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Organisationsformen: Erfolg durch Organisationsstruktur
Chaos und Ungereimtheiten bei der Unternehmensorganisation kosten wertvolle Zeit und Geld. Mit der richtigen Organisationsform bringen Sie die Aufgabenverteilung auf Vordermann, vereinfachen die Kommunikationswege und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens.
Laut einer Studie der Personal- und Managementberatung Kienbaum glaubt die Mehrheit der Befragten (62 % der Fachkräfte, 61 % der Führungskräfte), dass eine Veränderung der Organisationsform ihr Unternehmen innovativer machen würde. In diesem Artikel bringen wir Ihnen die wichtigsten Organisationsstrukturen näher.
Key Facts
Die Organisationsformen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Ablauforganisation und Aufbauorganisation.
Einlinien-, Mehrlinien-, Projekt- und Matrix-Organisationen zählen zu den stark hierarchischen Unternehmensstrukturen.
Es gibt nicht die eine richtige Organisationsform. Sie sollten die Unternehmensstruktur anhand der Unternehmensart, -größe und -strategie wählen.
Inhalt
- 1Organisationsstrukturen
- 2Einlinienorganisation
- 3Hierarchische Organisationsstruktur (Mehrlinienorganisation)
- 4Stablinienorganisation
- 5Funktionale Organisationsstruktur (Projektorganisation)
- 6Horizontale oder flache Organisationsstruktur
- 7Abteilungsübergreifende Organisationsstruktur
- 8Matrix-Organisationsstruktur
- 9Teambasierte Organisationsstruktur
- 10Netzwerk-Organisationsstruktur (Tensororganisation)
- 11Wettbewerbsfähigkeit steigern mit der richtigen Organisationsform
- 12FAQ Organisationsformen
Organisationsstrukturen
Die Organisationsstruktur eines Unternehmens hängt stark vom Führungsstil der Verantwortlichen ab. Die unterschiedlichen Unternehmensstrukturen können wie folgt unterteilt werden:
Aufbauorganisation: Die Aufbauorganisation sorgt für eine klare Aufgabenverteilung im Unternehmen und geht meist mit einer steilen Hierarchie einher.
Ablauforganisation: Die Ablauforganisation orientiert sich an den Arbeitsprozessen. Diese werden zeitlich und räumlich strukturiert.
Die Organisationsstruktur muss stets im Einklang mit den Führungstechniken eines Unternehmens stehen. Im Rahmen einer Organisationsentwicklung finden Sie schnell und einfach die passende Organisationsform.
Einlinienorganisation
Die Einlinienorganisation dient der Abbildung eines hierarchischen Unternehmensaufbaus, wobei jede Einlinienorganisation ein Liniensystem ist – umgekehrt ist das nicht der Fall. Ziel sind die Organisation und Strukturierung der Verantwortungsbereiche innerhalb eines Unternehmens. Die Delegations- und Berichtswege werden festgelegt und Anweisungen eindeutig an die direkt untergeordneten Stellen weitergegeben. Jede:r Mitarbeitende hat genau eine:n Vorgesetzte:n.
Je nachdem, ob der Fokus in Ihrem Unternehmen auf Geschäfts- oder Funktionsbereichen liegt, kommt zusätzlich die divisionale oder funktionale Organisationsstruktur zum Einsatz.
Vorteile:
übersichtliche und einfache Struktur
klar verteilte Kompetenzbereiche
eindeutige Kommunikationswege
Vermeidung von Kompetenzüberschneidungen
Nachteile:
lange Dienstwege
unnötige Belastungen von Zwischeninstanzen
höherer Zeitverlust
Überlastung von Führungskräften
erschwerte Zusammenarbeit
Beliebt bei:
Start-ups
KMUs
bürokratischen Organisationen (z. B. öffentliche Verwaltung)
Organisationen mit eindeutigen Kommandostrukturen (z. B. Feuerwehr)
Einlinienorganisationen eignen sich nicht für größere, komplexere Unternehmen.
Organigramme automatisch erstellen lassen
Wer berichtet an wen? Lassen Sie sich die Mitarbeitenden, die in Personios digitaler Personalakte hinterlegt sind, einfach als Organigramm anzeigen – etwa für einzelne Teams oder Standorte.
Organigramme mit Personio erstellenHierarchische Organisationsstruktur (Mehrlinienorganisation)
Mit einer Mehrlinienorganisation strukturieren Sie Ihr Unternehmen in mehreren Linien, die sich auf die Kommunikationswege und die Mehrfachunterstellung auswirken. Jede:r Mitarbeitende kann mehreren Personen unterstellt sein und einzelne Aufgabenbereiche können sich überschneiden.
