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30. Juli 2020
5 Impulse: Wie Sie erfolgreich durch die (Post-)Krisenzeit navigieren
Für viele gleicht Corona einem surrealen Katastrophenfilm. Während sich die einen langsam über ein Happy End freuen, fürchten sich die anderen vor einer Fortsetzung: Kommt eine zweite Welle auf uns zu? Das weiß niemand genau, aber was wir mit Gewissheit tun können: Aus der ersten Lockdown-Phase lernen.
Gemeinsam mit Experten von Spendesk, Atomico und Lightspeed Venture Partners zeigen wir Ihnen, wie Sie einer möglichen Fortsetzung widerstandsfähiger begegnen und die Post-Krisenzeit meistern.
Leitfaden hier herunterladenImpuls 1: Aus der Ferne motivieren
"Unternehmen mussten schnell von der Frage ‘Wie überleben wir das wirtschaftlich?' zu ‘Wie stellen wir die Gesundheit und eine optimale Work-Life-Balance für unsere Mitarbeiter sicher?’ umstellen, um die Produktivität und Motivation zu fördern", sagt Luke Beseda von Lightspeed Venture Partners. Die Motivation der Mitarbeiter im Home Office wurde schnell zu einem Hauptthema für HR.
Bis heute arbeitet ein Großteil der Arbeitnehmer von zu Hause und tendenziell bleibt die Remote Work bei vielen Unternehmen noch mindestens in den kommenden Monaten bestehen. Manche Unternehmen kündigten bereits an, dass ihre Teams ab sofort unbegrenzt im Home Office arbeiten dürfen. Die Motivation aus der Ferne wird also auch jenseits von Corona eine der Hauptaufgaben von HR bleiben.
Unsere Tipps:
Communication is key: Stellen Sie den Informationsfluss über interne Newsletter, das Intranet und interne Wikis sicher.
Bilden Sie eine Taskforce: Das Thema “Motivation und Produktivität” ist unheimlich groß, vor allem bei einem gemischten System aus Büro und Home Office. Mit einer dezidierten Gruppe, die sich konkret mit Fragen wie “Welche Tools brauchen wir für mehr Produktivität?” beschäftigt, stellen Sie sicher, dass das Motivationsrad läuft.
Gemeinschaftsgefühl schaffen: Bei Personio starten wir die Woche seit dem Lockdown mit einem unternehmensweiten Kick-Off-Meeting, in das sich alle Mitarbeiter*innen im Home Office per Video-Call einwählen können, um Neuigkeiten auszutauschen, Einblicke in Unternehmenszahlen zu geben und um uns gegenseitig zu inspirieren. Beendet wird die Woche dann gebührend mit einem Abschluss-Meeting am Freitag.
Lassen Sie Ihre Teams öfter durchatmen: Im Home Office arbeitet man fokussierter, wodurch schneller die Puste ausgeht. Luke Berend von Lightspeed Venture Partners rät deshalb, Teams in einem rotierenden System einen Tag in der Woche frei zu geben, flexible Arbeitszeiten und/oder sogenannte “No Meeting Thursdays” einzuführen.
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Impuls 2: Zufriedenheit und Produktivität messen
Aus dem Bauchgefühl heraus hätten wohl viele vermutet, dass die Zufriedenheit (und damit die Produktivität) im Home Office nachlässt. Doch die Zahlen bei Personio und Spendesk verraten das Gegenteil: Bei Personio ging die Krankheitsrate während des Lockdowns um 50 % zurück und bei Spendesk gaben die Mitarbeiter auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 5 durchschnittlich eine 4 an.
Unser Tipp also: Messen Sie die Produktivität Ihrer Mitarbeiter, um schneller auf Motivations- und Produktivitätslöcher reagieren zu können. Das können Sie wöchentlich über kurze Ratings und Umfragen machen oder auch, indem Sie monatlich die Krankheitsquote in den einzelnen Abteilungen prüfen.
Wichtig ist es auch, beim Messen die Zielgruppe zu kennen. So werden unerfahrene Junioren mit der Situation und der Arbeitsbelastung/-einteilung mehr Probleme haben und eher in der völligen Erschöpfung enden als ein Senior, der routinierter an die Arbeit geht.
Sie interessieren sich für mehr Meinungen zu diesem Thema? Dann sehen Sie sich hier das komplette Webinar auf Englisch an.
Webinar: Navigating the Crisis
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Impuls 3: Mit kühlem Kopf zurück ins Büro
Zurück ins Büro: Ja oder nein? Seit Mitte Mai fragen sich das nicht nur Personaler*innen, sondern auch Arbeitnehmer*innen, und viele tendieren zu “Ja”. Um Ihnen das Büro-Comeback weiter zu erleichtern, empfehlen wir diese Tipps:
Fragen Sie Ihre Mitarbeiter*innen, wer zurück ins Büro möchte. Das wird Ihnen bei der Planung Ihrer Räumlichkeiten helfen.
