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Positive Leadership: Mit gezielter Führung die Performance steigern
Laut dem renommierten amerikanischen Gallupinstitut zählt „Poor Management“, also eine mangelhafte Unternehmensführung, zu den Hauptkündigungsgründen seitens der Mitarbeiter:innen. Mithilfe von „Positive Leadership“ können Unternehmen Unzufriedenheit vorbeugen. Dieses Führungsprinzip stellt die Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit in den Mittelpunkt mit der eingängigen Idee, dass zufriedene Mitarbeiter:innen bessere und beständigere Leistungen erbringen und dem Unternehmen im Durchschnitt länger erhalten bleiben.
Key Facts
Positive Leadership hat zum Ziel, die Angestellten und ihre (positiven) Emotionen in den Fokus zu rücken, um auf der Basis einer größeren Mitarbeiterzufriedenheit Unternehmensproduktivität und -erfolg auszubauen.
Positive Leadership erstreckt sich von der individuellen über die gemeinschaftliche bis zur organisatorischen Ebene.
Damit eine positive Führung funktioniert, braucht es Führungskräfte und Mitarbeiter:innen, die für diesen Ansatz offen sind.
Das PERMA-Lead-Modell von Martin Seligman avisiert im Rahmen einer Positive Leadership fünf erstrebenswerte Verhaltensweisen.
Was ist Positive Leadership?
Positive Leadership ist nicht als klar definierter (neuer) Führungsstil zu verstehen; es handelt sich vielmehr um ein ressourcen- und stärkenorientiertes Konzept mit den Mitarbeitenden im Fokus. Die Grundideen stammen ursprünglich aus dem Bereich der positiven Psychologie und werden inzwischen höchst erfolgreich auf die Unternehmenspraxis übertragen. Einfach gesagt, setzt Positive Leadership darauf, dass positive Emotionen am Arbeitsplatz quasi automatisch eine größere Arbeitszufriedenheit bewirken. Dies wird klarer, wenn man sich jene drei Bereiche anschaut, die sozusagen verstärkt positiv aufgeladen werden sollen:
Positive Leadership legt den Schwerpunkt auf:
positive Emotionen der Mitarbeiter:innen und Vorgesetzten: Positive Gefühle werden gezielt wahrgenommen, gefördert und verstärkt. Denn: Wer lächelt, leistet mehr!
positiv-wertschätzendes Interesse von Vorgesetzten gegenüber den Mitarbeitenden: Das Interesse bezieht sich dabei nicht nur auf die Arbeitsleistung, sondern vor allem auf die persönlichen Stärken und Kompetenzen bis hin zu Karrierezielen.
positive Führungskräfte: Sie strahlen Integrität, Selbstsicherheit und Optimismus aus, stehen für Transparenz, eine offene Kommunikation und Mitsprache. Ihr Blick richtet sich auf das Hervorheben von Fortschritten und (Zwischen)erfolgen. Fehler passieren, aber die positive Führungskraft versteht es, souverän damit umzugehen und ihre Mitarbeiter:innen stets aufs Neue zu motivieren.
Ebenen von Positive Leadership
Positive Leadership lässt sich auf drei verschiedenen Ebenen ausmachen: der individuellen, der gemeinschaftlichen und der organisatorischen Ebene.
Individuelle Ebene: Eine positive Führungskraft ist nicht nur dazu da, Aufgaben zu verteilen und Ergebnisse abzurufen; sie ist verantwortlich für ein positives Arbeitsklima zur Förderung der Arbeitsfreude und Steigerung der Produktivität. Sie kommuniziert klare Erwartungen und Ziele, motiviert, strahlt Zuversicht aus und lässt sich von Fehlern oder Rückschlägen nicht aus der Fassung bringen.
Team-Ebene: Was auf der individuellen Ebene passiert, setzt sich auf der Team-Ebene fort. Positive Leadership unterstützt und fördert ein positiv erlebtes Miteinander in einem Klima der Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft. Die positive Grundstimmung, das „Gemeinsam schaffen wir es!“ bildet eine verlässliche Basis, stets mit frischer Zuversicht weiterzumachen. Man lernt gemeinsam, auch aus Fehlern; die Chance liegt im Austausch, in der Kommunikation.
Organisations-Ebene: Hier geht es um Langfristigkeit. Alle Entscheidungen orientieren sich letztlich an positiven Werten. Positive Leadership sollte als Unternehmensgeist aller Bereiche und Abteilungen eines Unternehmens spürbar sein. Und das fängt bereits auf der Einstellungsebene an. Neu einzustellende Führungskräfte müssen genauso wie neue Mitarbeiter:innen zum Unternehmen passen; ihre Fähigkeit, in der dargestellten positiven Weise an die neuen Aufgabenstellungen heranzugehen und mit ihren Kolleg:innen einen positiven Umgang zu pflegen, ist letztendlich ein unabdingbares Einstellungskriterium.
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Leitfaden hier herunterladenBeispiele von Positive Leadership
Dass ein positiver Führungsstil in der Theorie gut funktioniert, steht fest, aber wie könnte Positive Leadership im Tagesgeschäft aussehen?
Gestaltungsspielraum und Verantwortung
Positive Leaders gewähren ihrem Team größtmöglichen Handlungsspielraum. Sie kennen ihre Leute und setzen sie dort ein, wo sie ihre Fähigkeiten und Kompetenzen bestmöglich ausspielen können. Dieser Vertrauensvorschuss kommt einem unausgesprochenen Lob gleich: „Mein:e Chef:in weiß, dass er/sie sich auf mich verlassen kann. Er/sie traut mir diese Aufgabe zu.“
Selbstverständlich stehen Positive Leaders immer als Ansprechperson zur Verfügung. Dabei schauen sie ihren Angestellten jedoch nicht ständig über die Schulter, sondern lassen sie in dem abgesteckten Rahmen eigenverantwortlich arbeiten.
Lob und Wertschätzung
Positive Führungskräfte finden für gute Ergebnisse anerkennende Worte. Und auch wenn ein Arbeitsvorgang ins Stocken geraten ist, bietet es sich an, sich positiv zum Teilergebnis zu äußern, um die Mitarbeiter:innen zu motivieren.
Persönliches Interesse
Für positive Führungskräfte zählt nicht allein das Arbeitsergebnis, sondern sie wollen auch ihrer Führungsrolle gegenüber den Mitarbeitenden gerecht werden. Und diese Rolle beinhaltet eine Art Fürsorgepflicht. Die ideale positive Führungskraft hat ein Auge auf ihre Mitarbeiter:innen. Sie hat ein offenes Ohr – auch für Anliegen oder Probleme, die nicht direkt mit dem Job zu tun haben. Darüber hinaus versteht es sich von selbst, dass sie die berufliche Weiterentwicklung ihrer Untergebenen fördert, sie für Fortbildungen vorschlägt und ihr berufliches Weiterkommen begleitet.
Verständnis
Nicht immer geht alles glatt. Manch kleiner Schnitzer lässt sich schnell beheben, aber das trifft nicht auf jede Unachtsamkeit oder Fehleinschätzung zu. Positiven Führungskräften obliegt es, die Situation mit Wohlwollen abzufedern. Sie wissen, dass niemand unfehlbar ist, und genau das kommunizieren sie auch. Besteht der Verdacht, dass der Fehler besondere Ursachen hat, forschen sie gemeinsam mit ihren Angestellten nach den Gründen.
Unterstützung
Egal, ob es sich um eine berufsbedingte Über- oder Unterforderung, einen Konflikt mit Kolleg:innen oder anderen Vorgesetzten, um Zuständigkeitsfragen oder um ein schlichtes Missverständnis handelt – positive Leader:innen verstehen sich als Personen, an die man sich vertrauensvoll wenden darf. Sie treten gegebenenfalls als Mittler:innen auf und setzen sich stets nachdrücklich für das Team ein.
Welche Merkmale kennzeichnen eine gute Führungskraft?
Positive Leadership mit dem PERMA-Lead-Modell
Im Zusammenhang mit Positive Leadership wird häufig das PERMA-Lead-Modell des US-amerikanischen Psychologen Martin Seligman (Positive Psychologie, Flourish, 2011) erwähnt, bei dem es um die fünf Elemente des „Well-Being“, des Wohlbefindens, geht. Auf das Konzept der Positive Leadership angewendet, ergeben sich fünf erstrebenswerte Verhaltensweisen:
P: Positive Emotions (positive Gefühle) – Das Erleben und die Stärkung positiver Gefühle, wie Gelassenheit, Zuversicht oder Freude, wirkt sich positiv auf die Leistungsbereitschaft aus. Ein höflicher Umgangston, ein offenes Ohr für die Wünsche der Untergebenen und anerkennende Worte für gute Leistung sind dabei selbstverständlich
E: Engagement (Engagement) – Das Erkennen und Nutzen von Stärken und Kompetenzen der Mitarbeitenden, das Fördern von Eigeninitiative und Engagement sowie das Übertragen von Verantwortung begünstigen ein positives Arbeitsklima.
R: Positive Relationships (positive Beziehungen) – Berufliche Beziehungen sind ebenfalls gezielt zu fördern – sei es zwischen Kolleg:innen, innerhalb eines Teams, zwischen Abteilungen oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden. Die Mittel dazu sind vielfältig: gemeinsames Mittagessen in der Kantine, Kaffeepausen, Betriebsfeiern, Ausflüge oder auch Meetings, bei denen Raum für gute Gespräche bleibt.
