17. März 2022
Karriereknick dank Pandemie? Fast 60 % der Millennials denken über Jobwechsel nach
+++ 59 % der 18- bis 34-Jährigen planen in den nächsten 12 Monaten den Job zu wechseln
+++ Hauptgrund sind für mehr als ein Drittel (34 %) fehlende Möglichkeiten zur Karriereentwicklung
+++ Unternehmen droht eine ganze Generation abhandenzukommen, zumal 58 % der 18-34-Jährigen denken, dass sie relativ leicht einen neuen Job finden würden
München, 17.03.2022 – Unternehmen laufen Gefahr, eine ganze Generation von Arbeitnehmer:innen zu verlieren: Mehr als die Hälfte (59 %) der 18- bis 34-Jährigen denkt darüber nach, sich in den nächsten zwölf Monaten einen neuen Job zu suchen. Dies geht aus einer aktuellen Studie von Personio hervor. Die Ergebnisse der Befragung mahnen großen Handlungsbedarf im deutschen Mittelstand an, die Bedürfnisse ihrer Young Professionals ernst zu nehmen. Andernfalls riskieren sie, das Problem des Fachkräftemangels weiter zu verschärfen.
Die Studie, für die 1.000 Mitarbeitende und 250 Personaler:innen aus deutschen Unternehmen mit zehn bis 249 Mitarbeitenden befragt wurden, zeichnet ein drastisches Bild der aktuellen Karrierechancen von Berufsanfänger:innen. Nach den Gründen für ihren Wechselwillen gefragt, gab mehr als ein Drittel der 18- bis 34-Jährigen (34 %) fehlende Möglichkeiten zur Karriereentwicklung an. Zu den weiteren Topgründen zählen ein stressiges Arbeitsumfeld (33 %) sowie ein schlechtes Management (32 %).
41 % dieser Altersgruppe gaben außerdem an, dass sie im vergangenen Jahr bei Beförderungen übergangen worden seien. 45 % sagen sogar, die Pandemie habe ihre Karriere zurückgehalten. Diese Sorge ist bei den Jüngeren besonders groß. Von den 35- bis 44-Jährigen teilen immerhin noch 34 % diese Einschätzung, gefolgt von nur noch 21 % der 45- bis 54-Jährigen und 16 % derjenigen über 55.
Ein weiterer entscheidender Grund für die Unzufriedenheit scheint mangelnde Wertschätzung zu sein. 47 % der 18- bis 34-Jährigen und 48 % der 35- bis 44-Jährigen sagen, dass sie nicht ausreichend Anerkennung von ihren Arbeitgebern für ihre Performance erhalten würden. Erschreckende 18 % der 18- bis 34-Jährigen geben sogar an, ihre Leistung würde nie offiziell durch die Führungskraft bewertet werden. Bei 21 % geschieht dies nur einmal im Jahr.
Junge Menschen scheinen das Gefühl zu haben, auf der Stelle zu treten. Eine Entwicklung, die durch die Pandemie der letzten zwei Jahre katalysiert worden sein dürfte, was ein Grund für die hohe Wechselbereitschaft in dieser Altersgruppe ist. Dem Mittelstand droht eine ganze Generation abhandenzukommen, zumal 58 % der 18- bis 34-Jährigen denken, dass sie relativ leicht einen neuen Job finden würden. Doch selbst wenn nicht volle 59 % der Jüngeren wirklich ihren Job wechseln werden, sind die Zahlen alarmierend für Arbeitgeber:innen. Viele Arbeitnehmer:innen scheinen bereits innerlich gekündigt zu haben, was von geringer Motivation zeugt und sich negativ auf die Produktivität auswirken dürfte.
Was können Unternehmen also tun, um die Trendwende einzuleiten? Auffällig ist, dass neben den üblichen Themen, wie etwa Gehalt, der größere Sinn und Zweck ihres Arbeitgebers für die 18- bis 34-Jährigen besonders an Bedeutung gewonnen hat (63 %). Auch der Wunsch nach mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort (63 %) und -zeit (70 %) ist für die Jüngeren größer geworden.
Die Mehrheit der Personaler:innen (53 %) scheint das Problem zu erahnen, da sie das Halten von Mitarbeitenden als ihre größte Herausforderung identifizieren. Und auch die Prioritäten der Arbeitnehmer:innen können sie durchaus gut einschätzen. Allerdings sagen 53 %, dass sie für das Thema Personalentwicklung zu wenig Zeit hätten, während sich 38 % dafür mehr Zeit vom Management wünschen.
Cassandra Hoermann, Head of People Experience bei Personio kommentiert die Ergebnisse der Studie so: „Zu den Gründen, warum sich Arbeitnehmer:innen einen neuen Job suchen, gehören Unzufriedenheit mit der beruflichen Weiterentwicklung, neue Prioritäten im Beruf und im Privatleben, mangelnde Wertschätzung oder ein stressiges Arbeitsumfeld. Für sie steht ganz klar nicht nur das Gehalt im Mittelpunkt. Natürlich sollten Arbeitgeber dennoch wettbewerbsfähige Gehaltspakete anbieten – aber das allein reicht nicht mehr. Die Frage ist, welche weiteren Leistungen sie bereitstellen, um Beschäftigte zu motivieren und zu begeistern. Erstklassige Leistungsbeurteilungen und Mitarbeitergespräche sind hier entscheidend. Diese zeigen nicht nur persönliche Pull- und Push-Faktoren auf. Sie helfen auch, Überlastung oder Frustration rechtzeitig auszumachen, Wertschätzung zu geben und passende Aufstiegsmöglichkeiten zu gewährleisten.“
Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden.
Pressekontakt:
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Über Personio: Personio entwickelt eine ganzheitliche HR-Plattform für Unternehmen mit 10 bis 2.000 Mitarbeitenden. Der Software-Anbieter mit Sitz in München, Madrid, London, Dublin und Amsterdam hat es sich zum Ziel gesetzt, Personalprozesse so transparent und effizient wie möglich zu gestalten, damit sich HR-Teams auf die wichtigen Dinge konzentrieren können: die Mitarbeitenden. Mit Personios All-in-One Lösung für Recruiting, Personaler:innen und Lohnabrechnung wird HR weitergedacht. Und dank People Workflow Automation können mehr als 6.000 Kunden in ganz Europa Verzögerungen beseitigen und so Chancen ergreifen.
Im Oktober 2021 erhielt Personio eine Series E-Finanzierung und eine Bewertung von $6.3 Milliarden. Damit ist Personio nicht nur Europas wertvollstes HR-Tech-Unternehmen, sondern eines der wertvollsten deutschen Startups überhaupt.
Weitere Informationen finden Sie auf www.personio.de.