Leistungslohn: Definition, Arten, Voraussetzungen und Berechnung

Leistungslohn

Unternehmen, die auf Leistungslohn setzen, haben nicht primär die Senkung der Personalkosten im Sinn, sondern die Steigerung der Arbeitsleistung. Worauf Sie als HR beim Einführen eines Leistungslohnmodells achten müssen, welche Vor- und Nachteile der Leistungslohn bringt und welche 5 Voraussetzungen Sie als HR schaffen sollten. Außerdem: Wie Sie den Leistungslohn berechnen.

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Leistungslohn Definition

Der Begriff Leistungslohn (synonym für Leistungsentgelt) definiert eine besondere Form des Arbeitsentgelts. Die Höhe des gezahlten Leistungslohns ist immer abhängig von der individuell erbrachten Arbeitsleistung der Beschäftigten. Leistungslohn ist der Oberbegriff für sämtliche leistungsorientierten Lohnformen.

Wenn ein Unternehmen seinen Beschäftigten eine Vergütung nach Leistungslohn anbietet, hat es ein Interesse daran, diese mit finanziellen Anreizen zu einer höheren Leistung zu motivieren. Reine Leistungslohnmodelle mit nur quantitativen Produktionsmaßstäben als Bewertungsbasis haben in der heutigen Arbeitswelt eine eher rudimentäre Bedeutung.

Was ist der Unterschied zwischen Leistungslohn und Zeitlohn?

Mit der Lohnform Zeitlohn vergüten Unternehmen ganz unmittelbar die abgeleistete Arbeitszeit. Das Prinzip des Zeitlohns basiert darauf, dass für eine festgelegte Zeiteinheit (vom Stundenlohn bis zum Jahresgehalt) ein bestimmter Lohnsatz gezahlt wird. Deshalb wissen nach Zeitlohn entlohnte Mitarbeitende stets im Voraus, wie viel Geld der Arbeitgeber am Ende eines Monats überweisen wird.

Achtung, HR: Auch bei der Entlohnung nach Zeitlohn darf ein Arbeitgeber von seinen Beschäftigten erwarten, dass sie während der festgelegten Zeiteinheit eine durchschnittliche Arbeitsleistung erbringen. Deshalb ist der Zeitlohn – streng genommen – eine besondere Form des Leistungslohns.

Im Gegensatz zum Zeitlohn wird beim Leistungslohn aber nur die real erbrachte Arbeitsleistung berücksichtigt. Diese kann sich an verschiedenen Parametern orientieren. Dazu zählen z. B.

  • Qualitätskriterien wie hohe Qualität bei zu erledigenden Aufgaben, Einbringen neuer Ideen usw.

  • Quantitätskriterien wie kosteneffizientes Arbeiten, Erreichen der vereinbarten Produktionsmenge usw.

  • wirtschaftlicher Unternehmenserfolg (Umsatz oder Gewinn)

 Damit beim Lohn keine Fehler passieren, muss die Lohnbuchhaltung stimmen

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Lohnarten beim Leistungslohn

Grundsätzlich lassen sich beim Leistungslohn zwei sehr gegensätzliche Lohnarten unterscheiden: Prämienlohn und Akkordlohn.

Wir erläutern die beiden Lohnarten des Leistungslohns an dieser Stelle nur in Kürze. Detaillierte und ausführliche Informationen – auch zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen - finden Sie in unseren eigenständigen Artikeln zu Prämienlohn und Akkordlohn.

Die Leistungslohnart Prämienlohn auf einen Blick

Neben einem leistungsunabhängigen Grundgehalt erhalten Mitarbeitende bei dieser Lohnart Prämien für erbrachte Leistungen.

Was HR hier wissen und tun muss

  • Stellen Sie die Bedingungen zur Prämienerreichung für die betroffenen Mitarbeitenden transparent dar – und zwar vor Beginn der Arbeitsaufnahme.

  • Deckeln Sie die Prämien oder flachen Sie die Prämienkurve ab – und schützen Sie Ihre Mitarbeitenden so vor Überarbeitung

  • Setzen Sie den Grundlohn nicht zu niedrig an – nehmen Sie Ihren Mitarbeitenden damit die Furcht, dauerhaft (zu) viel leisten zu müssen

  • Kombinieren Sie qualitative und quantitative Messparameter und steigern Sie damit die Qualität der geleisteten Arbeit

  • Diese Prämienarten sollten Sie kennen: Mengenprämie, Güteprämie, Ersparnisprämie, Terminprämie, Nutzungsprämie.

Alle Infos zum Prämienlohn!

Die Leistungslohnart Akkordlohn auf einen Blick

Der Akkordlohn errechnet sich nach der produzierten Menge oder Stückzahl pro Stunde. Je höher die vom Mitarbeitenden produzierte Menge, desto höher der Akkordlohn.

Was HR hier wissen und tun muss

  • Akkordlohn ist nur in wenigen Fällen sinnvoll, z.B. wenn die erbrachte Arbeitsleistung exakt in nachvollziehbaren Einheiten gemessen werden kann oder wenn die Produktionsmenge wichtiger als die Produktqualität ist.