M: Meaning (Bedeutung/Sinn) – Wer weiß, wofür seine Arbeit gut ist, und wer den Sinn seiner Tätigkeit erkennt, der wird seine Aufgaben mit größerer Motivation erledigen. Den Wert einer Tätigkeit herauszustellen, gehört zu den Aufgaben der Positive Leaders.
A: Accomplishment (Zielerreichung) – Ein erreichtes Ziel oder auch ein Teilerfolg sollte den Mitarbeitenden bewusst gemacht werden. Und nicht vergessen, bei umfangreicheren Aufgaben erreichbare Zwischenziele setzen!
Skills von Positive Leader:innen
Wie Positive Leadership im besten Fall funktioniert, ist klar. Bleibt die Frage, was positive Führungskräfte mitbringen müssen, um diese Position auszufüllen. Positive Leader:innen verfügen nach Möglichkeit über
Selbstvertrauen: Nur wer an sich und seine Fähigkeiten glaubt, kann auch Mitarbeitenden glaubhaft vermitteln, dass sie gemeinsam die gestellten Aufgaben schaffen können.
gesunden Optimismus: Positiven Führungskräften obliegt es, Ziele zu formulieren und diese mit Zuversicht vor den Mitarbeiter:innen zu vertreten.
Ausgeglichenheit: Positive Leader:innen lassen sich durch unerwartete Änderungen der Situation nicht aus der Ruhe bringen.
Resilienz: Die Fähigkeit, auch belastende Situationen aushalten zu können, ist für Führungskräfte unabdingbar.
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Personios Schulungsmanagement kennenlernenVor- und Nachteile von Positive Leadership
Dass Positive Leadership auf positiven Emotionen basiert, steht fest. Welche weiteren Vorteile lassen sich feststellen?
Höhere Jobzufriedenheit bei den Mitarbeitenden
Größere Motivation, Produktivität und Leistungsfähigkeit
Mehr Engagement, Eigenverantwortlichkeit
Geringere Fluktuation innerhalb der Belegschaft
Weniger Krankenstände, weniger Burn-out
Insgesamt eine größere Lebenszufriedenheit
Gibt es auch Nachteile, die Positive Leadership mit sich bringen kann? Ja, denn positive Führung steht und fällt mit den Leader:innen und deren Persönlichkeitsmerkmalen. Nicht jede Führungskraft wird mit diesem Konzept gleichermaßen gut zurechtkommen. Mögliche Nachteile sind von daher:
Unklarheiten bei den Zuständigkeiten
unzureichende Absprachen
langsamere Entscheidungsfindung
fehlende Anleitung und Orientierung für einige Mitarbeiter:innen
wenig Eigeninitiative
höhere Belastung der Führungskräfte, die konsequent ausgleichen und abfedern müssen
FAQ Positive Leadership
Was ist positive Führung?
Positive Führung soll das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz stärken. Eine positive Führungskraft achtet bewusst auf ein positives Arbeitsklima, das geprägt ist durch Erleben und Fördern positiver Emotionen. Bestandteile positiver Führung sind Lob und positives Feedback, gemeinsam erlebte Erfolge, eine offene Kommunikation, Teamgeist, Eigenverantwortlichkeit sowie ein gezieltes Nutzen von Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten der Belegschaft.
Warum Positive Leadership?
Die Antwort darauf ist eine einfache Formel: Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist produktiver. Fest steht: Wer gerne zur Arbeit geht, weil er sich dort gut geführt und sich und seine Arbeit geschätzt sieht, bleibt dem Unternehmen mit großer Wahrscheinlichkeit langfristig erhalten. Positive Leadership führt also zu einer geringeren Fluktuation, zu weniger Krankenständen, zu geringerer Stressbelastung, größerer Leistungsbereitschaft und einer Steigerung des Selbstwertgefühls sowie der allgemeinen Zufriedenheit unter den Mitarbeitenden.
Was macht gute Leadership aus?
Gute Leadership ist einerseits Talentsache, aber auch erlern- und verfeinerbar. Wer über eine gute Portion Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, über ein gesundes Selbstvertrauen, eine optimistische Grundeinstellung, Ausgeglichenheit und Resilienz verfügt, bringt die wichtigsten Eigenschaften mit.
Was ist der Unterschied zwischen Führung und Leadership?
Auch wenn Leadership wörtlich übersetzt Führung bedeutet und oft synonym verwendet wird, versteht man darunter heute zumeist die Fähigkeit, Mitarbeiter:innen oder Teams zu leiten und über Emotionen und Wertschätzung für ein gemeinsames Ziel zu begeistern. Bei der klassischen Führung spielen hierarchische Strukturen eine größere Rolle. Betrachtet man jedoch die Vielfalt der Führungsstile in der Personalführung, erkennt man, dass die Grenzen zwischen Führung und Leadership längst aufgebrochen sind.
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