Kommunikationsarten: Definition, Übersicht und Beispiele

Kommunikationsarten

Beinahe jede zwischenmenschliche Interaktion geht mit Kommunikation einher. Unterschiedliche Menschen neigen jedoch zu unterschiedlichen Wegen der Kommunikation, wodurch Missverständnisse mitunter vorprogrammiert sind. Damit die Kommunikation mit Kolleg:innen und Angestellten stets erfolgreich und zur Zufriedenheit aller Beteiligten verläuft, sollten sich Führungskräfte mit den verschiedenen Kommunikationsarten sowie den jeweiligen Konfliktpotenzialen und Chancen auseinandersetzen.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Bei Kommunikationsarten bzw. Kommunikationsformen handelt es sich um die Art und Weise, einen Gedanken oder eine Meinung zum Ausdruck zu bringen.

  • Die fünf Kommunikationsarten unterteilen sich in verbale, nonverbale, paraverbale, schriftliche und visuelle Kommunikation. 

  • In den meisten Unternehmen finden alle fünf Kommunikationsarten Anwendung. Das Einhalten von grundlegenden Umgangsformen hilft dabei, eine wohlwollende und zielführende Kommunikation aufrechtzuerhalten. 

  • Bekannte Kommunikationsmodelle wie das Vier-Ohren-Modell, Sender-Empfänger-Modell oder das Eisbergmodell zeigen deutlich, dass die zwischenmenschliche Kommunikation stark von unterbewussten Automatismen, der persönlichen Auffassungsgabe und der Beziehung der Gesprächspartner:innen zueinander abhängt. 

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Kommunikationsarten Definition

Menschen können ihren Gefühlen und Gedanken auf den unterschiedlichsten Wegen Ausdruck verleihen. Unter dem Begriff „Kommunikationsart“ versteht man die Art und Weise, wie eine Aussage vermittelt wird. Ein bekanntes Synonym für Kommunikationsart ist „Kommunikationsform“. Die beiden geläufigsten Beispiele sind verbale und nonverbale Kommunikation.

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Fünf Arten der Kommunikation

In der Theorie sind fünf Arten der Kommunikation voneinander abgrenzbar. In der Praxis verschwimmen die theoretischen Grenzen jedoch und man trifft meist auf eine Mischung von verschiedenen Kommunikationsformen. Um die Kommunikation zu vereinfachen und gezielter einzusetzen, ist es hilfreich, die verschiedenen Formen und Ausprägungen der Kommunikation zu verstehen.

Verbale Kommunikation

Der Begriff „verbale Kommunikation“ steht ganz einfach für „(Miteinander) sprechen“ – egal, ob von Angesicht zu Angesicht oder beispielsweise am Telefon.

Sinn und Zweck dieser Kommunikationsart besteht grundsätzlich im Austausch von Informationen; in der Realität nimmt die verbale Kommunikation jedoch deutlich weitreichendere Formen an. Auf Basis des gesprochenen Wortes werden nicht nur neutrale Fakten vermittelt, sondern auch Aspekte wie die individuelle Einstellung zum Gesagten, Charaktereigenschaften und die Beziehung zum Gegenüber zum Ausdruck gebracht. Vor allem Wortwahl und Satzstellung vermitteln einen tieferen Einblick in die innere Haltung oder ins soziale Umfeld des Sprechenden.

Inwieweit das Gesagte die Persönlichkeit des Sprechenden widerspiegelt, hängt im Regelfall von den Gesprächspartner:innen und der Gesamtsituation ab. Während man bei einem vertrauten Gespräch im Freundeskreis gewöhnlich nicht dazu neigt, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, und möglicherweise auch zu umgangssprachlichen oder dialektalen Ausdrücken greift, sind berufliche Unterhaltungen durch eine überlegte Wortwahl gekennzeichnet.