  • Klären Sie, ob sich für KMU der hohe Aufwand bei der Einführung von Akkordlöhnen überhaupt lohnt. Denn Sie müssen störungsfreie Arbeitsabläufe garantieren können.

  • Beachten Sie, dass Akkordlohn für hohen Druck auf die Mitarbeitenden sorgt – der sich negativ auf deren physische und psychische Gesundheit auswirken kann.

  • Behalten Sie im Auge, dass Akkordlohn die Produktqualität deutlich mindern kann.

  • Diese Arten von Akkordlohn sollten Sie kennen: Zeitakkord, Geldakkord, Einzel- und Gruppenakkord.

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Leistungslohn: Diese Vor- und Nachteile gibt es

Vorteile von Leistungslohn für Arbeitgeber

Nachteile von Leistungslohn für Arbeitgeber

Vorteile von Leistungslohn für Arbeitende

Nachteile von Leistungslohn für Arbeitende

Mitarbeitende melden sich seltener krank, weil sie Ziele erreichen möchten

sehr aufwändige Einführung von Akkordlohn

hohe finanzielle Anreize

hoher Leistungsdruck kann die psychische und physische Gesundheit beeinträchtigen

Vorgaben erleichtern die Planung der Produktion und Kalkulation der Kosten

Schlechtes Betriebsklima durch verstärkten Wettbewerb unter den Mitarbeitenden

Arbeitsabläufe werden optimiert

verstärktes Konkurrenzdenken zwischen Mitarbeitenden führt zu Spannungen z.B. beim Gruppenakkord

höhere Produktivität, evtl. auch verbesserte Qualität des Produkts (letzteres nicht bei Akkordlohn!)

erkrankte Mitarbeitende beeinträchtigen die Produktionsabläufe

höhere Arbeitsmotivation

Einkommen ist in hohem Maß abhängig von der erbrachten Leistung

degressive Prämien steuern der Belastung von Mitarbeitenden entgegen

abnehmende Produktqualität

 

 

geringere Fluktuation in der Belegschaft

große administrative Aufwände in der Lohnabrechnung

 

 

höhere Motivation der Belegschaft

 

 

 

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Leistungslohn: Diese 5 Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Damit Sie Leistungslohn in Ihrem Unternehmen einführen können, müssen Sie auf jeden Fall folgende Voraussetzungen schaffen.

Voraussetzung #1

Legen Sie jene Kriterien fest, nach denen Sie die Arbeitsleistung beurteilen möchten. Definieren Sie Ziele quantitativer und/oder qualitativer Natur wie z.B. produzierte Einheiten, verkaufte Produkte, Anzahl der Kundenkontakte innerhalb eines festgelegten Zeitraums oder Kundenzufriedenheit.

Kurz und knapp: Sie definieren, was eine gute Leistung ist, die Sie belohnen möchten. Informieren Sie die Beschäftigen VORHER über die Leistungsvorgaben. Denn nur Mitarbeitende, die wissen, welche Leistung das Unternehmen von ihnen erwartet, sind zu einer Höherleistung bereit. Damit Sie erkennen können, wann Mitarbeitende über dem Durchschnitt performen, müssen Sie auch diese „Normalleistung“ zunächst verständlich definieren und ihre Belegschaft auch darüber informieren.

Als Normalleistung beschreibt man zum Beispiel eine Leistung, die nach gründlicher methodischer Einarbeitung und ausreichender Übung auf Dauer zu erbringen ist, ohne dass beim Mitarbeitenden Gesundheitsschäden auftreten.

Voraussetzung #2

Entwickeln Sie ein Modell, anhand dessen Sie überprüfen können, inwieweit die Beschäftigten die Kriterien erfüllen oder übererfüllen. In diesem Zusammenhang müssen Sie festlegen, über welche (fachlichen und persönlichen) Qualifikationen oder Fähigkeiten Ihre Mitarbeitenden verfügen müssen, um die Leistungskriterien grundlegend erreichen zu können. Nur dann eliminieren Sie den Faktor Willkür bei der Bewertung der tatsächlich erbrachten Leistung.

Voraussetzung #3

Sorgen Sie dafür, dass die Arbeitsbedingungen für alle vom Leistungslohn betroffenen Beschäftigten gleich sind, um das Arbeitsklima positiv zu gestalten.

Voraussetzung #4

Verknüpfen Sie die Leistungskriterien mit einer Entgeltstruktur wie z.B. einem Prämien- oder Bonussystem, das für die Mitarbeitenden transparent und nachvollziehbar ist.

Voraussetzung #5

Setzen Sie diese Transparenz auch in der Lohnabrechnung fort und zeigen Sie auf dem Gehaltszettel auf, welche Leistungskomponenten der Mitarbeitende erreichen konnte.

Generell wichtig ist, dass Ihre Leistungsvorgaben zwei Kriterien erfüllen:

Sie müssen realitätsnah sein und dadurch motivierend wirken.

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So berechnet man Leistungslohn

Da Sie den Leistungslohn nach den beiden Lohnarten Prämienlohn und Akkordlohn ausgestaltet können, gibt es auch verschiedene Arten der Berechnung. 

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