Vorteile:
direkte Anweisungen
keine Umwege über Zwischeninstanzen
vereinfachte Mitarbeiterkontrolle
Bereichsleitung durch spezialisierte Führungskräfte
Entlastung der Geschäftsführung
Nachteile:
wesentlich komplexer als eine Einlinienorganisation
schwierige Abgrenzung von Kompetenzbereichen und Zuständigkeiten
höheres Konfliktpotenzial
erhöhte Gefahr für Missverständnisse und widersprüchliche Arbeitsanweisungen
Beliebt bei:
schnell wachsenden Unternehmen
mittleren und großen Unternehmen (z. B. P&G, Nestlé)
komplexen Unternehmensstrukturen (z. B. Krankenhäuser)
Stablinienorganisation
Genau wie die Einlinien- oder Mehrlinienorganisation zählt auch die Stablinienorganisation zu den Liniensystemen. Jeder Stab repräsentiert eine Unternehmensabteilung wie IT, Finanzen, Marketing, die hilfreiche Informationen zur besseren Entscheidungsfindung an die Unternehmensführung liefert. Die Stäbe dienen der Vorbereitung, Überwachung oder Beratung und sind nicht berechtigt, Weisungen zu erteilen.
Vorteile:
Entlastung der Abteilungen
Hilfe durch Spezialisten
eindeutige Aufgabenverteilung
Nachteile:
hohe Konfliktgefahr
Schwierigkeiten bei der Akzeptanz der Stäbe
Manipulationsgefahr durch die Stäbe
Beliebt bei:
Militär
Polizei
Sie können eine Einlinienorganisation schnell und einfach zu einer Stablinienorganisation erweitern.
Funktionale Organisationsstruktur (Projektorganisation)
Die funktionale Organisation gehört zu den Einliniensystemen. Sie strukturiert ein Unternehmen anhand seiner Arbeitsbereiche wie Produktion, Vertrieb und Einkauf. Auf der dritten Ebene der Hierarchie werden die verrichtungsorientierten Funktionsbereiche abgebildet. Die Kategorisierung erfolgt je nach Unternehmensart (z. B. Einkauf nach Region, Produktion nach Produkt).
Vorteile:
hohe Transparenz
einfache Kontrollierbarkeit
eindeutige Aufgabenabgrenzung
hohe Fachkompetenz
positives Synergiepotenzial
Nachteile:
wachsender Koordinationsaufwand
lange Kommunikationswege
geringe Anpassungsfähigkeit
Beliebt bei:
mittelständischen und großen Unternehmen (z. B. BMW AG)
Der Personalbedarf ist Teil Ihrer HR-Strategie
Ihre Unternehmensziele bestimmen, wie Ihr zukünftiger Personalbedarf aussieht und welchen Fokus Sie in Ihrer HR-Strategie setzen sollten. Unser Leitfaden führt Sie durch die wichtigsten Schritte, um so eine zielgerichtete Personalstrategie zu entwickeln.
Hier Leitfaden herunterladenHorizontale oder flache Organisationsstruktur
Eine horizontale Unternehmensstruktur zeichnet sich durch wenige Ebenen und eine flache Hierarchie aus. Insbesondere, wenn Ihr Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt, bietet sich eine flache Organisationsstruktur an. Sobald Ihr Unternehmen Abteilungszuwachs bekommt, ist es Zeit für eine neue, komplexere Organisationsform.
Vorteile:
geringere Überwachung
Förderung der Mitarbeiterbeteiligung
offene Kommunikation
bessere Koordination
leichtere Ideenimplementierung
Nachteile:
keine eindeutigen Vorgesetzten
keine Spezialisierung
bei wachsenden Unternehmen schnell unpassend
Beliebt bei:
Start-ups
KMUs (z. B. Trivago, Gore)
Abteilungsübergreifende Organisationsstruktur
Bei dieser Unternehmensstruktur arbeitet jede Abteilung für sich. Die einzelnen Departments verfügen über ihre Ressourcen und Teams (z. B. im Marketing, in der IT und im Vertrieb) und fungieren nahezu wie ein eigenes kleines Unternehmen innerhalb des größeren Business. Die Entscheidungsfreiheit der einzelnen Abteilungen steigt und die Hierarchien innerhalb der Teams sind flach. Die Abteilungen kommen basierend auf den angebotenen Produkten, Zielgruppen oder Regionen zustande.