Paraverbale Kommunikation

Persönliche Ansichten schwingen nicht nur durch die Wahl der Worte mit, sondern lassen sich auch (automatisch) anhand der paraverbalen Kommunikation – der Art der Aussprache – erkennen. Dazu zählen: 

  • Tonhöhe 

  • Lautstärke

  • Tempo und Sprechpausen

  • Betonung und Aussprache

  • Sprachmelodie

Gut zu wissen: Ob die paraverbale Kommunikation als separate Kommunikationsart aufgefasst wird, hängt von der Definition ab. Manche Ansätze ordnen sie der verbalen Kommunikation zu. 

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Nonverbale Kommunikation

Die sogenannte Mehrabian-Regel aus den 60er-Jahren besagt, dass die menschliche Kommunikation nur zu etwa 7 Prozent vom gesprochenen Wort abhängig ist, da ca. 38 Prozent durch Stimmlaute und ca. 55 Prozent durch Körpersprache vermittelt werden. Auch wenn aufgrund der Ansichten moderner Theoretiker dieser Ansatz inzwischen mit etwas anderen Augen gesehen wird, steht eines nach wie vor fest: Die Kommunikationsarten verbale, paraverbale und nonverbale Kommunikation gehen Hand in Hand. Zerlegt man ein Gespräch in seine Einzelteile, stellen die gesprochenen Worte eine eher neutrale Basis dar und die gewählte Stimmführung sowie die Gestik und Mimik liefern den emotionalen Hintergrund bzw. geben Aufschluss über die Sprechereinstellung. 

Die nonverbale Kommunikation trägt demnach zu einem entscheidenden Teil dazu bei, wie eine Aussage beim Gegenüber ankommt. Eine mit einem freundlichen Lächeln gepaarte Kritik wirkt beispielsweise gleich deutlich milder.

Sprechende Gesichtsausdrücke

Mithilfe des Gesichtsausdrucks können wir andere Menschen daran teilhaben lassen, was wir denken, meinen und fühlen – und das, ohne auch nur ein einziges Wort zu sprechen. Gerade unter engen Vertrauten reicht oftmals schon eine winzige Bewegung, wie z. B. eine hochgezogene Augenbraue oder ein angedeutetes Nicken, um die innersten Gedanken auszutauschen.

Die wenigsten Menschen haben ihre Mimik vollständig im Griff. 

Ein Gesichtsausdruck als intuitive Reaktion auf etwas Gehörtes offenbart somit häufig einen deutlich ehrlicheren Einblick in die Gedankenwelt der Gesprächspartner:innen, als es Worte jemals vermögen. Da Menschen in vielen Kommunikations- und Lebenssituationen darauf angewiesen sind, ihr Gegenüber auf Anhieb zu verstehen, entscheidet diese mimetische Form der Kommunikation oft über spontane Sympathie, Vorbehalt oder sogar Abneigung. Eine positive bzw. situationsangemessene Mimik wird von dem/der „Empfänger:in“ oft als sichtbares Zeichen für Authentizität, Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit des bzw. der „Aussendenden“ gewertet. 

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen bestimmte Gesichtsausdrücke unangebracht sind. Wer beispielsweise während eines Geschäftsmeetings auf eine „dumme“ Frage hin die Augen verdreht, läuft Gefahr, als überheblich oder wenig empathisch wahrgenommen zu werden. 

Augenkontakt und Berührungen

Neben Gestik und Mimik dienen auch Berührungen oder ein besonders ausdrucksstarker Augenkontakt dazu, eine Gesprächssituation wortlos in eine bestimmte Richtung zu dirigieren. Eine sanfte Berührung am Arm drückt beispielsweise Verständnis oder Mitgefühl aus und ein wacher Blick signalisiert aufmerksames Zuhören. 

Schriftliche Kommunikation

Schriftliche Kommunikation findet sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld statt. Sie reicht vom förmlichen Bewerberanschreiben über eine informierende Geschäftsmail bis zur nebenbei formulierten Chatnachricht. Auch wenn für die genannten Arten der schriftlichen Kommunikation jeweils unterschiedliche Formalitäten und Normen gelten, eint sie eine bedeutende Tatsache – sie alle müssen ohne paraverbale und nonverbale Kommunikationsarten auskommen. Das bedeutet also, dass Gesprächspartner:innen nichts anderes übrig bleibt, als die emotionale Haltung hinter dem geschriebenen Wort zu interpretieren – was schnell einmal zu einem Missverständnis führt. 

