16. November 2023
Personio Foundation präsentiert erste Studie zur Personalsituation in NGOs mit mehr als 1.100 befragten Organisationen weltweit
+++ Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitenden zentrale Herausforderung für NGOs
+++ Strategische Investitionen in Personalmanagement für nachhaltigen Erfolg von NGOs unabdingbar
München, 16. November 2023 — Non-Governmental Organizations (NGOs) leisten mit ihrem sozial- und umweltpolitischen Einsatz einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Allerdings werden sie in ihrer wichtigen Arbeit häufig durch HR-bezogene Herausforderungen ausgebremst. Dies zeigt eine neue Studie der Personio Foundation in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Impact46.
Dabei wurden erstmals über 1.100 NGOs aus 115 Ländern weltweit zur Personalsituation in ihren Organisationen befragt. Die Untersuchung zeigt, dass die größten HR-Herausforderungen in der Rekrutierung und Bindung von Talenten, den häufig schwierigen Arbeitsbedingungen, der Messung und Förderung der Mitarbeiterperformance, dem Mangel an HR-Ressourcen und -Tools sowie der Einhaltung komplexer gesetzlicher Vorschriften liegen.
Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitenden als zentrale Herausforderung
Viele NGOs stehen in einem starken Wettbewerb um finanzielle Unterstützung durch Spenden und Förderbeiträge. Dabei wirken sich fehlende Fördermittel nicht nur auf die Organisations-, Prozess- und Tool-Optimierungen, sondern auch auf die Gewinnung und Bindung von Talenten aus: 52 % aller befragten NGOs geben an, dass die Gewinnung von Fachkräften eine große Herausforderung ist. 72 % berichten, dass ihre Gehälter im Vergleich zum Privatsektor nicht wettbewerbsfähig sind.
Dazu kommt, dass auch nicht-monetäre Benefits im Non-Profit-Sektor seltener und in geringerem Maße angeboten werden als im privaten Sektor: Fehlende Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, mangelnde Anerkennung sowie schwierige Arbeitsbedingungen — oft als Folge der Arbeit in Krisenregionen oder in psychisch belastenden Situationen — sorgen dafür, dass die Fluktuation in NGOs (15-25 %) höher als in der Privatwirtschaft (10 %) ausfällt.
Fehlende HR-Ressourcen und -Tools als Hindernisse
Das Management von Mitarbeitenden ist in jeder Organisation komplex und zeitaufwändig — insbesondere jedoch in NGOs, die häufig eine sehr diverse und projektbedingt räumlich verstreute Belegschaft haben. Laut Umfrage beschäftigt die Hälfte der befragten NGOs (50 %) weniger als zehn Mitarbeitende. HR-Aufgaben werden somit häufig noch von den Geschäftsführenden selbst übernommen, zusätzlich zu deren anderen wichtigen Aufgaben wie der Fördermittelbeschaffung und dem Projektmanagement. Ganze 50 % der befragten Organisationen gibt an, keine Vollzeitkraft zu haben, die ausschließlich für das Personalmanagement zuständig ist. Dies führt dazu, dass selbst grundlegende HR-Prozesse wie regelmäßiges Mitarbeiterfeedback oder die Einführung einer einheitlichen Organisationsstruktur oft nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden können.
Knapp 40 % nennen zudem fehlende HR-Tools als eine der größten Herausforderungen — mit spürbaren Folgen: Nicht vorhandene Daten erschweren unter anderem die Durchführung von regelmäßigen und transparenten Leistungsbeurteilungen oder die Nachverfolgung des Status von Projekten. Zudem lassen sich dadurch Erfolge und das Bestehen professioneller, datengetriebener Strukturen nur schwer aufzeigen — insbesondere gegenüber Förderern.
