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Führungsinstrumente: Motivation fürs Team mit Beispielen
Führung ist ein strategisches Thema, das Sie mit Führungsinstrumenten im Alltag konkretisieren. Dabei steht Ihnen eine breite Palette an Führungsinstrumenten zur Verfügung. Welches Instrument zu welcher Situation passt, wie Sie mit Führungsinstrumenten die Motivation Ihrer Mitarbeitenden steigern und was direkte von indirekten Führungsinstrumenten unterscheidet, erfahren Sie hier.
Entwickeln Sie Führungskräfte mit dieser Checkliste Schritt für Schritt.Führungsinstrumente Definition und Einführung
Führungsinstrumente sind konkrete Mittel und praktische Techniken zur Beeinflussung von Mitarbeitenden. Damit die gewünschten Unternehmensziele erreichen werden können, müssen Führungskräfte ihre Mitarbeitenden beeinflussen, anleiten und führen. Dazu setzen sie verschiedene Führungsinstrumente ein, abhängig von Ausgangslage und Zielpunkt.
Stellen Sie sich dazu einen klassischen Werkzeugkasten vor, randvoll mit hochwertigen Werkzeugen – vom Hobel über den Schraubendreher bis zum Hammer. Mit jedem dieser Werkzeuge können Sie spezielle Aufgaben erledigen. Und nur diese: Denn mit einem Hammer können Sie kein Brett abschleifen.
Im Personalmanagement steht Ihnen ein vergleichbarer Werkzeugkasten zur Verfügung. Hier finden Sie eine breite Palette von Führungsinstrumenten oder auch Führungswerkzeugen. Sie als Führungskraft müssen lernen, mit diesem mächtigen Instrumentarium sinnvoll umzugehen. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wann setzen Sie welches Werkzeug für welchen Mitarbeitenden ein?
Welches Instrument passt für Ihr aktuell zu lösendes Problem in einer Führungssituation am besten?
Wenn Führungskräfte mit dem Portfolio an Führungsinstrumenten geschickt umgehen, können sie die Mitarbeitenden nicht nur in deren Verhalten, sondern auch in deren Eigenschaft und Erleben beeinflussen.
Führungsinstrumente – warum sie sinnvoll sind
Führungsinstrumente in der Mitarbeiterführung haben zwei primäre Ziele:
Steigerung der Produktivität der Belegschaft und damit Erreichen der wirtschaftlichen Unternehmensziele
Langfristige Bindung von Mitarbeitenden durch den Einsatz passender Führungsinstrumente und damit zielgerichtete, präventive Bekämpfung von Fachkräfteengpässen
Was sind klassische Führungsinstrumente?
Als klassische Führungsinstrumente bezeichnet man jene Techniken und Mittel, mit denen Führungskräfte eine direkte Führung und Beeinflussung der Mitarbeitenden erreichen. Klassische Führungsinstrumente sind deshalb auch als direkte Führungsinstrumente bekannt.
So kann HR bei der Mitarbeiterführung unterstützen
Wie Sie mit Führungsinstrumenten Motivation steigern
Jedes Unternehmen wünscht sich hochmotivierte Mitarbeitende. Weil Menschen, die ihre beruflichen Tätigkeiten mit Freude ausüben, bessere Ergebnisse abliefern und damit ihr Unternehmen wettbewerbsfähig halten. Diesen direkten Zusammenhang zwischen Motivation und Leistungssteigerung belegen zahlreiche Studien u.a. von Gallup. So erzielen Unternehmensbereiche mit hoch motivierten Mitarbeitenden etwa eine bis zu 23 Prozent höhere Profitabilität.
31 Tipps, um Ihre Mitarbeitenden zu motivierenFührungsinstrumente können eine eventuelle Lücke zwischen Chef:in und Belegschaft schließen. Dabei sollten Führungskräfte vor allem auf eine aktive Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden setzen. Denn ohne Kenntnisse zu Strategie, Zielen und Absichten des Unternehmens fühlen sich Mitarbeitende nicht mitgenommen. Und verharren in der Routine.
Was HR tun sollte
HR kann hier mit einer einfachen Methode wirkungsvoll unterstützen: Agieren Sie auf keinen Fall als verlängerter Arm oder gar als kritikloses Sprachrohr der Führungskräfte, sondern vielmehr auf Augenhöhe mit den Kolleg:innen. Unterstützen Sie einen aktiven, wechselseitigen Austausch und eine offene Kommunikation.
