen von Stakeholder:innen, wie etwa der Belegschaft und der Öffentlichkeit, zu berücksichtigen. Dies zeigt deutlich, dass der Stakeholder-Ansatz von großer Bedeutung für die moderne Arbeitswelt ist.
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Adäquat ausgearbeitet und umgesetzt, kann die Corporate Governance zum langfristigen Erfolgsmotor eines Unternehmens avancieren – und zwar sowohl in wirtschaftlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.
Eine umfassende Kenntnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die eigene Branche bildet die Grundlage dafür, die Corporate Governance erfolgversprechend im Unternehmen zu etablieren. Darauf aufbauend sind die zu vertretenden Werte detailliert zu definieren und übergreifende Führungsprinzipien zu verankern.
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Die übergeordneten Ziele haben dabei im Einklang mit gesellschaftlichen Normen zu stehen – wie etwa mit dem nachhaltigen Einsatz von Ressourcen.
Rahmenbedingungen,z. B. in Bezug auf Arbeitszeiten, Gesundheitsförderung von Mitarbeiter:innen oder Verhaltensrichtlinien im Team, sollten im Corporate-Governance-Konzept ebenfalls Berücksichtigung finden.
Nicht zuletzt gilt es, die Verantwortlichkeiten im Unternehmen rund um die Corporate Governance zu definieren. Welche Abteilung oder Instanz kommuniziert die Richtlinien, kontrolliert deren Einhaltung und sanktioniert etwaige Verstöße? Damit der Verhaltenskodex von allen Mitarbeiter:innen sowie vom Management eingehalten wird, empfiehlt es sich, obligatorische Schulungenzu implementieren.
Wichtig: Schlussendlich sollte es sich um ein lebendiges Regelwerk handeln, in dem der Puls der Zeit spürbar schlägt. Kein Regelwerk der Beliebigkeit, sondern eines, das insbesondere dem gesellschaftlichen Wertewandel in angemessener, überlegter und zugleich flexibler Weise Rechnung trägt.
Corporate Governance als Erfolgsgrundlage
Mit dem Konzept der Corporate Governance steht Unternehmen ein mächtiges (Regel-)Werkzeug zur Verfügung, um die grundlegende Unternehmensführung in die richtigen Bahnen zu lenken. Eine konsequente Ausarbeitung und Einhaltung sorgt für Vertrauen bei Kapitalgeber, Geschäftspartner, Mitarbeitende sowie der Öffentlichkeit, was effizientes Wirtschaften in einem stabilen Umfeld ermöglicht.
Personio erleichtert die Verteilung von Rollen sowie die Definition von Verantwortlichkeiten, die für Prozesse rund um die Corporate Governance von Belang sind. Durch ein gezieltes Schulungsmanagement kann zudem sichergestellt werden, dass Mitarbeiter:innen auch in Hinblick auf Compliance-Regeln stets auf dem aktuellen Stand sind.
FAQ
Warum ist Corporate Governance wichtig in einem Unternehmen?
Die Gestaltung und Umsetzung von Corporate-Governance-Grundsätzen ist wichtig, damit Unternehmen kontrolliert, transparent und effektiv wirtschaften können. Dies ermöglicht es, schädlichen Ereignissen wie Umsatzeinbrüchen oder dem Verlust des guten Rufs vorzubeugen und langfristig am Markt zu bestehen.
Was ist der Unterschied zwischen Corporate Governance und Compliance?
Mit Compliance wird im Regelfall die firmeninterne Einhaltung und Treue gegenüber den überwiegend selbst definierten Regeln zur Wahrung der unternehmerischen Interessen bezeichnet, wohingegen die Corporate Governance häufig darauf ausgerichtet ist, den Erwartungen externer Anspruchsgruppen gerecht zu werden.
Welche Ansätze gibt es bei der Corporate Governance?
Grundsätzlich zielt die Corporate Governance darauf ab, die Interessen möglichst vieler beteiligter Parteien zu vertreten. Die genaue Realisierung hängt vom vertretenen Ansatz ab: Beim Shareholder-Ansatz wird der Fokus auf die kapitalgebenden Aktionär:innen bzw. Anteilseigner:innen gelegt. Der Stakeholder-Ansatz hingegen bezieht sämtliche Anspruchsgruppen mit ein, zu denen auch die Belegschaft, Kundschaft, Geschäftspartner:innen sowie der Staat zählen.
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