Strategische (monetäre und nicht monetäre) Investitionen notwendig
Führungskräfte und Praktiker:innen im Non-Profit-Bereich geben an, dass das ungenutzte Potenzial im Personalmanagement immens ist. Doch auch wenn NGOs aktuell einige Herausforderungen im HR-Bereich zu meistern haben, gibt es Lösungen, die das Überwinden dieser Hürden erleichtern.
„Es gibt bereits digitale HR-Tools, die Organisationen effektiv unterstützen können — die Verbreitung ist jedoch insbesondere unter NGOs noch sehr gering“, kommentiert Philipp Richter, Managing Director der Personio Foundation. „Gerade hier sehen wir Spender und Stiftungen in der Verantwortung, ihre Expertise weiterzugeben. Neben der klassischen Projektfinanzierung sollte der Fokus dabei mehr auf strategischen Investitionen, beispielsweise in das Personalmanagement und grundlegende Organisationsprozesse, liegen. Nur so können NGOs eine nachhaltige Organisation schaffen, die ihre Mission und ihre Mitarbeitenden bestmöglich unterstützt.“
Nicola Crosta, CEO bei Impact46 ergänzt: „Spender und Stiftungen müssen über herkömmliche Projektfinanzierungen hinausgehen und stattdessen mehrjährige, nicht zweckgebundene Zuschüsse gewähren. Dadurch werden langfristige Investitionen unterstützt, die die strukturellen Schwächen von NGOs adressieren."
Für NGOs wird es zunehmend zentraler, in ihre Mitarbeitenden zu investieren und das Thema Vergütung breiter zu denken. Neben dem regulären Gehalt kann auch durch nicht-monetäre Stellhebel die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden — beispielsweise durch das Schaffen eines produktiven Umfelds, flexible Arbeitszeiten, Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten, die Einrichtung von Support-Anlaufstellen oder verbesserte Organisations- und Prozessstrukturen.
Die gesamte Studie können Sie hier lesen: https://www.personio.foundation/news/
Über die Personio Foundation:
Die Personio Foundation wurde 2021 von den Personio-Gründern Hanno Renner, Jonas Rieke, Roman Schumacher und Arseniy Vershinin ins Leben gerufen. Die Personio Foundation hält 1% der Anteile an Personio — derzeit rund 85 Millionen US-Dollar.
Die Personio Foundation unterstützt aktuell ein Portfolio aus 15 NGOs weltweit in den Bereichen Klimawandel und Bildung durch mehrjährige, nicht zweckgebundene Förderungen. Durch den HR Accelerator stellt die Personio Foundation NGOs darüber hinaus kostenlose Trainings und Mentorenprogramme im Bereich HR zur Verfügung, die bei der strategischen Optimierung von Personalprozessen und dem Aufbau effizienter und skalierbarer Prozesse unterstützen.
Über Personio:
Personio ist das People Operating System für kleine und mittelständische Unternehmen mit 10 bis 2.000 Mitarbeitenden. Der Software-Anbieter mit Sitz in München, London, Madrid, Dublin, Berlin, Barcelona, Amsterdam und New York hat es sich zum Ziel gesetzt, Personalprozesse so effizient und effektiv wie möglich zu gestalten, damit sich HR auf das Wesentliche konzentrieren kann: die Mitarbeitenden. Personio bietet dafür eine All-in-One HR Software, die Personalmanagement, Recruiting, Talentmanagement und Gehaltsabrechnung umfasst. Mit People Workflow Automation hilft Personio bereits mehr als 10.000 Kunden in ganz Europa, Verzögerungen zu beseitigen und Chancen zu nutzen.
Im Juni 2022 erhielt Personio 200 Mio. US-Dollar in einer erweiterten Series-E-Finanzierungsrunde, bei einer Bewertung von 8,5 Mrd. US-Dollar.
Weitere Informationen unter www.personio.de.
Kontakt:
Personio SE & Co. KG Laura Weidner PR Manager E-mail: press@personio.de Tel: +151 706 000 57
WE Communications Alexander Schultz Account Manager E-mail: WEPersonio@we-worldwide.com