Vorteile:
hohe Entscheidungsfreiheit
stärkt die Flexibilität großer Unternehmen
flache Hierarchien innerhalb der Abteilungen
kürzere Reaktionszeit bei Veränderungen oder Neuerungen
Nachteile:
Gefahr von Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Abteilungen und der Unternehmensführung
Gefahr von Konkurrenzverhalten innerhalb eines Unternehmens
Beliebt bei:
Konzernen
Konsumgüterunternehmen (z. B. Target, Walmart)
Technologieunternehmen (z. B. General Electric)
Matrix-Organisationsstruktur
Möchten Sie Ihr Unternehmen sowohl nach Produkt- als auch nach Funktionsbereichen organisieren? Dann bietet sich die Matrix-Organisationsstruktur an. Sie ist eine weitverbreitete Form der Mehrlinienorganisation. Die Schnittstellen der Geschäfts- und Funktionsbereiche werden durch eine Matrix im Rahmen einer Mehrfachunterteilung abgebildet. Die Geschäftsbereiche (horizontale Dimension) können etwa konkrete Produkte, Regionen oder Projekte umfassen. Die Funktionsbereiche (vertikale Dimension) bezeichnen Unternehmensabteilungen wie den Vertrieb, die Produktion und das Finanzwesen. Jede Schnittstelle ist sowohl einem Geschäfts- als auch einem Funktionsbereich zugeordnet. Das Ziel der Matrix-Organisationsform ist die Erzeugung hoher Synergieeffekte.
Vorteile:
keine starren Hierarchien
optimale Nutzung von Fachwissen
übersichtliche Führungsstruktur
zusätzliche Mitarbeiterförderung durch zwei Vorgesetzte
Teamarbeit
hohe Synergieeffekte
klare Ansprechpartner:innen
Nachteile:
hoher Kommunikationsbedarf
Ressourcenteilung
hoher Abstimmungsaufwand
komplexe Entscheidungsprozesse
hohes Konfliktpotenzial
Beliebt bei:
Konzernen (z. B. Siemens)
internationalen Unternehmen (z. B. Daimler-Chrysler, EADS, Google)
Teambasierte Organisationsstruktur
Im Rahmen der teambasierten Organisationsform werden Mitarbeitende in Teams eingeteilt. Jedes Team kümmert sich um einen bestimmten Unternehmensbereich. Die Teamarbeit steht dabei im Vordergrund, während starren Hierarchien der Kampf angesagt wird.
Vorteile:
leichte Problemlösung
gute Zusammenarbeit
Stärkung der Unternehmenskultur
hohe Produktivität
Entlastung des Managements
Nachteile:
steht im Widerspruch zur hierarchischen Unternehmensstruktur
Aufstiegschancen unklar
Beliebt bei:
agilen Unternehmen
mittleren und großen Unternehmen (z. B. Netflix, Whole Foods Market)
Netzwerk-Organisationsstruktur (Tensororganisation)
Im Vergleich zur zweidimensionalen Matrix-Organisation umfasst die Tensororganisation eine dritte Dimension: Produkte, Fachbereiche und Geschäftsregionen. Sie ermöglicht eine unkomplizierte Koordination mit Externen wie Dienstleistern, Freelancers und Subunternehmen. Mit der Tensororganisation werden die Ressourcen gerecht verteilt.
Vorteile:
offene Kommunikation
keine starren Hierarchien
hohe Agilität
verbesserte Transparenz
Nachteile:
hohe Komplexität
kaum Anwendung in der Praxis
unklare Machtverhältnisse
Beliebt bei:
internationalen Unternehmen (z. B. Uber, Airbnb, Visa)
Wettbewerbsfähigkeit steigern mit der richtigen Organisationsform
Die Wahl der Organisationsstruktur ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Eine passende Organisationsform hat Auswirkungen auf die Aufgabenverteilung, die Kommunikation und die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem kann sie die Produktivität und Effizienz der Mitarbeitenden steigern. Es gibt jedoch keine „One size fits all“-Lösung und jede Organisationsform hat ihre Vor- und Nachteile. Mit der All-in-one-HR-Software von Personio behalten Sie in jeder Situation den Überblick über Ihr Unternehmen – unabhängig von seiner Organisationsform.
FAQ Organisationsformen
Wozu dient eine Organisationsstruktur?
Eine Organisationsstruktur umfasst die Organisation und den (hierarchischen) Aufbau eines Unternehmens. Sie legt fest, welche Stellen, Teams oder Abteilungen es in der Firma gibt und wie sich das Beziehungsgeflecht zwischen ihnen gestaltet.
Welche Organisationsformen gibt es?
Die Unternehmensformen werden in Ablauf- und Aufbauorganisation unterteilt. Es gibt folgende Organisationsformen:
Einlinienorganisation
Mehrlinienorganisation
Stablinienorganisation
funktionale Organisationsstruktur
horizontale oder flache Organisationsstruktur
abteilungsübergreifende Organisationsstruktur
Matrix-Organisationsstruktur
teambasierte Organisationsstruktur
Netzwerk-Organisationsstruktur
Welche ist die beste Organisationsform?
Jede Unternehmensstruktur hat Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass Sie eine Organisationsform einführen, die Ihre eigene Unternehmensstrategie unterstützt, um Ihre Ressourcen und Ihr Potenzial bestmöglich nutzen zu können.
Disclaimer
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