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Fortbildung & Weiterbildung: Was ist der Unterschied?
Im Zuge rasanter technologischer Entwicklungen und sich wandelnder Kundenerwartungen ist es im Geschäftsleben unerlässlich, Stillstand vorzubeugen. Dazu gehört auch, dass Führungskräfte sowie Mitarbeiter:innen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ausbauen und sich neue Aufgabenfelder durch geeignete Fort- und Weiterbildungen erschließen. Doch wo genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen Fortbildungen und Weiterbildungen?
Key Facts
Der Unterschied zwischen einer Fortbildung und einer Weiterbildung besteht darin, dass eine Fortbildung darauf abzielt, vorhandene Kenntnisse für das ausgeübte Berufsbild zu erweitern, während eine Weiterbildung zusätzliche Qualifikationen vermittelt, die nicht zwingend im Zusammenhang mit dem aktuell ausgeführten Beruf stehen.
Fort- und Weiterbildung müssen nur dann vom Arbeitgeber finanziert werden, wenn er seine Mitarbeiter:innen zur Teilnahme verpflichtet hat.
Für Fort- und Weiterbildungen, die nicht vom Arbeitgeber finanziert werden, stehen staatliche Fördermittel in Form von Bildungsgutscheinen oder -schecks, Aufstiegs-BAföG oder Stipendien zur Verfügung.
Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung
Auch wenn die Begriffe Fort- und Weiterbildung im landläufigen Sinn synonym verwendet werden, unterscheiden sich die Begriffe durchaus in Bezug auf ihr Ziel, den Zeitaufwand, ihre Bildungsträger, die finanzielle Förderung und die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Fortbildung
Eine Fortbildung zielt darauf ab, sich in dem erlernten und aktuell ausgeübten Beruf fortzubilden. Vorhandene Qualifikationen sollen erhalten, erweitert oder auf den neuesten Stand gebracht werden, um die bisherige Position auch zukünftig erfolgreich oder sogar noch besser ausfüllen zu können. Eine Fortbildung setzt demnach – im Unterschied zur Weiterbildung – eine Berufsausbildung und eine (mehrjährige) einschlägige Berufserfahrung voraus.
Beispiel: Arbeitnehmer:innen, die im Rahmen ihrer Aufgabenbereiche auf internationalen Messen präsent sind, sollten vorhandene Fremdsprachenkenntnisse (regelmäßig) erweitern.
Gut zu wissen: Berufliche Fortbildungen sind im Berufsbildungsgesetz (BBiG) gesetzlich geregelt.
Die Dauer einer Fortbildungsmaßnahme gestaltet sich sehr unterschiedlich. Fortbildungen können sich über Tage, Wochen und Monate erstrecken oder auch nur am Wochenende stattfinden. Oft enden sie mit einer Prüfung, vor allem, wenn es sich um Aufstiegsfortbildungen handelt. Seit 2020 sind im BBiG für erklärte Fortbildungsberufe drei Fortbildungsstufen verankert:
Geprüfter Berufsspezialist/Geprüfte Berufsspezialistin (Mindestlernumfang 400 Stunden)
Bachelor Professional (Mindestlernumfang 1200 Stunden)
Master Professional (Mindestlernumfang 1600 Stunden)
Gut zu wissen: Typische Fortbildungsveranstalter sind z. B. die IHK, Kammern und Berufsverbände.
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Weiterbildung
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung besteht darin, dass eine (berufliche) Weiterbildung den beruflichen Handlungsspielraum über das bisherige Tätigkeitsfeld hinaus erweitert. Es geht also um das Erlangen von Zusatzqualifikationen, die mit der aktuell ausgeführten beruflichen Tätigkeit nicht zwangsläufig im Zusammenhang stehen müssen. Eine Weiterbildung kann sowohl beruflich als auch privat motiviert sein und stellt daher eine sehr viel flexiblere Bildungsmaßnahme dar.
Die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Weiterbildung werden von den entsprechenden Bildungsanbietern festgelegt. Eine berufliche Weiterbildung verfolgt in den meisten Fällen das Ziel, eine höhere Position als Fach- oder Führungskraft zu erwerben, sich beruflich umzuorientieren oder aus der Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
Weiterbildungen schließen mit einer Prüfung ab. Sie dauern meistens länger als reine Fortbildungskurse oder -schulungen, teilweise bis zu drei Jahre. Insofern man über das erforderliche Wissen bereits verfügt, genügt im Einzelfall sogar die Teilnahme an der Abschlussprüfung und das Bestehen. Manche Weiterbildungen sind zudem in Teilzeit möglich, um parallel dazu weiterarbeiten zu können. Am Ende einer Weiterbildung erhalten die Teilnehmenden in der Regel ein Zertifikat oder Zeugnis des Anbieters.
Beispiel: Arbeitnehmer:innen, die bislang in der Finanzbuchhaltung gearbeitet haben, verfügen über die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Weiterbildung zu Bilanzbuchhalter:innen weiterzubilden.
