Incentives: Wie kann man sie in Unternehmen richtig einsetzen?

Mitarbeiterzufriedenheit

Laut einer Studie der IU Internationalen Hochschule zählen Wertschätzung und Anerkennung zu den wichtigsten Faktoren für eine nachhaltige Arbeitsmotivation. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie Incentives gezielt einsetzen, um Mitarbeitenden ebendieses Gefühl der Achtung und Anerkennung zu vermitteln. 

Key Facts

  • Incentives dienen dazu, Angestellte durch ausgewählte Anreize zu belohnen und zu motivieren. 

  • Die Auswahl an möglichen Mitarbeiteranreizen ist groß. Man unterscheidet dabei grundlegend zwischen Geld- und Sachleistungen sowie immateriellen Belohnungen. Alle drei Varianten bieten sich als Anreizsysteme an.

  • Damit Incentives die Motivation nicht nur kurzfristig steigern, ist es entscheidend, diese im richtigen Maß einzusetzen und stets transparent zu begründen. 

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Was versteht man unter einem Incentive? 

„Incentive“ ist englisch und steht für „Anreiz“, „Antrieb“ oder „Ansporn“. In Unternehmen versteht man darunter verschiedene Maßnahmen wie Geld- oder Sachleistungen zur Förderung von Motivation und Leistung der Mitarbeitenden.

Warum setzen Unternehmen Incentives ein? 

Qualifizierte Mitarbeitende stellen die Weichen für unternehmerischen Erfolg – und dürfen keinesfalls als selbstverständlich angesehen werden. Recruiting kostet Zeit und Geld und HRler:innen stehen unter anderem vor der Herausforderung des Fachkräftemangels. Nach einer erfolgreichen Einstellung ist Arbeitgebern verständlicherweise sehr daran gelegen, Mitarbeitende zu binden, den Teamgeist zu fördern und die Arbeitsmoral hochzuhalten.

In erster Linie besteht die Funktion von Incentives darin, Mitarbeiter:innen Wertschätzung zu zeigen bzw. sie für besondere Leistungen zu belohnen. Zu diesem Zweck bieten sich sowohl Sach- oder Geldleistungen als auch immaterielle Motivatoren an.

Gleichzeitig fungieren Incentives als nützliche Stellschraube der Nettolohnoptimierung und sind somit auch im Rahmen von Gehaltsverhandlungen beliebt. Zu beachten ist jedoch, dass nicht alle Zusatzleistungen steuer- und sozialversicherungsfrei sind.

Diese Mitarbeiter-Incentives gibt es 

Man kann Mitarbeiter-Incentives je nach Bedarf sowohl monetär als auch nicht-monetär realisieren. Zu den beliebtesten Motivatoren zählen:

  • Dienstwagen: Der Arbeitgeber kann seinen Angestellten einen Dienstwagen zur beruflichen Nutzung überlassen. Die private Nutzung kann über die 1-Prozent-Regel oder ein Fahrtenbuch versteuert werden.

  • Jobrad: Für umweltbewusste Unternehmen und Mitarbeiter:innen, die nicht zu weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnen, existiert als steuerlich günstige Alternative zum Firmenwagen das Jobrad.

  • Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld: Mithilfe des 13. bzw. 14. Gehalts drücken Arbeitgeber nicht nur wörtlich ihre Wertschätzung aus. Besonders gute Leistungen lassen sich individuell per Bonuszahlung honorieren.

  • Sachprämien: Zu den beliebtesten Sachprämien zählen Tank-, Waren-, Essens- und sonstige Gutscheine, wie beispielsweise ein Voucher fürs Fitnessstudio. Neben dem offensichtlichen monetären Vorteil sind auch Sachprämien bis 50 Euro pro Monat steuerlich begünstigt.

  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Mithilfe von entsprechenden Workshops, regelmäßigen Massage- oder Yoga-Stunden haben Arbeitgeber die Möglichkeit, zur Gesundheit und zum Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter:innen beizutragen.

  • Fortbildungsmaßnahmen: Der Mensch strebt nach der Verbesserung seiner Fähigkeiten. Diesem Streben können Unternehmen durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gerecht werden und gleichzeitig die Qualifikation der Mitarbeiter:innen sicherstellen.

  • Events: Sommerfest, Weihnachtsfeier oder Teambuilding-Events fördern den Teamzusammenhalt und das Wir-Gefühl.

  • Dienstreisen: Beruflich veranlasste Reisen gehen mit einer Auszeit vom Arbeitsalltag einher und ermöglichen Angestellten, ihren (beruflichen) Horizont zu erweitern.

  • Diensthandy: Für eine verbesserte Erreichbarkeit – insbesondere im Homeoffice – bietet es sich an, Mitarbeitenden ein Geschäftshandy zur Verfügung zu stellen. Durch eine entsprechende Vereinbarung im Arbeitsvertrag kann zudem verfügt werden, dass Angestellte ihr berufliches Smartphone auch privat nutzen dürfen. In diesem Fall ist eine umfassende Einhaltung des Datenschutzes unbedingt sicherzustellen. 

