Was ist Führungskompetenz? Definition, Beispiele und Tipps

Der Begriff Führungskompetenz beschreibt Fähigkeiten und Eigenschaften, die im Zusammenspiel eine gute Führungskraft ausmachen. Etwa müssen Führungskräfte in der Lage sein, andere zu überzeugen, ihr Team zu organisieren oder Entscheidungen zu treffen. Führungskompetenz wird zu den sozialen Kompetenzen und somit zu den Soft Skills gezählt.

Hinweis: Selten bezeichnet Führungskompetenz alternativ die Weisungsbefugnis bzw. disziplinarische Personalverantwortung einer Person.

Für ein erfolgreiches Miteinander zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden sind Führungskompetenzen von immenser Wichtigkeit. Mangelt es Führungskräften beispielsweise an Durchsetzungsfähigkeit oder Fairness, kann dies schnell die Effizienz und Motivation der ganzen Abteilung beeinflussen. Welche Kompetenzen für die Menschenführung im Einzelfall am wichtigsten sind, hängt sowohl vom Team als auch von der Arbeits- und Unternehmenskultur sowie der aktuellen (Unternehmens-)Situation ab.

Führungskompetenzen lassen sich einerseits in charakterliche Eigenschaften und andererseits in erlernbare Methoden einteilen. Während charakterliche Eigenschaften meist schwer adaptierbar sind und somit zu den stabilen Führungskompetenzen zählen, sind methodische Führungskompetenzen erlern- und somit leicht veränderbar.

Um einen besseren Eindruck von Führungskompetenzen zu vermitteln, stellen wir einige Führungsqualitäten im Detail vor:

Führungskräfte sind Vorbilder. Wer das eine sagt und das andere tut, verliert den Respekt und die Unterstützung der Mitarbeitenden. Erfolgreiche Führungskräfte leben jeden Tag vor, was sie von anderen erwarten.

In einer wechselhaften und schnelllebigen Welt sind Führungskräfte eine Konstante für ihr Team. Sie müssen zuverlässig und berechenbar sein, für feste Werte einstehen und klar definierte Ziele verfolgen. Sie haben ein offenes Ohr, drücken Wertschätzung aus und sind da, wenn man sie braucht.

Führen heißt, anderen den Weg zu zeigen und voranzugehen, statt auf andere zu warten. Wer führt, muss Initiative zeigen, Dinge anpacken und Lösungen für Probleme finden; er muss eigenverantwortlich Entscheidungen treffen und dazu stehen.

Führungskräfte werden heute oftmals als Coaches bezeichnet – ein passendes Bild. Sie sagen anderen nicht haarklein, was diese tun sollen. Stattdessen erkennen sie die Potenziale der Mitarbeitenden, fördern sie und geben den nötigen Freiraum für Entwicklung. Sie schaffen die richtigen Bedingungen, damit jede:r Einzelne und das ganze Team erfolgreich sind. Dabei halten sie sich selbst eher im Hintergrund.

Vorlage: Mitarbeitergespräche fair führen

Mitarbeitergespräche sind ein wichtiges Mittel, um Team-Mitglieder zu coachen und sie zu entwickeln. Mit dieser Vorlage sind Ihre Führungskräfte perfekt dafür aufgestellt.

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Ein Großteil der Führungsarbeit besteht aus Kommunikation. Führungskräfte müssen freundlich und fair, gleichzeitig offen und klar kommunizieren. Auch innerhalb und zwischen den Teams fördern sie Gespräche und den Wissensaustausch. Besonders bei Konflikten oder in schwierigen Phasen ist diese Führungskompetenz gefragt. 

Führungskräfte sind für die Teamergebnisse verantwortlich. Sie kommunizieren klar ihre Erwartungen und Ziele an das Team. Statt alles zu kontrollieren oder gar selbst zu machen, vertrauen sie ihrem Team und lassen es selbst auf die Ziele hinarbeiten. Dabei unterstützen sie ihr Team und greifen nur im Notfall ein.

Führungskräfte setzen Prioritäten und teilen sich ihre Zeit eigenhändig ein. Aufgaben, die sie nicht selbst erledigen müssen oder können, delegieren sie. Sie verfügen über Selbstdisziplin und unterstützen ihr Team dabei, sich ebenfalls effizient zu organisieren.

Auch Vorgesetzte machen Fehler. Aufgrund ihrer höheren Position steht ihnen leicht der eigene Stolz im Wege, wenn es darum geht, Fehler einzugestehen, diese vor anderen zuzugeben und aus ihnen zu lernen. Führungskräfte müssen deshalb ihre Stärken und Schwächen selbstkritisch analysieren und an sich arbeiten. Sie sollten Kritik von anderen annehmen und ihr Handeln anpassen können.

Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Führungsstile: Mal sind schnelle Entscheidungen und „Durchgreifen“ gefragt; ein andermal Geduld und Fingerspitzengefühl. Einige Mitarbeitende möchten konkrete Anweisungen, andere bevorzugen viel Freiheit und Eigenverantwortung. Dies alles erfordert ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit.

Damit Unternehmen bestmöglich von ihren Führungskräften profitieren, ist eine gezielte Förderung unerlässlich. Diese sogenannte Führungskräfteentwicklung ist für Unternehmen besonders lohnenswert, da der Unternehmenserfolg maßgeblich von den Fähigkeiten der Führungskräfte abhängt. Zudem kann ein Gießkanneneffekt beobachtet werden. Durch die gezielte Förderung von Vorgesetzten steigen in der Regel sowohl deren Motivation, Zufriedenheit als auch deren Effizienz. Diese positiven Impulse geben die betroffenen Führungskräfte oft an ihre Mitarbeitenden weiter.

Im Zuge des technologischen Fortschritts werden digitale Führungskompetenzen immer wichtiger. Gemeint sind hierbei Fähigkeiten, die zur Führung von digital arbeitenden Teams oder Unternehmen nötig sind. Hier sind sowohl örtlich wie zeitlich flexible Arbeitsmodelle als auch neue Arbeitsmethoden aufzuführen.

Andererseits bedingen rasante (technologische) Veränderungen, dass eine einzelne Führungskraft praktisch unmöglich allein …

• Schritt halten,

• fundierte Entscheidungen treffen 

• und Probleme lösen kann.

Dies führt dazu, dass eine digital kompetente Führungskraft noch stärker die Rolle eines Coaches einnimmt und …

• das Team dabei unterstützt, die gesetzten Ziele selbstständig zu erreichen,

• die Kommunikation sowie zwischenmenschliche Beziehungen aktiv fördert,

• das kontinuierliche Lernen der Mitarbeitenden begünstigt,

• sich auf die Expertise sämtlicher Mitarbeitender verlässt und darauf aufbauend Entscheidungen trifft sowie Probleme löst und

• schnell auf neue Rahmenbedingungen reagiert.

So entwickeln Sie gezielt Ihre Führungskräfte

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Manche Menschen beherrschen von Natur aus bestimmte Führungskompetenzen. Das heißt jedoch nicht, dass diese ein Talent sind, das man hat oder nicht. Führungsqualitäten lassen sich trainieren. Aber es reicht nicht, sie einmal zu erlernen. Sie müssen durch Erfahrung verfeinert und ein Leben lang weiterentwickelt werden.

Das funktioniert allerdings nicht einfach so nebenher. Führungskräfte müssen bewusst an sich selbst und ihrem Führungsstil arbeiten. Dafür brauchen sie Zeit. Wenn Führungskräfte überlastet sind, müssen sie zuerst fachliche Aufgaben reduzieren oder delegieren, um mehr Raum für Führungsaufgaben und die Schärfung der eigenen Führungsqualität zu schaffen.

Für das gezielte Erlernen bzw. Stärken von Führungsqualitäten stehen Führungskräften Übungen und Methoden offen, die sie entweder selbstständig anwenden oder im Rahmen eines speziellen Trainings perfektionieren können.

Zum selbstständigen Training von Führungskompetenzen sollten Führungskräfte regelmäßig ihre eigenen Stärken und Schwächen analysieren und auch externe Evaluierungen miteinbeziehen. Gerade das Gespräch mit Mitarbeitenden bietet Führungskräften die optimale Möglichkeit, Verbesserungspotenziale zu identifizieren. 

In der Folge gilt es, konkrete Ziele zu formulieren – frei nach dem Prinzip „Stärken stärken und Schwächen schwächen“ – und gleichzeitig standardisierte Überprüfungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies kann beispielsweise anhand einer quartalsweisen Evaluierung durch die Mitarbeitenden erreicht werden.

Lesetipp: Konkrete Tipps entnehmen Sie auch unserem Leitfaden zur Führungskräfteentwicklung.

Als ergänzende Maßnahme auf dem Weg zur kompetenten Führungskraft bieten sich Seminare und Coachings an. Mit diesen lassen sich nicht nur bestimmte Fähigkeiten gezielt trainieren und wichtige Methoden erlernen; idealerweise arbeitet die Personalabteilung dabei eng mit Führungskräften (und solchen, die es werden wollen) zusammen. Denn die gezielte Ausbildung von Führungskräften ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des ganzen Unternehmens.

Beim Recruiting von Führungskräften liegt die Herausforderung darin, deren Führungsqualitäten zu ermitteln. Erste Rückschlüsse erlauben bereits das Auftreten und das Verhalten im Gespräch. Doch für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe gilt es, mit gezielten Fragen mehr herauszufinden. Statt direkt nach Kompetenzen zu fragen, sollten Recruiter:innen Bewerbende dazu bringen, über sich, ihre Vorstellungen und ihre bisherigen Erfahrungen zu sprechen. Das gelingt sowohl durch offene Fragen als auch durch Fragen zu konkreten Situationen, die mit Führungskompetenz einhergehen.

Wirkungsvolle Fragen und Aufforderungen, um die Führungskompetenzen im Vorstellungsgespräch zu ermitteln, sind zum Beispiel:

• Beschreiben Sie bitte Ihren Führungsstil.

• Welche Werte und Prinzipien treiben Sie als Führungskraft an und warum?

• Auf welchen Erfolg Ihres Teams sind Sie stolz und wie haben Sie als Führungskraft dazu beigetragen?

• Welche schwerwiegenden Fehler sind Ihnen als Führungskraft unterlaufen und was haben Sie daraus gelernt?

• Was würden Ihre ehemaligen Teammitglieder über Sie sagen?

• Was würden Sie bei uns anders machen als bisher?

• Wie stellen Sie sich die perfekte Zusammenarbeit mit Ihrem Team vor?

In einem Assessment-Center oder an einem Probearbeitstag zusammen mit dem Team lassen sich Führungskompetenzen noch genauer analysieren. Dabei können Unternehmen feststellen, ob Kandidat:innen nicht nur allgemein kompetente Führungskräfte sind, sondern ob sie im Speziellen zur Unternehmenskultur und zum Team passen.

Hier finden Sie weitere Tipps für zielgerichtete Bewerbungsgespräche.

Der Erfolg einer Führungskraft steht in direkter Abhängigkeit zu ihren Führungskompetenzen. HRler:innen sollten deswegen bereits im Bewerbungsverfahren ein besonderes Augenmerk auf die Führungskompetenzen legen. Personio unterstützt Sie dabei, vom Recruiting bis zur gezielten Führungskräfteentwicklung. Testen Sie Personio jetzt 14 Tage kostenlos.

Zu den Führungskompetenzen zählen Eigenschaften und Fähigkeiten, die eine erfolgreiche Mitarbeiterführung ermöglichen. Neben sozialen Facetten wie einer klaren, offenen Kommunikation sind insbesondere ein ausgeprägtes Selbstmanagement und die Fähigkeit, Mitarbeitende anzuleiten und zu coachen, nötig.

Die erfolgreiche Mitarbeiterführung hängt von vielen verschiedenen Aspekten ab. Kompetente Führungskräfte sind kommunikativ, kritikfähig, durchsetzungsfähig, zielorientiert, organisiert sowie anpassungsfähig. Derzeit gewinnen zudem besonders digitale Führungskompetenzen an Wichtigkeit.

Führungskompetenzen lassen sich in gezielten Coachings und Weiterbildungen erlernen und weiterentwickeln. Darüber hinaus erlaubt die gezielte Befragung von Mitarbeitenden, Potenziale zu erkennen. In der Folge können die eigenen Führungsqualitäten auch im Selbsttraining verfeinert werden.