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Alles, was Sie über Servant Leadership wissen müssen
Für manche Führungskraft mag es undenkbar erscheinen, ihren Mitarbeitenden zu „dienen“. Doch genau das ist die Idee hinter Servant Leadership. Die Führungskraft stellt sich in den Dienst ihrer Mitarbeitenden und in der Regel trägt genau das zum Unternehmenserfolg bei. Denn Servant Leadership führt zu zufriedeneren Mitarbeitenden, die folglich produktiver sind und mehr Einsatz für das Unternehmen zeigen. Dieser Artikel erklärt das Prinzip von Servant Leadership, welche Vorteile damit verbunden sind und was die großen Unterschiede zum klassischen Führungsstil sind.
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Servant Leaders führen nicht allein, sondern „dienen“ ihren Mitarbeitenden.
Um ein guter Servant Leader zu sein, sind bestimmte Charaktereigenschaften wie Empathie und Bescheidenheit Voraussetzung.
Insbesondere in der agilen Tech-Branche sind Servant Leaders vertreten.
Servant Leadership führt oftmals zu mehr Loyalität und besseren Ergebnissen.
Inhalt
- 1Definition Servant Leadership
- 2Merkmale von Servant Leaders
- 3Konkretes Servant-Leadership-Beispiel
- 4In welchen Branchen finden Sie Servant Leaders?
- 5Der Vergleich: klassischer Führungsstil vs. Servant Leadership
- 6Was sind die Vorteile von Servant Leadership?
- 7Was sind die Nachteile von Servant Leadership?
- 8Fazit
- 9FAQ Servant Leadership
Definition Servant Leadership
Es handelt sich dabei um eine spezielle Art, Mitarbeitende zu führen, deren Interessen und Wohlergehen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Führungskraft führt und entscheidet nicht allein, sondern im Team mit ihren Mitarbeitenden. Sie gibt also einen Teil ihrer Entscheidungsmacht ab. Es geht primär darum, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen, diese Menschen zu inspirieren und zu motivieren, ihnen zur Seite zu stehen und sie zu verstehen.
Der Autor Robert K. Greenleaf begründete die Servant-Leadership-Bewegung. Bereits 1970 thematisierte er sie in seinem Essay „The Servant As Leader“.
Merkmale von Servant Leaders
Nicht jeder Mensch kann ein Servant Leader sein, denn diese Art zu führen, ist nicht mit den klassischen Führungsstilen zu vergleichen. Es gibt keinen Platz für Befehle und Alleingänge. Vielmehr haben Servant Leaders, wie es das Wort schon sagt, ihren Mitarbeitenden zu dienen und mit ihnen gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die folgenden Eigenschaften sollten Servant Leaders idealerweise mitbringen:
Empathie
starken Gemeinschaftssinn
Bescheidenheit
Ehrlichkeit
Vertrauen
zukunftsorientiertes Denken
Weitsicht / strategisches Denken
Innovationswille
zuhören können
Wertschätzung
hohe Vertrauenswürdigkeit
Überzeugungskraft
Fähigkeit zur Selbstreflexion
Glaubwürdigkeit
Eine Führungskraft, die sich in ihre Mitarbeitenden einfühlen kann, dabei die eigenen Bedürfnisse hintanstellt, zuhört und glaubhaft ihre Wertschätzung ausdrücken kann, hat gute Chancen auf Erfolg. Servant Leaders vertrauen ihren Mitarbeitenden in jeder Hinsicht. Sie führen ihr Team nicht mit traditioneller Aufgabenverteilung. Stattdessen inspirieren sie ihre Mitarbeitenden mit Ideen und Visionen.
Was Servant Leaders besonders ausmacht: Sie verfolgen das Ziel, das Potenzial ihrer Mitarbeitenden freizusetzen und zu fördern. Dazu führen sie regelmäßige Performance-Gespräche mit ihnen. Servant Leaders wissen, dass zufriedene Mitarbeitende die Basis für produktives Arbeiten sind und der Unternehmenserfolg davon abhängt. Mit speziellen Führungstechniken (z. B. Management by Motivation und Management by Objectives)führen Servant Leaders ihr Team und tragen direkt und messbar zum Unternehmenserfolg bei. Gleichzeitig kennen sie die Grenzen zwischen einer professionellen Zusammenarbeit und einer freundschaftlichen Beziehung und überschreiten diese nicht. Das ist eine Kunst, die nicht jede Führungskraft von Anfang an beherrscht. Es ist allerdings möglich, sich diese Fähigkeit anzueignen.
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Hier Leitfaden herunterladenKonkretes Servant-Leadership-Beispiel
Damit Sie sich Servant Leadership besser vorstellen können, folgt nun ein konkretes Beispiel:
Den Mitarbeitenden eines Unternehmens wird jährlich eine Fortbildung bezahlt. Anstatt selbst zu entscheiden, welche Fortbildung für jede:n Angestellte:n die sinnvollste ist, überlässt der Servant Leader die Entscheidung den Mitarbeitenden. Als Unterstützung bittet er sie, sich Gedanken über ihre Fähigkeiten zu machen. Dazu wirft er Fragen in den Raum wie:
Welches zusätzliche Wissen könnte im Arbeitsalltag hilfreich sein?
Welche Probleme begegnen Ihnen während der Arbeitszeit?
Wo liegen die größten Defizite?
Der Servant Leader schenkt den Angestellten sein volles Vertrauen. Er geht davon aus, dass die Mitarbeitenden bei der Auswahl der Fortbildung ihre Stärken und Schwächen richtig erkennen und im Sinne des Unternehmens handeln.
In welchen Branchen finden Sie Servant Leaders?