Gedanken zum Büro-Leben: Wann sollen Masken getragen werden? Wie sehen die Platz-Kapazitäten aus und wie viele Mitarbeiter können auf einmal zurückkommen? Wie soll die Hygiene in Meeting-Räumen, der Lounge und der Kaffeeküche sichergestellt werden?
Sie denken die Nutzung des Büros gerade um? Dann arbeiten Sie mit Testphasen und adaptieren Sie Ihre Pläne je nach Feedback der Mitarbeiter.
Checkliste: Die “Zurück ins Büro”-Strategie
In unserer Checkliste finden Sie mehr Tipps und Personio Best Practices, die Sie beim Übergang ins Büro unterstützen.
Jetzt Checkliste herunterladenImpuls 4: Die Unternehmenskultur aufrecht erhalten
Sicher hat Corona einen Fußabdruck in der Unternehmenskultur vieler Firmen hinterlassen – sowohl positiv als auch negativ. So sagen unsere Expertinnen, Agnes Chauvigny von Spendesk und Martina Ruiss von Personio, dass die Zufriedenheit während des Lockdowns zwar generell hoch war und der Team Spirit nicht verloren ging. Allerdings stellten sie auch fest, dass die soziale Interaktion zurückging.
Unternehmen müssen für die Zukunft also umdenken:
Wie kann der Team-Zusammenhalt garantiert werden, z. B. wenn es ein gemischtes System aus Remote Work und Büroarbeit gibt?
Wie sieht das Team Building der Zukunft aus?
Wie wird die Arbeitsleistung der Mitarbeiter gemessen?
Wie können Meilensteine zusammen aus der Ferne gefeiert werden?
“Führungskräfte nehmen in Zukunft eine Schlüsselposition ein, wenn es um den Erhalt der Kultur geht”, sagt Dan Hynes von Atomico. Ihre Rolle muss neu gedacht werden, denn sie werden noch viel stärker in den Team-Zusammenhalt, die Motivation und das Feedback involviert werden. HR entwickelt sie in dieser Rolle und stattet sie mit den richtigen Tools aus.
Apropos Tools: Wenn es um die Unternehmenskultur geht, nehmen Tools eine entscheidende Rolle ein. Dabei geht es darum, kommunikative und personelle Prozesse zu optimieren und die Produktivität zu fördern.
Impuls 5: Die HR-Arbeit von morgen gestalten
Neben mehr Flexibilität für Mitarbeiter durch die Remote Work hat vor allem der HR-Bereich einen gehörigen Visibilitätsschub bekommen. Vor allem hat die Führungsebene den wahren Stellenwert von Personaler*innen erkannt, denn sie kamen zu HR, um nach Rat und Strategie zu fragen.
Unser Appell: Nutzen Sie diesen Gedanken-Shift und sichern Sie sich langfristig Ihren Platz am Management-Tisch! Denn Personaler*innen haben viel Strategisches zu sagen und tragen mit Ihrem Wissen und ihren Impulsen maßgeblich zur Zukunft des Unternehmens bei.
Was Sie unbedingt dafür brauchen: Daten! Personaler*innen müssen sich mit unterschiedlichen Metriken vertraut machen und messen, wie es den Mitarbeiter*innen geht und welche Leistung sie erbringen. Diese handfesten Zahlen geben Ihnen Nachdruck bei Diskussionen – vorausgesetzt, Sie bringen sie selbstbewusst rüber, z. B.: “Diese Maßnahmen haben wir wegen der Daten xy umgesetzt und das ist das Ergebnis.“
Der Zukunftsblick: Wie geht es Post-Corona weiter?
Die wichtigste Frage, die sich Unternehmen weltweit stellen, ist: Wie werden unsere Richtlinien zu Remote Work zukünftig aussehen – nur Remote, nur Büroarbeit oder doch ein Mix? Fakt ist: Es gibt kein ultimatives System, das für jeden funktioniert. Unternehmen müssen für sich evaluieren, was zu ihnen passt.
Tendenziell gehen viele Unternehmen in Richtung eines gemischten Systems. Doch welchen Einfluss hat ein globales Remote Work für Themen wie das Recruiting und die Mitarbeiterbindung? Zum einen öffnet sich ein globaler Talent Pool für Recruiting-Abteilungen. Sie können neue Mitarbeiter – ohne Relocation – von Ihrem Unternehmen begeistern und die Chance auf ein schnelleres Hiring erhöhen. Zum anderen heißt das gleichzeitig: Die Konkurrenz erhöht sich und der Kampf um die Gewinnung von Top-Mitarbeitern verschärft sich.
Umso wichtiger wird unter diesem Aspekt auch die Mitarbeiterbindung. Hier liegt der Fokus wieder auf den Führungskräften, denn sie sind ein elementarer Hebel, um Mitarbeiter zu halten. Involvieren Sie Führungskräfte also in Ihre Bindungsstrategie und definieren sie gemeinsam, wie die perfekte Zusammenarbeit der Zukunft aussieht, z. B. flexible Arbeitszeiten, um ein ansprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen.