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SMART-Ziele: Leitfaden für eine effektive Zielsetzung
Im Jahr 1990 belegten Gary Latham und Edwin Locke in ihrem bahnbrechenden Werk „A Theory of Goal Setting & Task Performance“, dass sowohl private als auch berufliche Ziele leichter erreicht werden, wenn sie fünf Kriterien erfüllen: SMART. Für welche Kriterien dieses Akronym steht und wie Sie eine SMART-Zielsetzung umsetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Key Facts
SMART-Ziele sind spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.
Umfangreiche und komplexe Ziele werden auf kleine Teilziele heruntergebrochen.
SMART-Ziele kommen z. B. im Projekt-, Kunden-, Kosten-, Ressourcen-, Qualitäts- und Prozessmanagement zum Einsatz.
SMART Goals sind primäre, langfristige Ziele. SMART Objectives umfassen die konkreten Schritte und Maßnahmen zu den Goals.
SMART-Ziele: Was bedeutet die Abkürzung?
SMART-Ziele basieren auf einer psychologischen Theorie aus dem Jahr 1960. Damals untersuchten Forschende die Beziehung zwischen einer bewussten Entscheidungsfindung und der Leistung. Im Jahr 1980 veröffentlichte der Berater und ehemalige Direktor für Unternehmensplanung der Washingtoner Water Power Company, George T. Doran, einen Artikel in der „Management Review“, wodurch die SMART-Ziele bekannt wurden („There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives“).
SMART steht für fünf Kriterien, die bei Zielvereinbarungen und Planungen angewendet werden. Ziele müssen spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein, um erreichbar und überprüfbar und somit erfolgreich zu sein. Ihr Einsatz hat sich bereits in den verschiedensten Bereichen bewährt, z. B. bei politischen Entscheidungen, in Verbindung mit kostenintensiven PASTEL-Analysen im Geschäftsalltag und beim persönlichen Trainingsprogramm. Die SMART-Formel soll Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele präzise zu formulieren. Durch die Messbar- und Auswertbarkeit können Anwendende Soll- und Ist-Zustände vergleichen und die in den nachfolgenden Absätzen beschriebenen Handlungen einleiten.
Die SMART-Methode einfach erklärt
Wenn Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen, lässt sich der Misserfolg meist auf die Zielsetzung zurückführen. Mit diesen fünf Kriterien beeinflussen Sie Ihre Zielformulierung, die sich maßgeblich auf die Erfolgswahrscheinlichkeit auswirkt.
S für spezifisch (specific, Alternativen: simple, sensible, significant)
Beschreiben Sie den Soll-Zustand möglichst präzise. Formulieren Sie Ihre Ziele positiv mit einfachen Worten und unmissverständlich. Hilfreich sind hierbei die typischen W-Fragen:
Wer wird zur Erreichung des Ziels benötigt?
Was wollen wir erreichen?
(Bis) Wann wollen wir das Ziel erreichen?
Wo wollen wir das Ziel erreichen?
Warum wollen wir das Ziel erreichen?
Welche Hindernisse können uns ausbremsen?
M für messbar (measurable, Alternativen: meaningful, motivating, manageable)
Wählen Sie quantitative Kriterien wie Stückzahlen oder qualitative Kriterien wie Projektabschlüsse für eine leichte Messbarkeit Ihrer Zielerreichung. Messgrößen wie die Mitarbeiterzufriedenheit können Sie mithilfe einer Skala überprüfen. Negativ-Beispiele für messbare Ziele sind „geringe Kosten“ und „Erhöhung der Qualität“.
Wenn Sie Ihre Ziele spezifisch und messbar formulieren, haben Sie die beiden einflussreichsten Kriterien schon abgedeckt.
A für attraktiv (achievable, Alternativen: assignable, agreed, attainable, aligned, ambitious, appropriate)
Dieses Kriterium beschäftigt sich mit der Motivation: Erst wenn ein Ziel akzeptiert und als sinnvoll erachtet wird, sind alle Beteiligten motiviert. Wie hoch die Erfolgschancen in einem unmotivierten Team sind, wissen Sie vermutlich bereits.
Arbeiten Sie SMART im Team zusammen
Mit dieser Checkliste haben Sie alle relevanten Tools an der Hand, um als Team geeignete Ziele zu vereinbaren und erfolgreicher zusammenzuarbeiten.
Hier Checkliste herunterladenR für realistisch (reasonable, Alternativen: realistic, relevant, result-based)
Natürlich sollten Ziele ambitioniert sein, damit sich die Arbeit auch lohnt. Dennoch müssen sie für Beteiligte erreichbar sein. Utopisch hohe Vorstellungen können sich demotivierend auf Ihr Team auswirken, wogegen die Chance, das angestrebte Ziel sogar noch zu übertreffen, Berge versetzen kann. Nutzen Sie daher all Ihre Erfahrung und berücksichtigen Sie vorhandene Ressourcen. Verzichten Sie auf Zielsetzungen, die Beteiligte gar nicht oder nur begrenzt beeinflussen können.
T für terminiert (time-bound, Alternativen: time-related, timely, time-based, time-sensitive, trackable)
Eine klare Terminvorgabe ermöglicht eine Prioritätensetzung, motiviert Ihre Mitarbeitenden und vermeidet Aufschiebung. Geben Sie daher einen festen Stichtag bzw. eine eindeutige Zeitangabe für die Überprüfung der Zielerreichung vor. Bei Zielsetzungen wie einer Budget-Einhaltung macht eine Terminierung wenig Sinn. In den meisten Fällen ist „terminiert“ allerdings ein besonders wichtiges Kriterium.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur SMART-Methode
Verwenden Sie die SMART-Methode als Checkliste. Allerdings ist nicht jedes Kriterium in jeder Situation sinnvoll. Gehen Sie die Checkliste daher von oben nach unten durch und prüfen Sie, welche der fünf Kriterien für Ihr Ziel hilfreich sind:
Schritt 1: Spezifisch
Schritt 2: Messbar
Schritt 3: Attraktiv
Schritt 4: Realistisch
Schritt 5: Terminiert
Manche Unternehmen erweitern die SMART-Methode mit weiteren Kriterien:
SMARTER: Erweiterung durch die Kriterien Evaluiert (Evaluated) und Überprüft (Reviewed)
SMARTTA: Erweiterung durch die Kriterien Nachverfolgbar (Trackable) und Abgestimmt (Agreed)
I-SMART: Erweiterung durch das Kriterium Einfluss (Impact) als übergeordnetes soziales Ziel
Wozu wird das SMART-Modell benötigt?
Tatsächlich scheitert die Zielsetzung häufig an ungenauenn Formulierungen wie „hohe Qualität“ oder „verbessertes Nutzererlebnis“. SMART-Ziele sollen Ihnen und Ihrem Team helfen, am Ball zu bleiben, Ihr Teamwork zu stärken, den Fokus zu bewahren und Ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Mit dem SMART-Modell werden umfangreiche und komplexe Ziele auf kleine Teilziele (Meilensteine) heruntergebrochen.
Schlechte Zielformulierung | SMART-Zielformulierung |
Unsere Mitarbeiterzufriedenheit soll steigen. | Die Mitarbeiterzufriedenheit in der Personalabteilung (spezifisch und messbar) soll im vierten Quartal (realistisch und terminiert) um 15 % im Vergleich zum Vorjahr (realistisch und messbar) steigen (attraktiv). |
8 Wege, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.
Anwendungsbereiche des SMART-Modells
Sie können das SMART-Modell sowohl auf privater als auch auf beruflicher Ebene für beinahe jede Zielsetzung anwenden. Unternehmen nutzen es beispielsweise im Prozess-, Kunden-, Kosten-, Ressourcen-, Qualitäts- und Projektmanagement.
Das SMART-Modell wird für SMART Goals und SMART Objectives eingesetzt. Führungskräfte und Projektteams definieren Goals etwa, um Ideen in umsetzbare Handlungen (z. B. strategische und operative Schritte) zu verwandeln. Aus den SMART Goals ergibt sich ein kompletter Fahrplan für eine Unternehmensstrategie. Führungskräfte können auf diese Weise sicherstellen, dass jedes Projekt auf die Unternehmensziele abgestimmt ist.
Fälschlicherweise werden SMART Goals und SMART Objectives oft synonym verwendet. Goals sind primäre, langfristige Ziele wie die Steigerung des Bekanntheitsgrads. Objectives sind die konkreten Schritte und Maßnahmen zu den Goals wie die Erreichung einer bestimmten Follower-Anzahl. In diesem Zusammenhang fallen auch häufig die Begriffe Mission- und Vision-Statement. Die Vision beschreibt das primäre Ziel, während sich aus der Mission der konkrete Auftrag des Unternehmens entwickelt. Mission- und Vision-Statements bilden die Grundlage der Unternehmensstrategie.
Qualitäts- und Ergebnisziele
Die Qualitäts- und Ergebnisziele beantworten die Frage, was Qualität für ein Projekt konkret bedeutet. Es geht um alle Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit das Ziel als erreicht gilt.
Typische Fragen für Qualitäts- und Ergebnisziele:
Was bedeutet Qualität für dieses Projekt?
Welche Anforderungen müssen wir erfüllen?
Kosten- und Ressourcenziele
Die Definition von Kosten- und Ressourcenzielen ist relativ einfach. Sie können sich auf das primäre Ziel oder auch auf Meilensteine beziehen. Zu den Ressourcenzielen gehören etwa Mitarbeitende und Materialien.
Typische Fragen für Kosten- und Ressourcenziele:
Wie groß ist unser Projektbudget?
Wird das Budget auf einzelne Meilensteine aufgeteilt?
Vermeidungsziele
Vermeidungsziele werden auch „Nicht-Ziele“ genannt. Durch Nicht-Ziele wird ein Bewusstsein für Projektabgrenzung geschaffen.
Typische Fragen für Vermeidungsziele:
Welche Ziele wollen wir definitiv nicht erreichen?
Was möchten wir vermeiden?
SMARTe Mitarbeiterziele definieren und messen
Diese Vorlage unterstützt Führungskräfte und Mitarbeitende, gemeinsam faire Ziele zu definieren, zu dokumentieren und zu messen.
Hier Vorlage herunterladenVor- und Nachteile der SMART-Methode
Mehrere empirische Studien belegen klare Vorteile der SMART-Methode bei der Zielerreichung wie bessere Erfolge im Studium und in Verhandlungen, mehr Teamerfolge sowie eine leichtere Integration von Bewegung im Alltag.
Beispiel aus der Kategorie … | Vorteil |
Spezifisch | Klare Zieldefinitionen vermeiden Missverständnisse. |
Messbar | Fortschritte und Optimierungspotenziale werden sichtbar. |
Attraktiv | Sinnhafte Zieldefinitionen motivieren. |
Realistisch | Realistische Ziele werden von Projektmitgliedern eher akzeptiert. |
Terminiert | Deadlines helfen, Prioritäten richtig zu setzen und auch bei langfristigen Projekten am Ball zu bleiben. |
Die SMART-Methode kann sich auch nachteilig auf Projekte auswirken. Kriterien können z. B.
subjektiv sein (z. B. attraktiv und realistisch),
Mitarbeitende unter Druck setzen (z. B. terminiert),
die Innovationsfähigkeit einschränken und Mittelmäßigkeit unterstützen (z. B. realistisch),
die Motivation hemmen (z. B. realistisch) oder
die Definition von ambitionierten Zielen einschränken (z. B. spezifisch).
Ziele SMART formulieren: Beispiele
Wenn wir die oben genannten Kriterien in unsere Formulierungen einbauen, entstehen vielversprechende Zielformulierungen:
Schlechte Zielsetzung | SMART-Zielsetzung |
Die Mitarbeiterzufriedenheit soll steigen. | Die Personalabteilung soll in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2023 an drei Projekten in den Bereichen interne Kommunikation, Mitarbeiterumfragen und Arbeitgeberattraktivität arbeiten. |
Mehr Nachwuchstalente sollen eine Festanstellung erhalten. | Bis zum 31.08.2024 werde ich mein Team in puncto Feedbackgespräche schulen. Die darin (jeweils) zwei erfolgreichsten Azubis und Werkstudierenden werde ich innerhalb der darauffolgenden Monate für die Übernahme in die Personalentwicklung zum 01.01.2025 einarbeiten. |
Die HR-Software soll effektiver genutzt werden. | Das HR-Software-Team soll bis zum Ende des vierten Quartals 2024 zwei Verbesserungsvorschläge aus der Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage 2023 umgesetzt haben. |
FAQ SMART-Ziele
Wofür steht SMART?
Die Abkürzung SMART steht für fünf Kriterien, nach denen Ziele definiert werden können: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Die Anwendung der SMART-Ziele soll Ihnen helfen, Ihre Ziele präzise zu formulieren.
Wann wird das SMART-Modell genutzt?
Das SMART-Modell wird sowohl privat als auch beruflich genutzt. Unternehmen verwenden es z. B. im Projekt-, Kunden-, Kosten-, Ressourcen-, Qualitäts- und Prozessmanagement.
Was sind Beispiele für SMART-Ziele?
Ein SMART-Ziel könnte lauten: „Die Personalabteilung soll in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2023 an drei Projekten in den Bereichen interne Kommunikation, Mitarbeiterumfragen und Arbeitgeberattraktivität arbeiten.“
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