Grundregel: Je besser und individueller eine Führungskraft mit den passenden Führungsinstrumenten führt, desto effizienter sind die Ergebnisse auf Seiten der Mitarbeitenden.
Führungsinstrumente und Führungsstil – ein Gegensatzpaar?
Führungsinstrumente und Führungsstil werden oft in einen Topf geworfen und verwechselt. Doch beide Begriffe hängen eng zusammen. Denn eine Führungskraft wird in Abhängigkeit von dem von ihr bevorzugten Führungsstil auf die dazu passenden Führungsinstrumente setzen.
Die Auswahl der passenden Führungsinstrumente hängt dabei von mehreren Aspekten ab:
von der Persönlichkeit der Führungskraft
von der zu führenden Gruppe
von der gelebten bzw. angestrebten Unternehmenskultur
vom dem definierten und zu erreichenden Ziel
Nehmen Sie als Führungskraft also diese Größen in Ihre Gleichung auf und wählen Sie die dazu passenden Führungsinstrumente aus der unteren Tabelle aus.
Führungsstile im Überblick – mit Vor- und Nachteilen
Führungsinstrumente in der Übersicht
Welche Führungsinstrumente gibt es? Wie bereits erwähnt ist die Palette an Führungsinstrumenten im modernen Führungsalltag breit gefächert. Beachten Sie bitte, dass Führung keine Einmalhandlung, sondern ein Prozess ist, den Sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg gestalten müssen. Sicherlich können Sie mit bestimmten Führungsinstrumenten auch schnelle Erfolge erzielen. Doch Führung sollte langfristig und nachhaltig angelegt sein. Führungsinstrumente werden in direkte und indirekte Führungsinstrumente unterteilt.
Was sind direkte Führungsinstrumente? Als direkte Führungsinstrumente bezeichnet man alle Werkzeuge und Maßnahmen, über die Sie als Führungskraft einen unverstellten und direkten Einfluss auf die zu Führenden nehmen. Sie wirken direkt und werden von den meisten Führungskräfte gerne genutzt, weil sie grundsätzlich einfach einsetzbar sind und rasch sichtbare Erfolge zeigen.
Beispiele: Feedback, Lob, Kritik
Was sind indirekte Führungsinstrumente? Als indirekte Führungsinstrumente bezeichnet man alle Werkzeuge und Maßnahmen, die eher mittelbar und über Umwege wirksam werden.
Beispiele: Teamspirit, Arbeitsklima
Warum gute Personalführung so wichtig ist – gerade bei hybriden Arbeitsmodellen
Führungsinstrument | Anwendungs-Tipp |
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Führungskraft agiert als Vorbild | Verbringen Sie möglichst viel Zeit im und mit dem Team, seien Sie sichtbar. Gehen Sie voran, reißen Sie gedankliche Mauern ein. Ihre eigene Einstellung zu Themen wie Motivation und Leistung strahlt auf das Team aus. |
Führungskraft vereinbart Ziele | Achten Sie darauf, dass Sie Ziele nicht einfach vorgeben, sondern die Mitarbeitenden dabei mitnehmen. Formulieren Sie Ziele immer nach der SMART-Methode (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, messbar). |
Führungskraft gibt Feedback (Lob und Kritik) | Sparen Sie nicht mit Lob, verteilen Sie es aber nicht mit der Gießkanne, sondern setzen Sie es richtig ein. Auch Kritik muss möglich sein, wenn Sie diese konstruktiv vortragen. Feedback ist ein mächtiges Führungsinstrument – nutzen Sie es bewusst und ernsthaft. |
Führungskraft führt Mitarbeitergespräche | Führen Sie regelmäßige Gespräche. Nur so können Sie Potenziale aber auch Probleme Ihrer Mitarbeitenden erkennen und gezielt daran arbeiten. Verbinden Sie die Gespräche mit einer individuellen Zielvereinbarung. Nutzen Sie die Gespräche, um sich Ihrerseits Feedback von Mitarbeitenden einzuholen. |
Führungskraft delegiert Aufgaben | Delegieren ist eine Kunst – müssen Sie doch Aufgaben abgeben. Doch Sie profitieren von dieser Entlastung und können sich stärker auf Führungsaufgaben konzentrieren. Unterstützen Sie Mitarbeitende bei der Erledigung der delegierten Aufgaben, bieten Sie ggf. Fortbildungen zur fachlichen Unterstützung an. |