Um Missverständnissen auch bei dieser vergleichsweise eingeschränkten Kommunikationsart vorzubeugen, ist es ratsam, folgende Punkte zu beachten:

  • Das geschriebene Wort durch einen roten Faden strukturieren: Absätze, Gedankenstriche und weitere Interpunktionszeichen dienen der Lesbarkeit und geschriebene Aussagen gewinnen somit an Prägnanz.

  • Sich auf zentrale Aussagen fokussieren: Da Witze oder Ironie ohne den dazugehörigen Gesichtsausdruck leicht fehlinterpretiert werden, sollte man sich gerade im beruflichen Umfeld auf das wirklich Relevante beschränken.

  • Einen wertschätzenden Ton wahren: Mithilfe einer Begrüßungs- und Schlussformel sowie eines professionellen Schreibstils gelingt es, Achtung und Wertschätzung auszudrücken. 

  • Wohlüberlegt schreiben: Während das gesprochene Wort mitunter von Flüchtigkeit geprägt ist, haben schriftliche Aussagen – auch in der Onlinewelt – langfristige Beständigkeit.

Visuelle Kommunikation

Bei der visuellen Kommunikation geht es darum, Gedanken, Meinungen und Aussagen auf Basis einer optischen Gestaltungsweise darzustellen. Die Auswahl an visuellen Darstellungsmöglichkeiten ist groß und umfasst unter anderem: 

  • Bilder

  • Videos

  • Grafiken

  • Diagramme

  • Mindmaps

  • Präsentationen

In der digitalen Marketingwelt gibt die visuelle Kommunikation bereits seit mehreren Jahrzehnten den Ton an. Damit der Unternehmensauftritt auf Instagram, Facebook, TikTok und Co zum gewünschten Ziel führt, empfiehlt es sich, jegliche visuelle Kommunikation auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Zielgruppe abzustimmen. Darüber hinaus sorgen wiederkehrende Elemente und Gestaltungsweisen für einen erhöhten Wiedererkennungswert und eine klare Markenbotschaft. 

Tipp: Eine Kombination aus den Kommunikationsarten visueller und schriftlicher Kommunikation trägt zu einem optimalen Verständnis bei. 

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Kommunikationsarten in Unternehmen

Innerhalb eines Unternehmens erfüllen die verschiedenen Kommunikationsarten in der Regel individuelle Zwecke und eignen sich von daher für unterschiedliche Situationen:

  • Verbale, nonverbale und paraverbale Kommunikation: z. B. Teammeetings, Telefongespräche, Videocalls, Feedbackrunde, Kunden(erst)gespräche, Einarbeitung, Kaffeepause

  • Schriftliche Kommunikation: z. B. Aufgabenverteilung, E-Mail-Verkehr mit der Kundschaft, Strategieaustausch, Aufzeichnen von Prozessen

  • Visuelle Kommunikation: z. B. Präsentationen, Ideenpitch, Visualisierung von Zielen und Konzepten, Unternehmensmarketing

Darüber hinaus ist der Unternehmenserfolg maßgeblich von einer klaren, wohlwollenden, offenen und zielgerichteten Kommunikation abhängig. 

Wichtig: Auch in Unternehmen, die verstärkt auf das Arbeiten im Homeoffice ausgelegt sind, sollte hin und wieder das persönliche Gespräch im Rahmen eines Telefonats, Videocalls oder Treffens gesucht werden. 

Kommunikationsarten und Kommunikationsmodelle

Im Rahmen von Kommunikationsmodellen werden Kommunikationsarten auf verschiedenen Wegen miteinander in Einklang gebracht bzw. deren Auswirkungen und Fehldeutungen beschrieben. Zu den bekanntesten Kommunikationsmodellen zählen:

Sender-Empfänger-Modell 

Das Sender-Empfänger-Modell wurde von Shannon und Weaver entworfen und zeigt auf, dass es bei der zwischenmenschlichen Kommunikation häufig durch sogenannte „Störungen“ zu Fehlinterpretationen kommt. 

Auf der einen Seite steht der/die Sender:in, der/die eine Nachricht mithilfe von verbaler und nonverbaler Kommunikation codiert und zum/zur Empfänger:in „hinüberschickt“. Schon bevor die Nachricht den/die Empfänger:in erreicht, beeinflussen vielfältige Störquellen den ursprünglichen Inhalt. Dementsprechend verzerrt kommt die Botschaft auf der anderen Seite, der Empfängerseite, an – und auch die Übertragung des Feedbacks ist durch Störungen verfälscht. 

Eisbergmodell

Mit der Erfindung des Eisbergmodells machte Sigmund Freud deutlich, dass sich ein großer Teil der Kommunikation unsichtbar abspielt. Von außen betrachtet sieht man sozusagen nur die Spitze des Eisbergs, genauer gesagt etwa 20 Prozent. Bei diesem Prozentsatz handelt es sich um die sogenannte Sachebene, die Bezug auf Daten, Fakten und Gedanken nimmt. Emotionen und Abwehrmechanismen spielen sich unbewusst unter der Oberfläche ab, prägen und erschweren die Kommunikation allerdings deutlich. 

Vier-Ohren-Modell

Das Vier-Ohren-Modell beruht auf Schulz von Thun und veranschaulicht die verschiedenen Ebenen, auf denen eine Aussage in Form verbaler Kommunikation getätigt werden kann. Dabei wird zwischen folgenden Ebenen unterschieden:

  • Sachebene

  • Selbstoffenbarung

  • Beziehungsebene

  • Appellebene

Beispiel: Der Satz „Die Ampel ist grün“ wird auf der Sachebene als neutraler Hinweis verstanden (und akzeptiert). Im Sinne der Selbstoffenbarung drückt eine derartige Äußerung möglicherweise Ungeduld aus. Auf der Beziehungsebene kann der Hinweis auf die grüne Ampel als Anspielung auf ein spätes Reagieren gewertet werden und von der Appellebene aus betrachtet ist schlichtweg die Aufforderung zum Anfahren impliziert. 

Auf welcher Ebene eine Aussage den/die Empfänger:in erreicht, ist im Regelfall von der Situation, der Beziehung zum Sprechenden und gleichzeitig natürlich auch von der para- und nonverbalen Kommunikation abhängig

Lesetipp: Schulz von Thun hat außerdem verschiedene Kommunikationsstile festgelegt. Den eigenen Kommunikationsstil zu kennen, gilt als ideale Basis für eine optimierte Gesprächsführung. 

FAQ

Was sind Kommunikationsformen?

Bei Kommunikationsformen bzw. Kommunikationsarten handelt es sich um die Art und Weise, auf die eine Person einen Gedanken oder eine Meinung bzw. eine Aufforderung zum Ausdruck bringt. Neben der verbalen Kommunikation können hierbei auch nonverbale, paraverbale, schriftliche und visuelle Mittel zum Einsatz kommen. 

Welche Arten von Kommunikation gibt es?

Die fünf grundlegenden Kommunikationsarten sind die verbale, nonverbale, paraverbale, schriftliche und visuelle Kommunikation. In der praktischen Anwendung kommen oft mehrere Kommunikationsarten gleichzeitig zum Einsatz. 

Was ist nonverbal und paraverbal?

Bei der nonverbalen und paraverbalen Kommunikation handelt es sich um Ausdrucksweisen, die das gesprochene Wort verstärken und/oder ergänzen bzw. dessen Aussagekraft in eine bestimmte Richtung lenken. Dazu zählen Mimik und Gestik, Stimmführung, Lautstärke, Tempo etc. 

Was ist das Wichtigste in der Kommunikation? 

Im Sinne einer positiven und zielführenden Kommunikation ist es wichtig, neben der Wortwahl auch auf eine angemessene paraverbale und nonverbale Kommunikation zu achten. Damit eine Aussage beim Gegenüber die gewünschte Wirkung erzielt, ist es entscheidend, Körpersprache und Stimmführung entsprechend anzupassen.

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