Servant Leaders sind beispielsweise in der agilen Tech-Branche vertreten – vor allem in sogenannten Scrum Teams. Der Scrum Master ist eine Art Schnittstelle zur Organisation und dafür verantwortlich, das Umfeld zu verbessern. Er führt Schritt für Schritt Veränderungen ein, durch die das Team Aufgaben besser nachkommen kann. Er hat im Team keine direkte ausführende Rolle, sondern agiert als eine Art Moderator ohne jegliche Entscheidungsbefugnisse.
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Der Vergleich: klassischer Führungsstil vs. Servant Leadership
Wenn klassisch von „oben herab“ geführt wird, trifft der/die Vorgesetzte allein die Entscheidungen und gibt Anweisungen, die von den Mitarbeitenden zu befolgen sind. Für Servant Leaders hingegen sind Menschen wichtiger als Prozesse, sie begegnen ihren Mitarbeitenden auf Augenhöhe.
Die wichtigsten Unterschiede sind:
Traditionelle Vorgesetzte … | Servant Leaders … |
---|---|
treffen Entscheidungen allein. | „dienen“ ihren Mitarbeitenden und treffen Entscheidungen im Team. |
behalten ihre Macht für sich, um zu kontrollieren. | teilen ihre Macht, um das Unternehmen voranzutreiben. |
hören sich selbst gerne sprechen. | hören zu und nehmen jede Meinung ernst. |
interessieren sich hauptsächlich für Ergebnisse. | möchten vor allem wachsen und sich entwickeln. |
stellen sich und ihr Wohl in den Mittelpunkt. | sehen das große Ganze und achten auf das Wohl aller. |
fordern vor allem ihre Angestellten. | fördern ihre Angestellten. |
behalten wichtige Informationen für sich. | teilen wichtige Informationen mit ihren Angestellten. |
befehlen. | unterstützen. |
Was sind die Vorteile von Servant Leadership?
Wie schon einige bekannte Führungskräfte gezeigt haben, kann Servant Leadership zu großem Erfolg führen. Tim Cook, CEO von Apple, oder Paul Polman, CEO von Unilever, sind die besten Beispiele dafür.
Das sind die Vorteile für Führungskräfte und Mitarbeitende:
Mehr Loyalität
Die Mitarbeitenden geben ihr Bestes, weil ihre Führungskraft ihr Bestes für sie gibt. Das Wohl der Mitarbeitenden hat oberste Priorität. Dadurch identifizieren sich die Angestellten besser mit dem Unternehmen.
Bessere Ergebnisse
Mehr Motivation führt zu mehr Effizienz, zu einer höheren Produktivität und schlussendlich zu besseren Ergebnissen.
Attraktives Arbeitsumfeld
Ein Unternehmen, das ein ansprechendes Arbeitsumfeld bietet, hat bessere Chancen, besondere Talente für sich zu gewinnen.
Perfekt für agiles Arbeitsumfeld
Selbstorganisierte Mitarbeitende reagieren flexibler auf neue Herausforderungen. Ein klassischer Führungsstil hingegen kann im agilen Arbeitsumfeld Innovationen verhindern.
Eine gute Unternehmenskultur motiviert
Werte definieren, vermitteln und vorleben: Ihre Unternehmenskultur ist die Grundlage für die Arbeitseinstellung und Motivation Ihrer Mitarbeitenden. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Jetzt Leitfaden herunterladenWas sind die Nachteile von Servant Leadership?
Servant Leadership kann sich besonders positiv auf die gesamte Belegschaft und den Unternehmenserfolg auswirken. Dennoch gibt es Nachteile, die Sie kennen sollten.
Fehlende Akzeptanz
Dieser Führungsstil erfordert Offenheit, Neugierde und Flexibilität. Mitarbeitende und Führungskräfte, die autoritäre und klare Prozesse bevorzugen, akzeptieren den Führungsstil eventuell nicht. Wenn Ihr Team Servant Leadership nicht akzeptiert, gestaltet sich die Umsetzung schwierig.
Kontrollverlust
Aufgaben werden nicht exakt verteilt und überwacht, wie es in traditionellen Führungsstilen der Fall ist. Führungskräfte verlieren dadurch die Kontrolle. Es kann passieren, dass Fehler erst entdeckt werden, wenn es gegebenenfalls schon zu spät ist.
Überforderung beim Führungswechsel
Wenn Mitarbeitende eine autoritäre Führungskraft gewohnt sind, kann sie eine neue Führungskraft mit Servant Leadership überfordern. Sie müssen sich nicht nur an eine neue Person gewöhnen. Sie müssen lernen, selbstständig zu arbeiten, anstatt strikten Anweisungen zu folgen.
Fazit: Servant Leadership birgt viele Chancen
Es gehört als Führungskraft viel Mut dazu, den klassischen Führungsstil aufzugeben und den Mitarbeitenden die dienende Hand zu reichen. Dies ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt, dass die Führungskraft gewillt ist, gemeinsam mit den Mitarbeitenden die Zukunft zu gestalten.
FAQ Servant Leadership
Was ist Servant Leadership?
Bei Servant Leadership stehen, anders als bei der traditionellen Führung, neben den gemeinsamen Zielen die Mitarbeitenden im Vordergrund. Die Führungskraft nimmt eine dienende Rolle ein und schafft ein Arbeitsumfeld, in dem Teammitglieder in der Lage sind, Bestleistungen zu erbringen.
Was ist das Ziel von Servant Leadership?
Mit Servant Leadership soll erreicht werden, dass sich Mitarbeitende selbst organisieren können. Servant Leaders sollen erkennen, was die Teammitglieder benötigen, um sich weiterzuentwickeln und schlussendlich das Unternehmen vorantreiben.
Disclaimer
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