Führungskraft fördert gezielt | Prüfen Sie in regelmäßigen Abständen, wie sich Ihre Mitarbeitenden entwickeln. Fördern Sie nicht nur die ohnehin starken Teammitglieder, sondern entwickeln Sie möglichst alle fachlich weiter. Sie stärken damit die Bindung ans Unternehmen. |
Führungskraft kontrolliert | Kontrolle hat einen negativen Touch. Doch sie ist ein essenzielles Führungsinstrument. Mangelnde Kontrolle kann auch als mangelndes Interesse der Führungskraft an der Arbeit des Teams interpretiert werden. Kontrollieren Sie, gewähren Sie aber immer einen Vertrauensvorschuss. |
Führungskraft informiert | Informieren Sie in beide Richtungen – geben Sie Infos nach oben und unten weiter und unterstützen Sie damit die interne Transparenz. Denn nur gut informierte Mitarbeitende können hinter den Zielen eines Unternehmens stehen. Und motiviert sein. |
So vermeiden Sie schwere Fehler bei der Mitarbeiterführung
Führungsinstrument | Anwendungs-Tipp |
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Führungskraft gestaltet Arbeitsplatzumfeld | Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeitenden konzentriert und ungestört Ihre Arbeit erledigen und gestalten können. Planen Sie auch Aktivitäten außerhalb des Arbeitsumfelds ein. Das kann ein gemeinsames Grillfest, ein Ausflug oder ein (digitales) Teamevent sein. |
Führungskraft wählt Personal aus | Achten Sie bei der Auswahl neuer Kolleg:innen unbedingt darauf, dass sie ins Team passen. Fachliche Qualifikation sind wichtig, aber noch wichtiger ist der Spirit in der Gruppe. Sie haben bei der Auswahl alles richtig gemacht, wenn sich die Teammitglieder gegenseitig motivieren und an einem Strang ziehen. |
Führungskraft stellt ein Regelsystem auf | Freiräume und Vertrauen sind wichtig. Doch sie müssen innerhalb eines klar definierten Regelsystems zum Einsatz kommen. Dazu gehört auch das Etablieren von geltenden Führungsleitlinien in Zusammenarbeit mit HR. |
Führungskraft sorgt für Entwicklung von Teams und Gruppen | Richten Sie regelmäßige Teamgespräche und Teamtreffen ein – auch digital. Stärken Sie damit die Bindung der Teams untereinander. Achten Sie darauf, ob einzelne Mitarbeitende in ihrem momentanen Team wirklich am besten aufgehoben sind – prüfen Sie, ob eine „neue Heimat“ vielleicht mehr Potenzial freisetzen kann. |
Führungskraft etabliert Incentivierungs- und Anreizsystem | Wirksame Anreize und Incentivierungen steigern die Motivation von Mitarbeitenden deutlich. Achten Sie aber darauf, eine ausbalancierte Mischung aus monetären und immateriellen Anreizen zu setzen. Dies können zielabhängige Boni sein – aber eben auch Lob und Anerkennung oder die Beförderung etwa als Expert:in für bestimmte Fachbereiche. Auch das Erteilen von mehr Verantwortung können Sie als indirektes Führungsinstrument nutzen. |
Moderne Führungsinstrumente In einer sich dramatisch wandelnden Arbeitskultur mit neuartigen Arbeitsmodellen wie Remote Work oder Hybrid Work unterliegt auch Führung neuen Anforderungen. Unternehmen erkennen, dass vor allem abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und die sukzessive Auflösung von Silodenken wichtige Erfolgsfaktoren sein können. In diesem Zusammenhang rücken die Bedeutung der genannten indirekten Führungsinstrumente stärker in das Bewusstsein von HR und Personalführung. Sie sind die modernen Führungsinstrumente, weil sie den übergeordneten Rahmen für eine erfolgreiche Arbeit legen.
New Work – so unterstützen Sie als HR bei der Mitarbeiterführung