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Incentives, die am häufigsten für Mitarbeiter:innen angeboten werden

Viele Unternehmen setzen bereits auf Incentives zur Mitarbeiterbindung. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2022 sind dabei unter anderem drei Formen von hoher Relevanz: Rund 36 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, über betriebliche Zusatzleistungen die Mitarbeiterbindung zu stärken, 32 Prozent setzen auf Personalentwicklung und 16 Prozent zeigen ihre Wertschätzung durch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.

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Wie setzt man Incentives im Unternehmen richtig ein? 

Damit Angestellte die Lobbotschaft eines Incentives verstehen und langfristig motiviert zur Tat schreiten, ist es wichtig, beim Zusammenstellen von Anreizsystemen strategisch und mitarbeiterbezogen vorzugehen. Bedenken Sie dabei Folgendes:

  • Kurzfristige Maßnahmen haben in der Regel eine kurzfristige Wirkung. Incentives sollten also nicht als sporadische Einzelmaßnahmen angesehen werden, sondern bei guter Performance kontinuierlich zum Einsatz zu kommen. Allerdings auch wiederum nicht so regelmäßig, dass sie in Konkurrenz zum monatlichen Gehalt treten. Hiervon sind Incentives strikt abzutrennen. 

  • Durch Incentives haben Unternehmen eine zusätzliche Möglichkeit, Mitarbeitenden die unternehmensinternen Werte näherzubringen. Überlegen Sie sich also im Vorfeld, welche Maßnahmen zur Unternehmenskultur passen. 

  • Monetäre sowie nicht-monetäre Zusatzleistungen sollten stets für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar sein. Sowohl die jeweiligen Angestellten als auch die zugehörigen Kolleg:innen müssen verstehen können, warum und in welchem Zusammenhang eine Honorierung erfolgt. Auch das Allgemeine Gleichstellungsgesetz darf keinesfalls außer Acht gelassen werden.

  • Ein Incentive spricht nicht automatisch für sich allein. Drücken Sie Ihre Wertschätzung niemals ausschließlich über Geld- oder Sachleistung, sondern auch im Gespräch aus. Sprechen Sie offen an, womit der- oder diejenige überzeugt hat.

  • Motivationsanreize und Belohnungen sollten immer im Verhältnis zur erbrachten Leistung bzw. zu den anstehenden Aufgaben stehen. Übermäßige Anreize lenken tendenziell eher ab, als dass sie zum gewünschten Ergebnis führen.

  • Vergessen Sie nicht, den Effekt der angewandten Maßnahmen in angemessenen Abständen zu überprüfen. Mithilfe von Mitarbeiterbefragungen und Leistungsberichten evaluieren Sie, wann welche Incentives unter welchen Bedingungen die Motivation und die Produktivität gesteigert haben.

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Mitarbeiter-Incentives verwalten

Mithilfe von passend gewählten Incentives erfahren Mitarbeiter:innen Anerkennung für herausragende Leistungen. Dies erhöht potenziell die Zufriedenheit und die emotionale Bindung ans Unternehmen

Natürlich gehen Zusatzleistungen mit einem gesteigerten Verwaltungsaufwand einher. Hier schafft vor allem eine übersichtliche Dokumentation Abhilfe. Dank der Personio-Software speichern Sie alle mitarbeiterrelevanten Daten übersichtlich an einem zentralen Ort und haben diese bei der Lohnabrechnung sofort zur Hand. In einem unverbindlichen Erstgespräch erfahren Sie mehr über die einzelnen Software-Funktionen und darüber, wie Personio auch Ihren Unternehmensalltag vereinfacht.

FAQ

Wie werden Incentives versteuert? 

Viele Incentives sind bis zu einem gewissen Freibetrag oder einer Freigrenze steuer- und sozialversicherungsfrei. Ausgewählte Zusatzleistungen müssen jedoch voll oder pauschal versteuert werden.

Was ist ein klassisches Beispiel für ein Incentive?

Zu den klassischen Incentives gehören sowohl Geld- und Sachleistungen als auch immaterielle Anreize. Häufig zum Einsatz kommen Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld, gesundheitsfördernde Maßnahmen, Dienstreisen, Dienstwagen, Jobrad, Jobhandy oder Fortbildungsmaßnahmen.

Was macht einen Arbeitgeber für Bewerber:innen attraktiv? 

Ein gelungenes Employer Branding basiert auf einem wertschätzenden Umgang mit den Bewerber:innen sowie untereinander, einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, einem mitarbeiterfreundlichen Arbeitszeitmodell, einer fairen Vergütung und einem interessanten Aufgabengebiet. Nicht zuletzt tragen auch transparente Incentives dazu bei, sich von der Konkurrenz abzuheben.

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