Typische staatlich anerkannte Weiterbildungsanbieter sind (Fach-)Hochschulen, Fernuniversitäten oder die VHS. Weiterbildungen können aber ebenso im Rahmen von Seminaren, Workshops und Inhouse-Schulungen erfolgen.
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Leistung effektiv steigernFinanzielle Förderungen von Fortbildungen und Weiterbildungen
Arbeitgeber müssen die Kosten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Arbeitnehmer:innen nur dann übernehmen, wenn sie ihnen die Teilnahme daran aufgetragen haben. Erfolgt die Teilnahme auf Arbeitnehmerwunsch, ist ein Unternehmen weder zur Kostenübernahme verpflichtet noch muss es seine Mitarbeiter:innen dafür freistellen.
In der Praxis ist es allerdings üblich, dass Arbeitgeber die Kosten auf freiwilliger Basis ganz oder zumindest anteilig übernehmen. Vor allem, wenn das Unternehmen von der höheren Qualifikation des/der Angestellten profitiert.
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Gut zu wissen: Werden Fort- oder Weiterbildungen privat finanziert, stehen umfangreiche staatliche Fördermittel zur Verfügung, z. B. Bildungsgutscheine oder -schecks, Aufstiegs-BAföG sowie Stipendien. Beim Bildungsurlaub muss der/die Arbeitnehmendezwar die Kosten der Maßnahme selbst tragen, wird aber vom Unternehmen (in 14 von 16 Bundesländern) für bis zu 5 Tage pro Jahr freigestellt. Nicht zuletzt lassen sich die Kosten für eine Fort- oder Weiterbildung von der Steuer absetzen.
Unterschiede zwischen Fortbildung und Weiterbildung zusammengefasst
Eine Fortbildung dient der Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Qualifikationen, um den beruflichen Anforderungen weiterhin oder noch besser gerecht zu werden. Fortbildungen werden durch das BBiG geregelt und setzen einen Berufsabschluss sowie Berufserfahrung voraus. Die Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber; er ist insbesondere dann dazu verpflichtet, wenn er die entsprechende Fortbildung angeordnet hat.
Eine Weiterbildung dient dem Erwerb von Zusatzqualifikationen und muss nicht unbedingt mit der aktuellen beruflichen Tätigkeit zusammenhängen. Die berufliche Weiterbildung zielt eher auf eine Verbesserung des persönlichen Qualifikationsprofils ab. Eine Finanzierung durch den Arbeitgeber ist freiwillig, sofern die Weiterbildung nicht ausdrücklich auf Anordnung erfolgt.
FAQ Weiterbildung und Fortbildung
Ist eine Weiterbildung eine Fortbildung?
Die beiden Begriffe werden im allgemeinen Sprachgebrauch zwar synonym verwendet, sind aber nicht deckungsgleich. Bei einer Weiterbildung geht es um das Erlangen von Zusatzqualifikationen, die für eine höhere oder andere Position vorausgesetzt werden. Eine Fortbildung zielt dagegen darauf ab, die aktuelle berufliche Position mit ihren sich möglicherweise ändernden Anforderungen auch weiterhin gut oder sogar kompetenter ausfüllen zu können.
Was gilt als Weiterbildung?
Als (berufliche) Weiterbildung gelten Maßnahmen, die die bereits vorhandenen Kompetenzen erweitern – und zwar über den aktuellen beruflichen Handlungsspielraum hinaus. Das Ziel ist das Erlangen einer höheren (Führungs-)Position oder auch die Beendigung einer Arbeitslosigkeit. Weiterbildungen sind im Allgemeinen zeit- und kostenaufwendiger als Fortbildungen.
Was ist eine Fortbildung, einfach erklärt?
Bei einer Fortbildung steht in erster Linie die aktuelle berufliche Tätigkeit im Vordergrund. Es geht darum, die bestehenden Qualifikationen und Kompetenzen zielgerichtet anzupassen und zu ergänzen – um beispielsweise mit neuen Techniken arbeiten zu können oder geänderten Anforderungen gerecht zu werden.
Warum Fort- und Weiterbildungen sinnvoll sind?
Verbesserte Technologien, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, ein gewandeltes Kunden- oder Konsumverhalten und veränderte gesetzliche Grundlagen – kein Arbeitsplatz bleibt davon unberührt. Um als Unternehmen schnell, flexibel und angemessen reagieren zu können, sind kontinuierliche berufliche Fort- und Weiterbildungen von Führungspersonal und Mitarbeiter:innen unerlässlich. Wer als Arbeitgeber sogar eine anteilige oder komplette Kostenübernahme in Aussicht stellt, sorgt für den langfristigen Unternehmenserfolg sowie die Arbeitnehmerbindung und verschafft sich ein Image als zukunfts- und mitarbeiterorientiertes Unternehmen.
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